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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Verkauf an die Baugesellschaft zu hindern.«
    »Aber vielleicht können wir ihn davon überzeugen, dass es nicht im Sinne der Stadtgestaltung wäre«, meinte der Umweltschützer etwas blauäugig.
    »Der wird sofort auf Knete verzichten und stattdessen seinen Schuppen aus der eigenen Tasche renovieren, bloß, weil wir das so wollen«, sagte Völs, Wort für Wort wieder betonend und mit einem Schuss Ironie in der Stimme.
    »Ja, meine Herrn, es tut mir leid, dass ich nicht mehr dazu sagen kann«, schloss der Oberbürgermeister die Informationsveranstaltung ab, »wir werden das Thema in der nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses nichtöffentlich beraten. Ich möchte Sie deshalb ganz herzlich bitten, die Angelegenheit auch noch vertraulich zu behandeln. Wir sollten auf keinen Fall schlafende Hunde wecken.«

4
    Die Kirchenglocken von Geislingen schlugen zwölf Uhr mittags, als Daniel Fronbauer mit flauem Gefühl im Magen von der Bundesstraße 10 auf den Parkplatz des Geislinger Polizeireviers einbog. Er wischte sich immer wieder die schweißnassen Hände an der Hose trocken. Trotz der Hitze des Tages waren sie nicht warm, sondern eiskalt. Unangenehm, wenn dies die Beamten, denen er gleich die Hand geben würde, zu spüren bekämen. Mit der Polizei hatte er es noch nie zu tun gehabt, waren seine Geschäfte doch bisher stets korrekt und sauber gewesen. Er hatte darauf verzichtet, wie ein ängstlicher Kleinkrimineller bei der Polizei zurückzurufen und zu fragen, weshalb man ihn so dringend persönlich sprechen wollte. Er war schließlich eine stadtbekannte Persönlichkeit, ein angesehener Kommunalpolitiker. Er holte tief Luft, stieg aus dem klimatisierten Wagen und spürte, wie ihm die Hitze unbarmherzig entgegen schlug. Nachdem er sich vorgestellt hatte, wies ihm ein Beamter den Weg. Hauptkommissar Markus Schmidt, von seinen Kollegen inzwischen mit dem Selbstmord-Fall vertraut gemacht, bot dem Besucher überaus höflich einen Platz vor dem Schreibtisch an. Das Fenster stand offen, ein kleiner Ventilator schnurrte vor sich hin. Als sich die beiden Männer gegenübersaßen, begann der schnauzbärtige Beamte mit ernstem Gesicht: »Herr Fronbauer, wir haben möglicherweise eine traurige Nachricht.«
    Fronbauer schluckte und holte tief Luft.
    »Sie haben einen Bruder«, fuhr Schmidt fort.
    »Ja … und?«
    »Wir befürchten, dass er tot ist.«
    Fronbauer schwieg einen Augenblick und starrte den Beamten an. »Was heißt das, Sie befürchten es?«
    »Wir haben einen Toten, von dem mehrere Personen behaupten, es könnte Ihr Bruder Gerald sein.« Schmidt, einer der dienstältesten Geislinger Kriminalbeamten, behielt sein schwitzendes Gegenüber im Auge. An jedem anderen Tag hätte er daraus seine kriminalistischen Schlüsse ziehen können. Nicht aber heute, bei dieser unerträglichen Hitze zur Mittagszeit. Durch das offene Fenster war der Schwerlastverkehr zu hören, der nahezu pausenlos über die vorbeiführende Bundesstraße donnerte.
    »Und wo, ich meine, wie ist das passiert?«, fragte Fronbauer und spielte nervös mit den Fingern.
    »Er ist vom Himmelsfelsen gestürzt, draußen in Eybach, heut’ Morgen, in aller Frühe.«
    »Vom Himmelsfelsen, um Gottes willen, doch nicht beim Joggen?« Fronbauer zeigte sich jetzt bestürzt.
    »Sie wissen, dass Ihr Bruder gejoggt ist?«, hakte der Beamte mit dem graumelierten Haar nach.
    »Ja, jeden Dienstagmorgen tut er das. Nur da ist ihm dies zeitlich möglich. Am Vortag hat seine Disco nämlich Ruhetag. Ihm gehört das ›High-Noon‹ in Ulm, müssen Sie wissen.« Fronbauer sprach langsam und abgehackt.
    »Dann scheinen sich unsere Vermutungen zu bestätigen«, fuhr Schmidt fort und begann an seinem Schnurrbart zu zwirbeln. Fronbauer schaute aus dem Fenster, hinüber zum Schlauchturm der benachbarten Feuerwehr.
    »Herr Fronbauer, ich hab’ jetzt eine Bitte an Sie«, sagte Schmidt. Der Angesprochene blickte wieder zu dem Beamten.
    »Und die wäre?«
    »Sie müssen Ihren Bruder identifizieren.«

5
    Der alte Graf hatte sich nach der Rückkehr aus dem Wald nochmals hingelegt, auf ein altes Sofa, das droben im so genannten Spiegelsaal stand. Hier, vom ersten Stock des Schlosses aus, hatte er einen traumhaften Blick auf den Park mit den alten Bäumen. Dass man ihm vor 20 Jahren einen Teil des Parks enteignet hat, nur um vorne die Ortsdurchfahrt verbreitern zu können, hatte er nie so richtig überwunden. Gotthilf Graf von Ackerstein hatte sich nur das dunkelgrüne Jackett

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