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Hilflos in deinen Armen

Hilflos in deinen Armen

Titel: Hilflos in deinen Armen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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Reichsritter, dass dieser Brief wirklich von Eurer Schwester stammt und Ihr tatsächlich in Gefahr schwebt.“
    „Gefahr?“, entfuhr es dem Verwalter. „Was denn für eine Gefahr?“
    Gillian wiederholte rasch, was Adelaide über die Verschwörung geschrieben hatte. Ebenso wies sie darauf hin, dass Sir Bayard auf Averette bleiben sollte, was Dunstan und dem Garnisonshauptmann offenbar ebenso missfiel wie ihr selbst.
    „Wie lange?“, wollte Iain wissen.
    „Bis mein Bruder und seine Gattin der Ansicht sind, dass die Gefahr gebannt und meine Gegenwart nicht mehr erforderlich ist.“
    „Und ich werde in dieser Angelegenheit wohl gar nicht gefragt?“, empörte sich Gillian.
    „Seid unbesorgt, Mylady“, wiegelte Sir Bayard ab. „Ihr habt auch weiterhin das Sagen auf Averette. Ich soll Euch höchstens mit Rat und Tat zur Seite stehen, sonst nichts.“
    „Wir sind durchaus in der Lage, uns selber zu verteidigen“, grollte Dunstan, die Hand auf dem Knauf des Schwertes, das er bislang allerdings nur auf dem Übungsplatz gezückt hatte.
    Sir Bayard hob eine Augenbraue und verschränkte die mächtigen Arme über der Brust. „Ach? Hat einer von Euch Erfahrung in der Gefechtsführung? Habt Ihr schon einmal Männer bei einer Belagerung geführt?“
    Der Schotte warf sich in die Brust. „Ich stand schon in der Schlacht, da wart Ihr noch nicht mal der Mutterbrust entwöhnt!“
    „Danach habe ich nicht gefragt!“, konterte der Ritter. „Habt Ihr auch in der Schlacht geführt ? Oder unter Belagerung?“
    Die Miene wie versteinert, hielt der Hauptmann verbissen den Mund. Natürlich verfügte er über Kampferfahrung, das wusste Gillian wohl, war aber kürzlich erst zum Burgkommandanten ernannt worden, und zwar noch von ihrem Vater, bevor der vom Schlag dahingerafft worden war. Vorher hatte er einmal mehr im Suff darüber lamentiert, dass ihm der Herrgott einen Sohn versagt und bloß nichtsnutzige Töchter geschenkt hatte.
    Was den Burgvogt anging, so hatte der überhaupt keine Erfahrung in Waffengängen. Seine Fähigkeiten lagen auf dem Gebiet der Zahlen und akkurater Abrechnungen.
    „Die Gegner, mit denen wir es zu tun haben, sind zu allem entschlossen“, mahnte Bayard, an Gillian gewandt. „Insofern sollte Euch jedwede Hilfe, die ich Euch bieten kann, willkommen sein. Es sei denn, Ihr stellt Euren Stolz über das Wohlergehen Eurer Schutzbefohlenen.“
    Was, wenn der Brief tatsächlich echt ist?, fragte sie sich. Wenn die von Bayard und Adelaide erwähnten Feinde gefährlich und skrupellos und schon auf dem Weg nach Averette sind? Sicher, auf Iains soldatische Fähigkeiten durfte man sich getrost verlassen, doch die Hilfe eines kampferprobten Ritters zurückzuweisen, das wäre auf pure Dummheit hinausgelaufen. „Nun, meinetwegen, Mylord. Dann bleibt in Gottes Namen hier.“
    Mit erhobener Hand blockte sie die Proteste der beiden anderen ab und wandte sich nochmals an ihren Gast. „Wenngleich ich überzeugt bin, dass Iain und meine Männer die Menschen von Averette gegen jeden Kontrahenten verteidigen können. Jedoch werde ich meiner Schwester schreiben, damit sie bestätigt, dass der Inhalt des Briefes stimmt und dass Ihr der seid, der Ihr zu sein vorgebt. Da Ihr aber nun Eure Pflicht getan habt, dürft Ihr Euch in den Rittersaal begeben und Euch eine Stärkung gönnen.“
    Sir Bayards dunkle Brauen senkten sich kaum merklich. Er hatte demnach begriffen, dass er fürs Erste entlassen war. Dennoch lag in seiner Stimme nicht eine Spur von Unmut, als er sagte: „Dann bis später, Mylady.“ Mit einer angedeuteten Verneigung empfahl er sich und ging zur Kammer hinaus.
    „Gastfreundschaft hin oder her!“, grummelte der schottische Veteran, kaum dass der Gast verschwunden war. „Man sollte den blasierten Vogel umgehend vor die Tür setzen.“
    „Auf der Stelle!“, bekräftigte der Verwalter. „So eine Unverfrorenheit!“
    Gillian schaute von einem zum anderen, zwar dankbar für die Loyalität und Sorge, doch gleichzeitig im vollen Bewusstsein der Tatsache, dass die Verantwortung für Burg und Leute auf ihren eigenen Schultern lastete. „Und wenn er nun wirklich ein angeheirateter Verwandter ist? Was dann? Solange wir das nicht wissen, müssen wir ihn als Gast behandeln. Ist er ein Feind, empfiehlt es sich ebenfalls, ihn hier zu behalten, wo wie ein Auge auf ihn haben können.“
    „Da ist was dran“, räumte Iain ein.
    „Und wenn er ein Spion ist?“, fragte Dunstan aufgebracht. „Wenn er die Stärken und

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