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Himmel ueber fremdem Land

Himmel ueber fremdem Land

Titel: Himmel ueber fremdem Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Buechle
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Philippe ausweichend.
    Ohne es auch nur im Geringsten verbergen zu wollen rieb sich sein Gesprächspartner genüsslich die Hände. »Ja. Er kennt die Konditionen und setzt die entsprechenden Papiere auf.«
    »Gut. Da es jetzt für die Rückreise zu spät ist, schlafe ich noch eine Nacht darüber«, erklärte Philippe.
    Das Murmeln des Mannes, dem er noch immer den Rücken zuwandte, konnte er nicht verstehen, wohl aber einen unwilligen Grundtenor heraushören, was ihm ein hämisches Lächeln entlockte.
    Diacamp war in seine Falle getappt. Jetzt benötigte er nur noch einen Beweis dafür, dass er die beiden Zehnkaräter gestohlen hatte und dass möglicherweise Schutztruppen-Soldaten an den Überfällen beteiligt waren. Sobald er auch sie ausfindig gemacht hatte, wäre seine Arbeit getan und er durfte endlich zu Udako zurückkehren!
    »Sie schlafen am besten in dem Zelt von dem Mädchen, Stichmann bei den Arbeitern«, sagte Diacamp.
    Philippe hörte, wie er eine Flasche entkorkte. Da er offensichtlich nicht auf ein Glas eingeladen wurde, verließ das Zelt und orientierte sich anhand der mittlerweile brennenden Feuer. Der Aufseher stand mit der Messingdose in der Hand etwas abseits. Vermutlich hatte er das Behältnis mit den Fundstücken abends bei Diacamp abzugeben.
    Philippe stapfte durch den Sand zum Unterstand der Pferde. Jemand hatte seine Leihstute abgezäumt, und der Sattel lag direkt neben der Zeltplane auf dem Boden. Er nahm die Satteltaschen und die Wasserbehälter, legte sie sich über seine rechte Schulter und marschierte in die Wüste hinein, soweit der Feuerschein ihm Licht spendete.
    Außer dem kaum hörbaren Flüstern des Sandes, der vom Wind aufgewirbelt wurde, war es absolut still. Die totale Finsternis, die ihn umgab, ließ ihn keine drei Schritte weit sehen. Die Abendluft war kühl, aber noch nicht kalt, wenngleich der Wind die frische Luft des Atlantik in die Namib hineintrug und ihm den Sand in die Kleidungsstücke trieb.
    Philippe wandte sich um und blickte zum Lager zurück. Die Zelte schmiegten sich an die windgeschützte Seite einer Sanddüne und wurden vom unruhigen orangefarbenen Schein der Feuer beleuchtet. Abseits war das an drei Seiten offene Schutzzelt der Sortierer als dunkler Fleck auszumachen, die durch den Aushub entstandenen Löcher und angehäuften Sandberge verloren sich im nächtlichen Nichts.
    Philippe ließ seine Gedanken wandern und verlor dabei sein zuvor empfundenes Hochgefühl. Die gestohlenen Diamanten befanden sich in Diacamps Besitz, doch bewies das tatsächlich, dass er auf der richtigen Spur war?
    Dieser Diacamp mochte ein unsympathischer Kerl sein, der weder etwas auf Etikette noch auf die Würde der Menschen hielt, schon gar nicht auf die der Schwarzen, aber bis jetzt war ihm nichts Illegales nachzuweisen. Er könnte die beiden großen Diamanten den Raubmördern abgekauft haben, vermutlich nicht einmal für sehr viel Geld, da sie sehr auffällig und zumindest in dieser Gegend praktisch unverkäuflich waren.
    Sollte dies der Fall sein, würde er dem Mann weder den Angriff auf das andere Schürffeld noch die Verwundung des Mineninhabers und des Schutztruppensoldaten vorwerfen können. Der tote Schwarze interessierte ohnehin niemanden.
    Er musste irgendwie nachweisen, dass Mitglieder der Schutztruppe, vielleicht sogar eine ganze Einheit, von Diacamp bezahlt wurden, damit sie gewisse Claims lange genug unbeaufsichtigt ließen, um von irgendwelchen Halunken gefahrenlos überfallen zu werden. Die erstaunlich volle Truhe des Mineninhabers wies zwar darauf hin, dass er nicht auf rechtmäßige Weise an alle seine Diamanten gelangt war, sie bewies jedoch nicht seine Mittäterschaft.
    Philippe trat den Rückweg an, wobei sich unter seinen Stiefeln eine vom Wind ausgehölte Dünenkuppe löste und der Sand vor ihm her den Abhang hinunterrutschte. Die müde wirkenden Arbeiter saßen bei ihrer kargen Mahlzeit und beachteten ihn nicht, allerdings winkte ihn der allein an einem Feuer sitzende Stichmann herbei und reichte ihm von dem frischen Brot, das er mit dem Ochsenkarren mitgebracht hatte, und ein Stück Fleisch von einem Springbock. Hungrig legte er die Satteltasche ab, setzte sich und nahm das Essen und einen Metallbecher mit einem stark mit Wasser verdünnten Wein entgegen.
    »Sind Sie zu einer Entscheidung gekommen?«, lauteten Stichmanns erste Worte an ihn.
    »Nicht endgültig. Ich sehe mir morgen die Arbeiten aus der Nähe an.«
    »Dann muss ich Sie bitten, in aller Frühe

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