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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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Vorschlag nicht gefällt, Mitbewohner aufzunehmen, dann geh nach Newlyn und male.«
    »Da kenne ich aber niemanden. Ich hatte gehofft, du würdest mitkommen.«
    Lulus Gefühle gerieten in Aufruhr, als sie den gesenkten Kopf und die schmalen, eingesunkenen Schultern betrachtete. »Oh, Maurice«, seufzte sie, »du weißt, das kann ich nicht.« Da sie keine Antwort erhielt, stand sie auf und verschränkte die Arme. »Newlyn könnte ein neuer Anfang für dich sein – eine Chance, dein Talent auszubauen und in der herrlichen Seeluft und im Sonnenschein wieder gesund zu werden. Versuche es, Maurice, bitte.«
    Er zuckte mit den Schultern und weigerte sich, sie anzuschauen, anscheinend fest entschlossen, bockig zu bleiben. Lulu hatte genug davon. »Es ist schon spät, und wir brauchen beide unsere Nachtruhe. Geh zu Bett, Maurice, und vielleicht wirst du morgen alles klarer sehen.«
    Er strich seine Haare zurück und stand unglücklich vor ihr. »Geh nicht, Lulu, bitte.«
    Ihr weiches Herz schmolz, und sie nahm ihn in den Arm. »Ich muss heimkehren, Maurice. Ich habe so viele Jahre gewartet, und jetzt, da ich die Gelegenheit habe, nach Hause zu gehen, kann ich mich nicht davon abwenden.« Sie spürte den schnellen Schlag seines Herzens durch sein Hemd, fühlte, wie seine Arme sich fester um sie schlossen, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    »Nach Hause«, flüsterte er in ihr Haar. »Das ist so ein gefühlsbetontes Wort, nicht wahr?«
    Sie nickte und hatte beinahe Angst zu sprechen, um den Zauber nicht zu zerstören. »Zu Hause bedeutet Frieden, Behaglichkeit und schöne Erinnerungen«, murmelte er. »Ich kann verstehen, warum du fortmusst.«
    Darüber musste Lulu fast lächeln. Zu Hause bedeutete für jeden etwas anderes, und nicht alle ihre Erinnerungen waren friedlich oder schön.
    Er hielt sie mit ausgestreckten Armen von sich, sein Ausdruck war rätselhaft. »Wir alle müssen irgendwann nach Hause«, sagte er leise.
    Lulus Puls raste, als sie zu ihm aufschaute. »Heißt das …?«
    Er nickte, küsste sie auf die Stirn und trat zurück. »Offensichtlich bist du mit dem Herzen noch dort, also musst du gehen, Lulu.«
    »Und du? Was machst du?«
    Sein Lächeln spiegelte etwas von dem jungen Mann wider, der er einmal war. »Oh, ich lasse mir etwas einfallen«, erwiderte er, zog seine von Motten zerfressene Jacke über und ging zur Haustür. »Gute Nacht, Lulu. Träum was Schönes.«
    Sie machte die Tür hinter ihm zu und lehnte sich mit einem Seufzer dagegen. Sie hatte das Gefühl, mitten in einem emotionalen Tauziehen zu stecken, aber Maurice schien ihre Entscheidung schließlich zu akzeptieren. Unabhängigkeit war viel schwerer zu erlangen, als sie es je für möglich gehalten hätte, und sie konnte nur beten, dass Clarice und Bertie ebenso verständnisvoll wären.
    Eine Stunde später klingelte das Telefon, gerade als Lulu ins Bad gehen wollte. Verärgert schnalzte sie mit der Zunge, wickelte sich in ein Handtuch und ging an den Apparat.
    »Wir haben etwas zu besprechen.« Berties Stimme krächzte in der Leitung.
    »Ich wollte dich morgen anrufen. Tut mir leid, dass du es von Maurice erfahren hast …«
    Ihre Entschuldigung ging in seiner mühsam beherrschten Stimme unter. »Komm morgen zu mir nach Hause. Punkt zwölf, keine Minute später.«
    Sie wollte schon antworten, als sie merkte, dass er das Gespräch unterbrochen hatte. Ihre Hand zitterte, als sie den Hörer auflegte. Bertie war ein Mann, der es nicht schätzte,wenn er hintergangen wurde. Seine mächtige Präsenz war einschüchternd genug, aber wenn seine Pläne durchkreuzt wurden, war er wirklich Furcht erregend. Lulu stieg in die Wanne und brach in Tränen aus. Sie war es leid, schikaniert zu werden.
    Lulu hatte nicht gut geschlafen, und das helle Sonnenlicht, das durch die Fenster strömte, schien sich über sie lustig zu machen. Sie hatte nur wenig Appetit auf Frühstück, zog sich ein Baumwollkleid und eine Strickjacke über und bemühte sich, für die bevorstehende Begegnung Mut zu fassen. Sie malte sich die Lippen hellrot an und benutzte ihr Lieblingsparfüm. Sie durfte ihr Ziel nicht aus den Augen verlieren – musste standhaft bleiben und versuchen, mit Bertie zu einem Kompromiss zu gelangen –, sonst wäre ihre Karriere vorbei, noch ehe sie begonnen hatte.
    Haynes, der Butler, öffnete die Tür von Berties Villa, seine Miene überheblich wie immer, als er sie in die holzgetäfelte Bibliothek führte und leise die Tür schloss. Lulu war zu unruhig,

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