Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Himmel voll Blut - DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
hatten uns in ihrer Gewalt, bevor ich etwas unternehmen konnte. Keine Zeit mehr zurückzusetzen, keine Zeit auszusteigen und wegzulaufen – nicht, als ob wir hätten laufen können, das sowieso nicht.
    »Raus aus dem Wagen«, sagte der eine Mann. Er sagte das auf eine ganz selbstverständliche Weise, so wie man einem Möbelpacker sagt, wohin er die Möbel stellen soll. Der Typ auf Vinnies Seite wirkte da schon etwas ernster. Er hatte eine große Nase, aber bei all der Vorauspublicity hatte ich etwas noch größeres erwartet.
    Beim Aussteigen sah ich mir meinen Mann etwas genauer an. Er war sehr massig im Bereich von Hals und Schultern, so wie vielleicht ein alter Footballspieler aussieht, Jahre nachdem er mit dem Spielen aufgehört hat. Meiner Vermutung nach war er ein ehemaliger Verteidiger und jetzt Rausschmeißer in einem Nachtclub. Er trug eine hübsche Lederjacke und hatte eine hohe Stirn mit schütterem Haar darüber. Ich weiß, daß Steroide eine Katastrophe für das Haar sind. Im rechten Ohr hatte er einen Diamantohrring.
    »Immer schön mit der Ruhe«, sagte er. Er tastete mich kurz ab und drehte mich herum, so daß ich über die Ladefläche meines Lasters hinweg dem anderen Mann gegenüber stand. Die ganze Szene wurde vom Licht der Scheinwerfer von der Seite beleuchtet.
    »Wer von euch ist McKnight?« fragte der Mann mit der Nase. Reds Bruder. Er war kleiner, mehr wie ein Baseballspieler gebaut. Er trug ebenfalls eine Lederjacke – wahrscheinlich Größe L; wo meiner XXL trug. Er verließ sich mehr auf seine Pistole und hielt sie Vinnie direkt an die Schläfe, gleich über dem Verband.
    »Das bin ich.« Ich sah zu Vinnie hinüber. Er hielt sich recht gut, wenn man alles in Betracht zog.
    »Und du bist der Indianer?« Er zog seinen Kopf an den Haaren zurück.
    Vinnie zuckte nicht. »Ja.«
    »Nun red schon.«
    »Worüber?«
    »Warum habt ihr Red angerufen?«
    »Wir haben nach meinem Bruder gesucht. Red hatte ihn als Führer engagiert.«
    »Klar, das weiß ich.«
    »Also, was wollen Sie von uns?«
    Ruhig, Vinnie. Ich versuchte, Blickkontakt mit ihm aufzunehmen.
    »Was ich von euch will, du blöder beschissener Indianer, ist die ganze Geschichte.« Er packte Vinnies Haar fester, kam näher an ihn heran und hielt sein Gesicht neben das Vinnies. »Was, verdammt noch mal, ist da oben passiert?«
    »Hat die Polizei Sie angerufen?«
    »Sie haben seine Frau angerufen. Sie haben gesagt, er wäre da oben in der Erde vergraben.«
    »Das waren sie alle. Mein Bruder, Ihr Bruder. Sie alle.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Wer hat das getan?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Vinnie. »Wir wissen nur, daß ein Mann namens Gannon etwas damit zu tun hatte. Das ist alles.«
    »Nein. Nein, das reicht bei weitem nicht. Hörst du mich? Das ist nicht beschissen gut genug. Mein Bruder ist tot. Und ich will wissen, warum.«
    »Mir geht es genauso«, sagte Vinnie. Seine Stimme war ruhig, seine Augen klar. Eine übernatürliche Ruhe ging von ihm aus, und mir jagte sie einen höllischen Schrecken ein.
    »Dann mach’s Maul auf«, sagte der Mann. »Sag mir, was du darüber weißt. Du mußt was wissen. Du warst doch da oben, oder? Hast du was damit zu tun? Ist das was, was du und dein indianischer Bruder getan habt?«
    »Nein«, sagte Vinnie. »Das haben wir nicht. Und Sie können bitte aufhören, so zu reden. Wenn Sie uns umbringen wollen, bitte schön. Nach dem, was wir durchgemacht haben, ist mir das völlig gleichgültig. Los, schießen Sie mir eine Kugel in den Kopf, wenn Ihnen das Spaß macht, aber hören Sie auf, in dieser Weise über meinen Bruder zu reden.«
    Das brachte ihn etwas aus dem Konzept. Seine Augen weiteten sich, und ich war sicher, daß er im Begriff stand, etwas Dummes zu tun. Es war an der Zeit, etwas zu sagen.
    »Wir haben ihn gefunden«, sagte ich. »Wir haben Ihren Bruder gefunden.«
    Über die Ladefläche hinweg sah er mich an. »Wo?«
    »Draußen in den Wäldern. Wo Gannon ihn vergraben hatte, zusammen mit den anderen.«
    Er atmete mehrfach schwer. Alles sonst war still, in der ganzen Gegend. »Ihr habt Red gefunden?«
    »Sehen Sie bei dem Mann, den Sie da festhalten, den Verband im Gesicht?«
    »Ja?«
    »Gannon hat ihn angeschossen. Er hat ihm einen Teil des Ohrs einfach weggeschossen.«
    Er sah näher hin. »Okay. Was noch?«
    Wenn ich mich schon darauf einließ, mußte ich die Sache auch richtig verkaufen. Das schien unser einziger Ausweg zu sein. »Wollen Sie wissen, was dieser Mann mit Gannon

Weitere Kostenlose Bücher