Himmelsbett - Neue schwedische Liebesgeschichten
Nein, ich kann mich selbst ausziehen. Geh ‘raus, Sylfidia. –
Nein, auf mir draufliegen dürfen der Herr Pfarrer nicht. – Jeden
falls nicht in mich ‘rein, machen Sie’s außen. – Seien Sie so lieb. –
Rein, ‘rein, ‘rein. – Sylfidia, du darfst nicht zugucken. – Hilfe. –
Oh, Hilfe! Sylfidia! – Nein, Herr Pfarrer. – Ah, er hat mich ge
kriegt!«
Natürlich kam ihr Sylfidia nicht zu Hilfe. Sie saß glotzend da
und wunderte sich innerlich wild darüber, daß auch alte Frauen
so was tun konnten, sie hatte geglaubt, daß man damit aufhörte,
wenn man dreißig war. Aber Mutter Maria schien das herrlich zu
finden; sah man so aus, wenn einem herrlich zumute war? – Und
was sie alles anstellte! Wenn man es so machen sollte, dann war
sie bestimmt geschickt, hier konnte ein junges Mädchen manches
lernen. Jetzt zum Beispiel hielt sie behutsam und mit Gefühl
Hochwürdens Sack mit der einen Hand und kitzelte ihn mit dem
Zeigefinger; aber die andere Hand, es schien unglaublich, die
hatte seine Schinken auseinandergedrückt und steckte den langen
Zeigefinger mitten in sein Arschloch. Sie begriff nicht, wofür in
aller Welt das gut sein sollte. Aber sie sah ja, wie der Pfarrer zu
zappeln anfing, wie ein Hampelmann, wenn man an der richtigen
Schnur zieht. (Ach, wenn es ihm doch jetzt kommen wollte!)
Und der Finger rutschte ‘rein und ‘raus, es war ein Vögeln von
vorne und von hinten, jedes in seinem Takt. Man mußte vieles
erleben, aber auf so etwas würde sie sich niemals einlassen –
wahrscheinlich nicht. Aber wenn es nun jemand bei ihr täte? Sie
versank in Gedanken.
»Nun machen Sie schon, Herr Pfarrer, ich kann es mir nicht
länger verkneifen. – Sylfidia, kitzele ihn mal unter den Füßen, das
hilft manchmal. – Ist das nicht herrlich, Hochwürden? – Herr
lich, herrlich! – Komm, komm, komm! – Ich werde verrückt! –
Ich werde wahnsinnig. – Jetzt ist es vorbei. – Ich will obenauf. –
Äh, äh. – Jesus Maria, jetzt kommt es mir…«
Erst bäumte sie sich im Sattel auf, dann fiel sie mit ihrem vol
len Gewicht über den feurigen Hengst. Sie biß sich in seiner
Halsgrube fest, eine Sekunde lang war sie vollkommen still, dann
fing ihr ganzer Körper an zu zittern, sie bebte immer mehr. Kein
Laut war zu hören, abgesehen von dem pfeifenden Atem, den sie
in heftigen Stößen durch die Nasenlöcher preßte. Dann entlud
sie sich in drei langen Wogen, die dritte kam gleichzeitig mit einer
Einatmung, und die schlug über ihr zusammen und ertränkte sie
vollkommen. Wie versteinert klammerte sie sich am Pfarrer fest.
Dann löste sich ihr Griff vorsichtig, und alles war vorbei. Der
Pfarrer machte zwar einige desperate Versuche, auf eigene Faust
weiterzumachen, doch Mutter Maria wandte sich gleichgültig zur
Seite und rückte von ihm ab.
»Mir reicht’s. Lassen Sie mich jetzt in Ruhe.«
»Aber Mutter Maria, es ist ihm auch diesmal nicht gelungen.«
»Ja, ich begreife das wahrlich nicht. Ich habe jedenfalls getan,
was ich konnte. Und was für einen Volltreffer ich bekommen
habe! Es ist lange her, mein Kind, daß ich einen solchen Volltref
fer bekommen habe… mitten in den Rumpf!«
»Aber was sollen wir nur machen?«
Mutter Maria wandte sich dem Pfarrer zu. Die Rosen des Le
bens waren in ihre Wangen zurückgekehrt, ihre Augen glänzten
wieder klar.
»Es wäre ja eine Schande, wenn wir den nicht kleinkriegten!«
sagte sie. »Ja, nicht ausgerechnet nur Sylfidia und ich, aber es gibt
ja noch andere Frauenzimmer in dieser Stadt! Legen Sie sich
ruhig wieder hin, ich werde Sie zudecken; und verlassen Sie sich
auf uns. Sylfidia, wer ist deiner Meinung nach das größte
Klatschweib in der Stadt?«
»Frau Paular natürlich.«
»Dann geh zu ihr hin und sag ihr so ungefähr, wie es um den
Herrn Pfarrer bestellt ist. Dann werden wir sehen…«
Sylfidia eilte davon, Mutter Maria zog sich an und setzte sich
ganz ehrbar ans Fenster. Aber statt des Geräusches von Gebeten
zog die schofle alte Weise von den Geistlichen durch ihr Herz:
»Anche i prete si divertin la a gialinis tal gialinar;
ches che hart la code biele lis rovinin biel aual…«
Weiter kam sie nicht, bevor sie ein verschämtes Klopfen an
der Tür vernahm, und Frau Paular stürmte herein. Sie war eine
Dame des gewöhnlichen friaulischen Typs; klein und zart, mit
schwerem, blauschwarzem Haar, kleinen Brüsten und einem
stark entwickelten Hinterteil, dessen lebhafte Bewegungen denen
des ruhelosen
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