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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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Ein gebieterischer Finger deutete auf den oft ausgebesserten und geschweißten Pferdeanhänger, der hinten am Lastwagen hing.
    »Der mag zwar alt sein, aber er erfüllt seinen Zweck, und da ich nicht vorhabe, Ihre Pferde nach Galway House zu reiten, gibt es eigentlich keine andere Möglichkeit.«
    »Oh doch«, sagte sie nachdrücklich. Sie machte auf dem Absatz kehrt und marschierte wieder in den Laderaum. »Kommen Sie, Mr. Reilly. Wir wollen keine Zeit verlieren.«
    Joe hatte bereits genug von der herrischen Miss Frobisher und war drauf und dran, ihr zu sagen, sie solle ihre verdammten Pferde wieder mit aufs Festland nehmen. Mit verzweifeltem Seufzen band er Starstruck an den Lastwagen und tätschelte ihm den Hals. »Sieht ganz so aus, als stünden wir beide unter Kuratel, Kumpel«, murmelte er. »Ich an deiner Stelle würde mich nicht schlecht benehmen.«
    Starstrucks goldene Augen betrachteten ihn wissend, als erden Kopf schüttelte und seine Zähne in einem Pferdegrinsen entblößte. Joe lächelte noch, als er sich aufmachte, um zu sehen, welche alternative Transportmöglichkeit Miss Frobisher im Sinn hatte.
    »Gut, dass ich die Weitsicht hatte, den hier mitzunehmen«, sagte sie und zog schwungvoll die Plane von dem Anhänger.
    Joe betrachtete ihn voll Bewunderung. Der Anhänger war prächtig und ungewöhnlich wie seine Besitzerin. Bisher hatte er nur beim Pferderennen in Carrick etwas Ähnliches gesehen, und der Anhänger hatte einem Mann aus Sydney gehört. Er umrundete ihn, begutachtete die dicken, neuen Reifen, die glänzende Farbe und die weich gepolsterte Verkleidung an den Innenwänden zum Schutz der Ladung. Er war breit genug für zwei Pferde und stellte seinen Anhänger weit in den Schatten.
    »Sie werden keine Schwierigkeiten haben, ihn zu manövrieren. Lässt sich auf kleinstem Raum wenden.« Sie verschränkte die Arme und funkelte ihn an, als wolle sie ihn zum Widerspruch auffordern.
    Er zog an seiner Hutkrempe. »Dann spannen wir ihn am besten gleich an.« Er griff nach der Kupplung, stellte fest, dass der Anhänger tatsächlich leicht zu handhaben war, und hatte ihn bald an den Lastwagen gehängt. Er nahm die Vorrichtungen in Augenschein und hoffte, das Hengstfohlen würde nicht in die Seiten ausschlagen bei dem Versuch, an die Jungstute heranzukommen. »Wird Starstruck Ärger machen, wenn die Jungstute mitfährt?«
    »Dafür sind die beiden noch zu jung, und sie sind daran gewöhnt, zusammen zu fahren.«
    Starstruck hatte anscheinend beschlossen, sich zu benehmen, trippelte anmutig die Rampe hinauf und begann, an dem mit Heu gefüllten Netz zu ziehen, das Eliza aufgehängt hatte, während Joe die Halteseile an den passend angebrachten Ringen befestigte. Bob kam mit der Fuchsschecke zurück, und die Jungstute gesellte sich froh zu ihrem Stallgefährten, um das Frühstück einzunehmen.
    Joe betrachtete seinen zerbeulten alten Anhänger und stellte fest, dass er neben dem prächtigen neuen Rivalen noch heruntergekommener aussah. Vielleicht hatte Miss Frobisher doch nicht ganz unrecht, und er sollte sich überlegen, einen neuen zu kaufen.
    »Willst du unseren hinten mit dranhängen?« Bob war schon unterwegs auf der Suche nach einem Seil.
    »Nein«, sagte Eliza. »Das gibt Kratzer auf dem Lack, und er wird rumpeln, dann werden meine Pferde nervös. Sie müssen ihn hierlassen.«
    »So weit, so gut, Miss Frobisher«, stotterte Bob. »Aber irgendein Gauner könnte ihn stehlen.«
    Ihr Blick war vernichtend. »Ich bezweifle, dass auch nur einer diesen Schrotthaufen haben will.«
    Joe sah Bob an, dass er protestieren wollte, und schaltete sich hastig ein. »Ich kenne den Hafenmeister«, sagte er ruhig. »Der wird ein Auge drauf haben, bis ich zurückkommen kann.« Mühsam zog er den schweren alten Anhänger vom Kai, stellte ihn im hohen Gras neben dem Haus des Hafenmeisters ab und ging hinein, um mit ihm zu sprechen und die Post abzuholen.
    Als er zurückkehrte, lehnte Eliza am Lastwagen und rauchte eine Zigarette, eine Übernachtungstasche zu ihren Füßen, während Bob mit dem Rücken zu ihr stand, die Hände in den Hosentaschen, und mürrisch zu den Arbeitern hinüberschaute, welche die Rotamahana entluden. Joe musste grinsen, als sie in den Lastwagen stiegen. Immerhin war Bob nach näherer Bekanntschaft mit der schönen, aber schwierigen Miss Frobisher von seiner Verliebtheit geheilt. Vielleicht brachte er jetzt ein vernünftiges Wort hervor.
    Die Atmosphäre im Lastwagen war erhitzt, obwohl es Winter

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