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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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etwas entgegenkommender« meinte Vinnie.
    »Die zwei waren doch gar nicht so übel.«
    Vinnie blieb stehen und sah mich an. »Bloß weil sie attraktiv war …«
    »Das hat damit gar nichts zu tun« sagte ich. »Ich wollte nur sagen, Sie hätten viel unangenehmer sein können.«
    Er schüttelte den Kopf und lächelte. »Gehen wir.« Er stieg aus dem Wagen und ging nach drinnen; ich folgte ihm. Die Tür führte in einen großen Versammlungsraum, mit einem großen runden Tisch in der Mitte. Eine junge Frau saugte den Boden. Wir standen einige Sekunden da, bevor sie uns bemerkte.
    »Pardonnez-moi«, sagte sie. Sie hatte ein unverkennbar indianisches Gesicht, mit dunklen Augen und dunklem Haar, das sie, zum Pferdeschwanz gebunden, lang auf dem Rücken trug. Sie trug derbe Stiefel unter einem langen Rock. Sie hallten ordentlich auf dem Fußboden, als sie auf uns zukam.
    »Entschuldigen Sie bitte die Störung«, sagte Vinnie. »Wir suchen einen jungen Mann namens Guy.«
    »Guy Berard?«
    »Ich bin mir nicht sicher, wie sein Nachname lautet«, sagte Vinnie. Er sah mich an, und ich schüttelte den Kopf. »Wir wissen, daß er für das Jagdhaus am Lake Peetwaniquot arbeitet.«
    »Ja, das ist er. Ich habe ihn in den letzten Tagen nicht gesehen.«
    »Können Sie mir sagen, wo er wohnt?«
    Die Frau sah Vinnie an, dann mich, dann wieder Vinnie. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Vinnie LeBlanc. Ich bin ein Bay Mills Ojibwa aus Michigan. Das ist mein Freund Alex.«
    »Guy wohnt im Haus seiner Mutter«, sagte sie. »Fahren Sie nach Süden und nehmen Sie die erste rechts. Es ist das letzte Haus auf der Linken.«
    »Vielen Dank«, sagte Vinnie. »Sie haben uns sehr geholfen.«
    »Hat Guy irgendwelche Probleme?«
    »Nein«, sagte er. »Aber mein Bruder hat welche, und Guy kann ihm vielleicht helfen.«
    Sie nickte langsam mit dem Kopf. »Sagen Sie Mrs.   Berard, daß Maureen Sie geschickt hat.«
    »Vielen Dank, Maureen.«
    Ich bedankte mich ebenfalls, und wir gingen. Wir fuhren auf der Straße zurück, an der Schule vorbei und dann nach rechts. Die Straße endete plötzlich. Dahinter lag ein Feld mit Felsen und Unkraut, Reifenspuren führten zum Constance Lake. Das Wasser erstreckte sich über gut eineinhalb Kilometer, in der Ferne sah man niedrige Hügel.
    Vor dem Haus standen keine weiteren Wagen. Es war ein kleines Ding aus Holz, genau wie seine Nachbarn, und vor etlichen Jahren war es einmal leuchtend gelb gewesen. Jetzt benötigte es einen Anstrich.
    Vinnie klopfte an die Tür. Wir warteten. Ein kalter Wind kam auf und traf uns, als wollte er uns von der kleinen Veranda pusten. Die Tür öffnete sich wenige Zentimeter und blieb dann stecken. Das Oberteil der Tür schwang hin und her, bis es mit einem gräßlichen Geräusch von Holz, das sich an Holz reibt, ganz aufflog und die Frau dahinter praktisch zu Boden warf.
    »Je regrette«, sagte sie, und dann verstand ich etwas mit »la porte«, was, so viel wußte ich, die Tür heißt. Den Rest kriegte ich nicht mit.
    »Bitte entschuldigen Sie die Störung«, sagte Vinnie. »Ist Guy zu Hause?«
    Sie sah Vinnie an. Ihr Haar war lang und dunkel. Wie bei der Frau im Stammeszentrum, aber es war nicht gebunden, sondern fiel ihr frei auf die Schultern. Sie wirkte ein wenig zu jung, um Guys Mutter zu sein.
    »Er ist nicht da«, sagte sie. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Vinnie«, sagte er. »Ich komme aus dem Bay Mills Reservat in Michigan. Das ist mein Freund Alex.«
    Sie sah mich an, ohne zu lächeln.
    »Maureen hat uns geschickt«, sagte ich.
    »Bay Mills«, wiederholte sie und sah wieder Vinnie an.
    »Ja, Ma’am.«
    »Kommen Sie doch herein«, sagte sie. Sie trat einen Schritt zurück, um uns eintreten zu lassen. Das Wohnzimmer war klein, die Couch und ein Sessel hatten kaum genug Platz. Der Teppichboden hatte die Erneuerung noch viel nötiger als die Außenwände den neuen Anstrich. Die Vorhänge waren geschlossen, und ein Fernsehapparat warf einen fahlen blauen Schimmer in den Raum.
    »Kann ich Ihnen etwas anbieten?« fragte sie.
    »Nein danke«, sagte Vinnie.
    »Dann nehmen Sie doch Platz.«
    Sie schaltete den Fernseher aus und setzte sich in den Sessel. Vinnie und ich ließen uns auf der Couch nieder.
    »Ihr Sohn«, sagte Vinnie. Er hatte offensichtlich keine Schwierigkeiten zu glauben, daß sie die Mutter war. »Er arbeitet für das Jagdhaus am Lake Peetwaniquot.«
    »Ab und zu«, sagte sie. »Wenn sie einen Führer brauchen.«
    »Wissen Sie, wann er wieder nach Hause

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