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Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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hatte, und er aufschreckte.
    »Alex«, sagte er mehr als einmal, mit plötzlicher Panik in der Stimme.
    »Alles okay, Vinnie. Wir sind fast zu Hause. Schlaf noch was.«
    Ich hielt an einer Tankstelle in Wawa. Ich stieg aus, ließ Benzin einlaufen und stand da in meinen billigen Pantoffeln und meiner Jacke, die mit getrocknetem Schlamm bedeckt war. Ich verlagerte mein Gewicht hin und her, von einem brennenden Fuß auf den anderen. Als ich bei dem Mann bezahlte, sah er mich an, als wäre ich ein Patient aus der Psychiatrie.
    Der Tag zog sich hin. Ich fuhr und fuhr. Ich war müde, aber ich wollte lieber verdammt sein, als so kurz vor daheim irgendwo zu übernachten. Von Wawa aus fuhren wir nach Süden am Ufer des Lake Superior entlang, um die Batchawana Bay herum und schließlich in Soo Canada ein. Wir waren jetzt so dicht vor Zuhause. Wir brauchten nur noch die Brücke zu überqueren.
    »Oh, Pferdescheiße!« sagte ich. »Sie werfen einen Blick auf uns und dann … Verdammt noch mal.«
    Ich griff nach dem Handy, rief die Auskunft an und gelangte schließlich bis zur Station Hearst der Provinzpolizei von Ontario und fragte, ob Constable Reynaud noch um die Wege sei. Eine Minute später hörte ich ihre Stimme.
    »Constable«, sagte ich, »Sie sind noch da. Hier ist Alex.«
    »Was gibt es, McKnight?«
    »Wir nähern uns gerade der Brücke. Gibt es eine Möglichkeit, daß Sie zuvor dort anrufen und uns den Weg ebnen?«
    »Bis da unten sind Sie schon gekommen? So weit hätten Sie in Ihrem Zustand nicht fahren dürfen. Das ist zu riskant.«
    »Ich hätte gedacht, Sie wären glücklich, uns so schnell wie möglich aus Ihrem Land raus zu haben.«
    »Ich verbitte mir Ihre Scherze, McKnight. Ist das klar? Die Sache ist so schon schlimm genug.«
    »Tut mir leid. Wir wollen bloß noch nach Hause.«
    »Ich werde sofort dort anrufen«, sagte sie. »Ich werde denen da sagen, sie sollten sich auf zwei Männer gefaßt machen, die beschissen aussehen.«
    »Das klingt doch schon gut. Vinnie hat mir erzählt, daß Sie seine Mutter angerufen haben. Ich bin froh über die Gelegenheit, Ihnen dafür zu danken.«
    Schweigen war in der Leitung. »Mrs.   LeBlanc machte auf mich den Eindruck einer guten Frau«, sagte sie. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen …«
    »Gute Nacht«, sagte ich. »Das mit Ihrem Partner tut mir leid.«
    Sie legte auf.
    Ich rollte durch die Stadt und auf die Internationale Brücke. Vinnie wachte auf und sah auf das Wasser hinunter. »Die Brükke«, sagte er.
    »Keine Sorge, sie wissen, daß wir kommen.«
    Als wir an der amerikanischen Zollstation anhielten, hatte er offensichtlich die Nachricht schon erhalten. Er sah uns beide an und pfiff. »Sie haben gesagt, Sie sähen schlimm aus, aber – du guter Gott.«
    Die Sonne ging unter, als wir auf den Boden Michigans rollten. Wir hatten noch fünfundvierzig Minuten zu fahren. Fünfundvierzig Minuten bis zu meinem eigenen Bett.
    Ich fuhr über die Straßen, die ich so gut kannte, von Soo Michigan nach Paradise, durch den Hiawatha National Forest, vorbei am südlichen Ufer der Whitefish Bay. Es war jetzt zu dunkel, um das Wasser zu sehen. Das Schild an der Stadtgrenze verkündete WILLKOMMEN IN PARADISE! SCHÖN, DASS SIE ES GESCHAFFT HABEN! Ich fuhr an dem Schild vorbei, hielt an dem blinkenden roten Licht und fuhr an Jackies Kneipe vorbei zu unserer Stichstraße.
    Laß Vinnie an seinem Haus raus, dachte ich. Bring ihn nach drinnen, vergewissere dich, daß er es sich bequem macht. Dann geh nach Hause und ins Bett. Und schlaf mindestens drei Tage.
    Als ich in meine Straße einbog, wurde ich von einem Paar Scheinwerfer geblendet.
    »Wer zum Teufel ist das?« Ich konnte mir nicht denken, wer da gerade rausfuhr. Dann fielen mir alle die Jäger ein, die aus meinen Hütten auszuchecken hatten. Ich wäre rechtzeitig genug zurückgewesen, um alles zu regeln, wenn nicht plötzlich die Hölle los gewesen wäre.
    Ich hielt den Laster an und öffnete meine Tür. Es war eine lange schwarze Limousine. Ich kannte sie nicht. Zwei Männer stiegen aus.
    Es waren keine Jäger. Das lag auf der Hand. Dann wurde es mir plötzlich klar. Die beiden Typen vom FBI hatten gesagt, wir blieben in Verbindung. Sie verloren weiß Gott keine Zeit.
    Aber wieder lag ich falsch. Es war nicht das FBI. Das wurde mir klar, sobald ich ihre Gesichter sah und die Pistolen in ihren Händen.
    Sie kannten meine Handynummer. Mit etwas Mühe hatten sie meine Adresse ausfindig machen können. Und da waren sie nun.
    Sie

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