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Himmel uber Langani

Himmel uber Langani

Titel: Himmel uber Langani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara und Stefanie Keating
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Wälder Indiens, wo er vor kurzem gewesen war, um sich über den Schutz des natürlichen Lebensraums der Tiger zu informieren. Marinas Gesundheitszustand wurde zunächst nicht erwähnt. Beide wollten sie an diesem Tag noch besuchen.
    »Ich habe Post von Sarah und Hannah bekommen«, verkündete Camilla. »Ich weiß nicht, wie sie es nur schaffen durchzuhalten.«
    »Hannah habe ich nicht gesehen«, erwiderte George. »Doch sie müsste in diesem Monat die erste Rate der Fördermittel erhalten, die ich für Langani bewilligt habe. Außerdem kann sie sich auf Lars’ Hilfe verlassen. Sarah wirkte nach außen hin zwar sehr tapfer, doch sie wird noch eine Weile brauchen, um sich zu erholen. Sie ist eine außergewöhnliche junge Frau.«
    »Ich hätte sie wirklich besuchen sollen, als Piet starb, aber …«
    »Das war unmöglich, mein Kind«, entgegnete George. »Du musstest für deine Mutter da sein.«
    »Lass das, Daddy. Du brauchst keine Entschuldigungen für mich zu finden. Die Wahrheit ist, dass ich Angst hatte hinzufliegen. Schließlich habe ich sie seit September weder gesehen noch mich bei ihnen gemeldet. Ich habe mich geschämt. Aber ich fliege hin, sobald ich kann. Nachdem …« Sie brauchte den Satz nicht zu beenden.
    »Ich habe noch eine Neuigkeit für dich«, sagte George. »Ich ziehe mit meinem Büro um. Natürlich nicht sofort, sondern erst gegen Ende des Jahres.«
    »Wohin?« Camilla war überrascht.
    »Nach Nairobi. Ich werde eng mit dem Tourismusministerium zusammenarbeiten und die neuen Projekte beaufsichtigen, die Fördermittel erhalten sollen, damit das Geld nicht in dunklen Kanälen versickert.«
    »War das bis jetzt nicht auch deine Aufgabe?«, fragte Camilla. »Und zwar eine, die du von hier aus mit gelegentlichen Besuchen in Kenia erledigen konntest?«
    »Stimmt. Aber es sind vier oder fünf neue Projekte in Ostafrika geplant, sodass ständig jemand vor Ort sein muss.« Kurz hielt er inne. »Offen gestanden kam der Vorschlag von mir. Schließlich habe ich die meisten dieser Vorhaben ins Leben gerufen und möchte, dass sie erfolgreich sind.«
    »Ich kann es nicht fassen, dass du wieder in Nairobi leben wirst«, meinte Camilla. »Seltsam!«
    »Ich freue mich sogar darauf«, erwiderte er. »Und ich hoffe, dass ich dann deine jungen Freunde öfter sehen werde. Ich werde ihnen unter die Arme greifen, so gut ich kann. Was hältst du davon?«
    »Tja, wenn du dann mehr Zeit in den Wildreservaten verbringen kannst, anstatt am Schreibtisch zu sitzen … Das Leben schlägt manchmal merkwürdige Kapriolen. Du brichst in die afrikanische Wildnis auf, während ich in der Großstadt in eine Kamera blicke. Die Motten und das Licht.«
    Er überlegte, ob er erwähnen sollte, dass er Anthony Chapman getroffen hatte und demnächst in einem Umweltausschuss mit ihm zusammenarbeiten würde. Doch er entschied sich dagegen. Vermutlich war Anthony der wahre Grund, warum sie nicht zurück nach Afrika wollte. Es machte sie offenbar traurig, sich an Kenia zu erinnern.
    »Wie geht es Edward?«, erkundigte er sich.
    »Viel zu tun.«
    »Kannst du dir vorstellen, seine Frau zu werden, Camilla?«
    »Ich werde niemals heiraten«, gab sie schnippisch zurück. »Dazu bin ich viel zu beschäftigt. Momentan geht es ziemlich rund. Wenn ich noch Termine dazwischenschieben kann, werde ich für eine italienische Firma Fotos auf den Bahamas und in New York machen. Nächste Woche bin ich für ein paar Tage in Paris. Und in einem Monat fliege ich wieder hin, falls sich Mutters Zustand nicht verschlechtert. Außerdem habe ich einen guten Kontakt für die Herstellung meiner Perlenstickereien geknüpft. Zuerst habe ich die afrikanischen Entwürfe für Jacken und Handtaschen einem Atelier in der Bond Street angeboten, doch Saul Greenberg hat zuerst zugegriffen. Er möchte eine limitierte und sehr exklusive Kollektion für eine Boutique in New York herausbringen. Wildlederkleidung und Taschen, die mit Perlen, Figürchen und Federn aus Kenia bestickt sind. Die erste Kollektion möchte ich selbst übernehmen. Deshalb lasse ich alles in London anfertigen, weil ich momentan nicht nach New York kann.«
    »Überarbeite dich nicht«, sagte George. »Du verbringst viel Zeit mit deiner Mutter, und das ist anstrengender, als du glaubst. Vielleicht wäre es vernünftig, wenn du deine Verpflichtungen einschränkst.«
    »In meinem Beruf bleibt mir nichts anderes übrig, als immer im Mittelpunkt zu stehen«, entgegnete sie. »Sonst vergessen mich die Leute.

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