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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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Art, mit dem fertig zu werden, was sie gesehen hatten, und um das Entsetzen von sich fern zu halten, aber er hatte das nie gut gefunden und sich mit Sicherheit nicht daran beteiligt, und jetzt, wo er allein war, arbeitete er schweigend oder gelegentlich zu Musik. Für Debbie hatte er Vivaldi gespielt.
    Als er fertig gewesen war, hatte er sie abgedeckt und ihre Leiche wieder in den Kühlbehälter zu den anderen geschoben. Jede Schublade hatte ein Namensschild, aber die Namen, die er ihnen gab, waren nicht ihre eigenen, sondern sorgfältig von ihm ausgewählte.
    Achilles.
    Medusa.
    Er hatte »Circe« in sauberer schwarzer Tinte auf das Schild geschrieben und es in den Schlitz an der Schublade gesteckt, in der Debbie Parker lag. Dann hatte er seinen grünen Laborkittel ausgezogen und in die Waschmaschine gelegt, bevor er seine Alltagskleidung wieder anzog und das Gebäude verschloss, jeden Teil einzeln mit doppelt gesicherten Vorhängeschlössern, war aus der Seitentür hinausgegangen, die sich herunterziehen und am Zementboden verriegeln ließ.
    Den Kleinbus ließ er auf dem Parkplatz eines Pubs stehen und ging durch den angenehmen Frühlingsabend auf den Hügel zu.
    Der Hügel war immer noch mit Polizeiband abgesperrt, und an jedem Eingang hingen Warnschilder. Niemand war zu sehen. Die Polizei und ihre Autos und Ausrüstung waren verschwunden.
    Er ging den Weg am Fuße des Hügels entlang, sah hinauf zu den verlassenen Hängen, dem Unterholz, den Wernsteinen, den Eichenkronen auf der Kuppe. Es gab keinen Hinweis, wie lange die Polizei die Sperrung aufrechterhalten würde, doch selbst wenn der Hügel wieder zugänglich war, würde es lange dauern, bis hier Normalität einkehrte. Alle würden jetzt ängstlich sein, Gerüchte würden die Runde machen, niemand würde sich sicher fühlen, alles würde beobachtet werden, die Polizei würde sichtbar und regelmäßig hier Streife gehen.
    Er verließ den Hügel, schlug einen anderen Rückweg zu seinem Kleinbus ein. Man konnte nie zu vorsichtig sein, durfte nie die Wachsamkeit vernachlässigen.
    Er setzte sich an die Bar des Pubs, die leer war, bestellte Rotwein und eine heiße Pastete und lieh sich die Abendzeitung aus, die auf dem Tresen lag. Der Raum war groß und anonym, ein Pub für Durchreisende. Sein Essen wurde ohne Interesse serviert, und man würde sich nicht an ihn erinnern. Zwei Gruppen von Männern kamen herein und würdigten ihn keines Blickes.
    Im Lafferton Echo stand ein weiterer Artikel über Medusa und Circe. Die Pastete war köstlich. Die Abendsonne fiel rubinrot durch die Fensterscheiben hinter ihm auf die Zeitung. Er war zufrieden.

30
    S haron Medcalf war diese Woche wegen einer Erkältung nicht in der Chorprobe gewesen, was Freyas Plan durchkreuzt hatte. Jetzt lag Sharons Telefonnummer vor ihr, aber Freya zögerte noch. Sie musste mit jemandem über Simon Serrailler sprechen, Antworten auf die Fragen bekommen, die sie immer dann beschäftigten, wenn sie sich nicht auf die Arbeit konzentrierte, und Sharon hatte sich beide Male, als sie sich privat unterhalten hatten, als begeisterte Klatschbase erwiesen.
    Warum rufe ich sie dann nicht an?, fragte sich Freya jetzt.
    Sie ließ das Telefon stehen, schenkte sich ein Glas Wein an und setzte sich, um nachzudenken. Sie wollte über ihn reden, seinen Namen hören und ihn selbst aussprechen, mehr über sein Leben erfahren. Wen sonst konnte sie fragen? Die Menschen, die sie am besten kennen gelernt hatte, seit sie nach Lafferton gezogen war, waren Arbeitskollegen. Außer Bekannten, die meisten aus dem Chor, war Meriel Serrailler die Einzige, die sie als Freundin bezeichnen konnte, und die kam natürlich nicht in Frage. Weshalb nur die einschüchternd gut gekleidete Sharon Medcalf übrig blieb, die geschieden war und Designerboutiquen in Bevham besaß. Aber Sharon war Chormitglied, und als der Dirigent sie gebeten hatte, ein paar Takte einer Soloarie aus dem Messias zu singen, um zu verdeutlichen, worauf er hinauswollte, hatte Freya sie mit neuem Respekt betrachtet. Sharons Sopran war wunderbar, voll und klar, beeindruckend in den hohen Tönen. Der Rest des Chors hatte mit absoluter Aufmerksamkeit zugehört. Sharon Medcalf war mehr als nur teure Kleidung.
    Freya hatte aufgehört zu fluchen, wenn sich ihre Gedanken Simon zuwandten. Tief in ihr murmelte eine kleine, wütende, unabhängige Stimme von Zeit zu Zeit Verächtliches. Sie murmelte auch Warnungen. Freya ignorierte sie.
    Sie stellte den Fernseher an, schaltete

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