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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Stunden in einem Angelkahn.
    Sie hielten hinter meinem Laster, gaben über Funk die grundlegenden Fakten durch – exakte Lage, Nummer des Fahrzeugs, unsere Namen – und standen dann einen Moment da und sahen uns an. Der Polizist mit der Sonnenbräune holte einen Erste-Hilfe-Kasten und verpflasterte Vinnies rechte Hand, während Boxgesicht ein paar Schritte in den Graben hinabstieg. Er kam zurück und trat unmittelbar vor mich.
    »Haben Sie das Fenster eingeschlagen, Sir?«
    »Das war ich«, sagte Vinnie. Der Mann wandte sich um, sah ihn an und sprach dann weiter mit mir.
    »Seit heute Morgen suchen wir nach fünf Männern, die von einem Jagdausflug nicht nach Amerika zurückgekehrt sind.«
    »Ich weiß«, sagte ich, »Wir haben heute Morgen mit zwei anderen Constables gesprochen.«
    »Und wie ist es dazu gekommen? Daß Sie das Fahrzeug gefunden haben?«
    »Wir haben Glück gehabt. Wir sind vorbeigefahren und haben es gesehen.«
    »Und der Grund, daß Sie es aufgebrochen haben?«
    »Ich habe Ihnen doch erzählt, daß ich das war«, sagte Vinnie.
    »Ich habe Sie schon beim ersten Mal verstanden«, sagte der Polizist. »Vielleicht sagt ihr Burschen im Moment gar nichts mehr, wie? Ich glaube, wir müssen Sie mit auf die Wache nehmen.«
    »Nehmen Sie uns fest?«
    »Nicht jetzt«, sagte er.
    »Dieser Mann hat nichts damit zu tun«, sagte Vinnie. »Ich war das ganz alleine.«
    »Vinnie, halt dich geschlossen«, sagte ich. »Sei ganz ruhig.«
    Wir standen da, während mein Gesprächspartner zum Auto ging und ins Funkgerät sprach. Sie würden weitere Leute hier brauchen, um die Spurensicherung durchzuführen und hier für Ordnung zu sorgen, wenn sie uns zur Wache brächten.
    Zwanzig Minuten später tauchten die Constables DeMers und Reynaud auf. DeMers fuhr. Ich sah sein grimmiges Gesicht durch die Windschutzscheibe, als er auf die Bremse trat. Er stieg aus dem Wagen, kam auf uns zu und bewegte sich dabei schneller als je zuvor in den letzten zwanzig Jahren. Er sah uns an, ohne ein Wort zu sagen, löste eine Taschenlampe von seinem Gürtel und stieg in den Straßengraben, hin zum Suburban. Nachdem er sich durchs Unterholz gekämpft hatte, leuchtete er mit der Taschenlampe ins Innere. Er hielt inne, als er zum aufgebrochenen Fenster kam. Constable Reynaud blieb auf der Straße. Sie sah mich an und schüttelte langsam den Kopf.
    Und dieses Mal sah sie sogar noch besser aus. Ganz schön unpassend, daß mir das gerade jetzt in dieser Situation auffiel, aber scheißegal.
    Als DeMers sich seinen Weg zurück bahnte, stolperte er über irgendwas und landete auf dem Bauch. Als er wieder aufstand, waren beide Knie klatschnaß. »Blödes Ding«, sagte er. Als er schließlich wieder auf der Straße war, versuchte er es wegzuwischen. Es half so gut wie nichts.
    Er kam und stellte sich vor mich. »Das Fenster«, sagte er.
    »Das war ich«, sagte Vinnie. Ich hätte ihm eine runterhauen können.
    »Klar, habe ich mir schon gedacht«, sagte er und beäugte Vinnie. »Der Verband an Ihrer Hand war das erste Indiz. Mögen Sie mir erzählen, warum Sie dort eingebrochen sind?«
    »Ich wollte nachsehen, ob Toms Sachen da drin waren.«
    »Und waren sie das?«
    »Ja.«
    »Auf dem Rücksitz habe ich einige Brieftaschen gesehen. Gehört eine davon Ihrem Bruder?«
    »Ja. Ich meine, in Wirklichkeit war es meine Brieftasche.«
    »Ihre Brieftasche befand sich in dem Fahrzeug?«
    »Die Brieftasche, die ich Tom zur Verfügung gestellt hatte.«
    »Natürlich«, sagte DeMers. »Weil er ja Sie sein sollte.«
    »Ja.«
    »Ich gehe davon aus, daß Sie die Brieftasche da gelassen haben. Sie haben sie doch nicht etwa entfernt, oder?«
    »Nein.«
    DeMers nickte, dann kam er zu mir zurück. »Was ist mit Ihnen, Alex? Haben Sie ebenfalls potentielle Spuren vernichtet?«
    »Nein.«
    »Ich nehme an, Sie wissen es besser, als Ex-Polizist und so.«
    »Das und die Tatsache, daß da drinnen nicht die Sachen meines Bruders waren.«
    Er kniff die Augen zusammen. Er wollte etwas sagen, beherrschte sich jedoch. »Ich kümmere mich um diese Männer«, sagte er schließlich zu den anderen Polizisten. »Ihr bleibt hier.«
    DeMers öffnete die Tür zum Rücksitz seines Wagens und signalisierte uns einzusteigen. Er sah mir nicht in die Augen, als ich an ihm vorbei ging. Er sah zu Boden, und es klang ganz so, als bemühe er sich sehr stark, seinen Atem unter Kontrolle zu halten.
    Sobald sich alle gesetzt hatten, legte er den Gang ein und wendete. Er fuhr durch Calstock zurück zur

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