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Hill, Susan

Hill, Susan

Titel: Hill, Susan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Menschen dunkles Sehnen: Kriminalroman (German Edition)
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Beschwörungen auskennt, kann Ihnen sagen, wie es funktioniert. Ihre Opfer sind die Armen und Leichtgläubigen, und sie behandeln überwiegend hoffnungslose Fälle. Aber natürlich muss es eine gewisse Erfolgsrate geben, sonst bleiben ihnen rasch die Patienten weg, also haben sie Komplizen.«
    »Wie alle Zauberer«, sagte Chris. »Das Mädchen, das sich zersägen lässt, der Eingeschmuggelte im Publikum, der sich freiwillig die Augen verbinden lässt, bevor er eine Karte zieht.«
    »Genau. Die Komplizen geben sich als Patienten aus, die alles Mögliche haben, von einem angeblich gebrochenen Bein bis zu einem Darmtumor. Sie kommen mit Krankengeschichten, gefälschten Arztbriefen und so weiter, und natürlich werden sie geheilt und verkünden, dass an ihnen ein Wunder vollführt wurde, und siehe da, die Leute stehen Schlange.«
    »Großer Gott, gibt es keine Grenzen dafür, andere um ihr Geld zu bringen?«, rief Gerald. »Haben wir der englischen Öffentlichkeit während der Jahrhunderte erfolgreicher konventioneller Medizin denn gar nichts beigebracht?«
    »Sie wären überrascht«, fuhr Aidan fort, »wenn Sie wüssten, wie viele Menschen zu mir kommen, die direkt zum Arzt hätten gehen sollen – wohin ich sie dann auch schicke, muss ich rasch hinzufügen. Aber wenn ich keine Skrupel hätte, könnte ich viel Schaden anrichten und dabei noch ein Vermögen verdienen. Die Menschen wollen glauben. Sie wollen glauben, dass ein Akupunkteur angeborene Blindheit und das Downsyndrom und einen Klumpfuß heilen und sogar den Alterungsprozess umkehren kann. Denken Sie nicht, dass ich auch nur die Hälfte der Patienten behandele, die zu mir kommen. Und für Nick gilt wahrscheinlich dasselbe.«
    »Auf mich trifft das weniger zu«, sagte Nick Haydn. »Osteopathen werden praktisch als konventionell betrachtet – wir stehen in der Meinung der Leute auf derselben Stufe wie Physiotherapeuten. Aber es kommen tatsächlich auch Menschen mit gebrochenen Knöcheln zu mir, weil sie denken, ich könnte ihnen besser helfen als die Ärzte in der Notaufnahme.«
    »Ich möchte gerne mehr über diese Psychochirurgie hören«, unterbrach ihn Gerald Tait.
    Cat hörte zu, während Aidan Sharpe ihnen die Vorgehensweise näher erklärte. Der »Chirurg«, obwohl er einen Taschenspielertrick vollführte, manipulierte tatsächlich am Körper seiner Patienten, ritzte die Haut mit seinem Daumennagel oder einem in seiner Hand verborgenen abgerundeten Stab an, was Spuren und blaue Flecken hinterließ, aber er schnitt nicht, und dann tat er so, als entferne er Gewebe verschiedenster Art aus dem Körper.
    »Und Sie behaupten, das würde sich zehn Meilen von hier entfernt abspielen, Cat? Großer Gott. Dagegen muss etwas unternommen werden.«
    »Darum wollte ich ja, dass wir uns treffen. Der Punkt ist, Gerald, wenn wir, als konventionelle Mediziner, irgendwie zeigen, dass wir ernsthafte alternative Therapeuten wie Aidan und Nick durchaus unterstützen, würden die Leute dann vielleicht darauf kommen, dass die anderen unsere Zustimmung nicht haben?«
    »Kann die Polizei nichts unternehme? Können Sie Ihren Bruder nicht fragen?«
    »Das habe ich die letzte Woche über versucht, doch die Polizei von Lafferton ist bis über beide Ohren mit einem Drogeneinsatz beschäftigt, und ich habe ihn nicht erreichen können, aber ich werde auf jeden Fall mit ihm darüber sprechen.«
    »Gut.«
    »Davon abgesehen finde ich es sehr gut, dass wir uns deswegen treffen, und ich möchte Ihnen danken« – Aidan drückte es auf seine präzise Art aus – »natürlich nicht nur für Ihre Gastfreundschaft, sondern auch für Ihre Geste des Vertrauens in Nick und mich … Ich weiß das sehr zu schätzen.«
    »Ich auch«, sagte Nick und verzog das Gesicht, als Aidan nicht hinschaute.
    Aidan hielt seine Kaffeetasse zum Nachfüllen hin. »Das ist ein Weckruf für alle, wenn ich es so ausdrücken darf.«
    »Hören Sie«, Nick schlug seine langen Beine übereinander. »Wir sind uns alle einig, dass da ein paar Quacksalber am Werk sind, und ein oder zwei könnten tatsächlich gefährlich sein, aber ich frage mich, ob wir überhaupt die Autorität haben, sie aus der Stadt zu verjagen. Wir müssen da sehr vorsichtig sein. Ich denke, der gesetzliche Aspekt muss eindeutig geklärt werden, bevor wir irgendwas unternehmen.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Chris Deerborn nachdrücklich, »und ich bin stärker gegen diese ganze Alternativszene als alle anderen hier. Wir können nicht Gott spielen,

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