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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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haben sie bei uns angerufen, einfach so. Albright höchstpersönlich. Dieser Mann. Seine Stimme am Telefon. Damals, als unser Telefon es noch tat. Er hat bei uns angerufen.«
    »Wo es soviel Stellen gibt, um in Kanada auf die Jagd zu gehen«, sagte ich, »haben sie ausgerechnet bei Ihnen angerufen?«
    »Sie waren es leid, Rotwild zu jagen, und suchten nach etwas Größerem. Sie hatten gehört, hier gebe es einige Seen mit gutem Elchbestand, aber so viele Jagdhäuser gibt es nicht mehr. Und unseres haben sie sich dann zufällig ausgesucht. Nach all den Jahren, gerade, als ich dachte, Hank wird wieder er selber … Er hat zu mir gesagt, es sei eine Laune des Schicksals. Aber vielleicht solle es ja gerade so funktionieren. Als ob Gott sie geschickt hätte. Das hat er wirklich gesagt. Als ob wir endlich noch die Gelegenheit bekämen, die Männer kennenzulernen, die unsere Kinder umgebracht haben.«
    Ich wußte, daß es nicht so einfach war. Sie mochten ihren Laden niedergebrannt haben, ob man ihnen das nachgewiesen hatte oder nicht. Das Feuer hatte dann aufs Hotel übergegriffen, das vielleicht, vielleicht aber auch nicht den Sicherheitsvorschriften entsprochen hatte. Es war eine ganze Kette von Ereignissen, die zu hundert verschiedenen Ergebnissen geführt haben konnte. Aber das wollte ich ihr nicht sagen.
    »Ich weiß, was Sie jetzt denken werden. Ich weiß, wie das klingt. Aber Sie können nicht verstehen, was man empfindet, bis es Ihnen selber passiert. Ich habe von meiner Tochter geträumt. Und von dem Feuer. Ich konnte nicht zu ihr hinkommen.«
    Ihre Stimme klang jetzt rauh.
    »Ich kann Ihnen das nicht erklären«, sagte sie. »Die Träume …«
    Wir hörten das Rumpeln eines Wagens, der draußen vorbeifuhr. Das Geräusch wurde leiser und leiser, und dann war wieder alles still.
    »Als die Männer gekommen sind, wußte ich nicht, was mich erwartete. Ich hatte Angst davor, sie auch nur zu sehen. Aber Hank, mein Gott, er war da draußen, hat ihnen die Hände geschüttelt, hat jedem in die Augen gesehen … Hätte ich das getan …«
    Sie hielt inne. Sie wandte sich wieder Vinnie zu.
    »Hätte ich das getan, hätte ich vielleicht Ihren Bruder erkannt. Ich hätte vielleicht gewußt, daß er keiner von denen war. Ich hätte vielleicht gesehen, daß er nicht dazugehörte.«
    Vinnie sagte nichts. Das Licht des Feuers spiegelte sich in seinen Augen.
    Fünf Männer. Etwas anderes hatte Hank nicht gesehen. Albright und seine Geschäftspartner.
    Fünf Männer.
    »Hank hat sie zum Lake Agawaatese geflogen. Das ist der, der am weitesten weg liegt. Da oben gibt es nicht einmal nennenswert Elche. Eigentlich nur Bären.«
    Sie sah immer noch Vinnie an.
    »Ich habe es nicht gewußt, Vinnie.« Sie sagte es, als versuche sie noch immer ihn zu überzeugen. »Ich habe nicht gewußt, was er vorhatte.«
    »Sie haben gewußt, daß er sie umbringen würde«, sagte Vinnie.
    »Vinnie …«
    »Wie hätten Sie das nicht wissen sollen? Sie alle.«
    »Ron hat es gewußt. Er ist mit Hank dagewesen, da draußen am See. Er und Hank … sie sind da gewesen. Sie haben es zusammen getan. Und dann haben Ron und Hank den Kombi an diesem Morgen weggefahren, dem Morgen, an dem sie angeblich zurückgeflogen sind. Ich meine, sie haben den Kombi genommen und Hanks Laster und den Kombi da gelassen. Das habe ich damals nicht gewußt. Ich bin nicht dagewesen. Hank hat gesagt, wir sollten weggehen, Millie und ich. Samstag sind wir zurückgekommen. Der Kombi war weg. Zuerst habe ich gedacht …«
    »Was?«
    »Ich habe gedacht, die Männer sind weg. Ich habe gedacht, vielleicht – ich weiß nicht. Vielleicht haben sie ja gar nichts gemacht. Vielleicht sind sie ja zurückgeflogen. Dann hat Hank es mir gesagt. Es ist passiert. Das hat er zu mir gesagt. Es ist passiert.«
    »Sie haben es gewußt, Helen.«
    Sie hob die Hände aus dem Schoß. Einen Moment lang hielt sie sie hoch und ließ sie dann wieder fallen.
    »Ja«, sagte sie, und ihre Stimme war so leise, daß ich sie kaum hören konnte. »Ja, ich habe es gewußt.«
    »Was war mit DeMers?«
    »Der hat nicht mal gewußt, daß die Männer hier waren. Erst danach. Sie sind hierher zum Jagdhaus gekommen, Claude und seine Partnerin – wie war doch ihr Name?«
    »Reynaud«, sagte ich, »Natalie Reynaud.«
    »Sie sind an diesem Morgen zu uns rausgekommen, als der Anruf aus Detroit wegen der vermißten Männer kam. Da hat Hank ihn beiseite genommen und ihm erzählt, was passiert ist. Ich habe gedacht, Claude

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