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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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beeilte sich, möglichst rasch wieder an die Arbeit zu gehen. Sonniges Wetter war auf der Albhochfläche auch im Sommerhalbjahr nur selten an mehreren Tagen hintereinander zu erwarten.
    Deshalb stand Geiger sofort auf, als er den letzten Löffel Eintopf gegessen hatte. »I fahr’ jetzt zum ›Franzosenkübel‹ rüber, »sagte er und meinte damit jenes Auffüllgelände, das in früheren Jahrzehnten als Müllplatz gedient hatte. Geiger hatte gestern hinter den Stallungen das wild wuchernde Gestrüpp beseitigt, das er nun zu dieser zum Grünmasse-Sammelplatz umfunktionierten Deponie bringen wollte.
    Er warf die Äste und Zweige, die er bei den Stallungen auf einen Haufen geschichtet hatte, auf den Anhänger seines Traktors. Landwirt sein, das hat er immer wieder erkennen müssen, bedeutete trotz aller Maschinen Schwerstarbeit.
    Bienen und Wespen schwirrten und der Duft von frisch gemähtem Gras hing in der Luft. Das war Natur pur, wie es Geiger mochte. Gleich nach dem Ort bog er in einen asphaltierten Feldweg ein, um auf ihm, leicht abwärts, zum ›Franzosenkübel‹ zu fahren. Warum dieser Platz so hieß, darüber rankten sich viele Gerüchte. Aus dem Dreißigjährigen Krieg stammt die Legende, hier hätten sich bei Nacht und Nebel französische Truppen verirrt, die dann sozusagen mit Mann und Maus in die tiefe Schlucht gestürzt seien. Es war, das wusste auch Geiger noch, einst eine senkrechte Felswand in das schmale Tal hinab, das sich von hier schräg zum Eybacher Tal hinüberzog. Eine gottverlass’ne Gegend. Leider hatte man diese Schlucht nach dem Zweiten Weltkrieg als Hausmüll-Deponie genutzt. Inzwischen rekultiviert, diente der obere, schräg nach unten abgeflachte Teil, als Grünmasse-Sammelplatz. Ab jetzt der einzige in der Stadt. Die übrigen waren aus Kostengründen geschlossen worden. Ein kommunalpolitischer Streit, der noch immer nicht ausgestanden war, so hatte Geiger in der Zeitung gelesen. Dieser parteilose Stadtrat, dessen Namen er immer vergaß, wollte sich nicht damit abfinden.
    Die Schwüle schien immer schlimmer zu werden. Geiger hatte die Ärmel seines Hemdes schon längst hochgekrempelt, er spürte die Hitze im Gesicht. Sein lichtes schwarzes Haar klebte schweißnass am Kopf.
    Der Traktor näherte sich dem großen Tor des Grünmasse-Sammelplatzes. Es stand weit offen, dahinter mehrere Haufen unterschiedlichsten Grünzeugs, einiges davon bereits kompostiert.
    Aus dem Schatten eines Büro-Containers, neben dem ein japanischer Kleinwagen parkte, trat ein älterer, bierbäuchiger Mann hervor, der zu seiner blauen Arbeitshose nur ein kurzärmeliges weißes Unterhemd trug. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln und gab den Blick auf ein lückenhaftes Gebiss frei.
    »Grüß Gott«, rief er dem Landwirt entgegen, der mit seinem Gefährt vor dem Container anhielt.
    »Wo darf i ablada?«, fragte Geiger, »hab’ nur Äste und Zweige drauf.«
    »Da vorne, am ersta Haufa«, der Mann machte eine entsprechende Armbewegung.
    Geiger ließ seinen Traktor, der nicht mehr das neueste Modell war, nochmals kurz tuckern und an die besagte Stelle rollen. Dann schaltete er den Diesel aus, kletterte auf den Anhänger und begann, sein Grünzeug auf den bereits vorhandenen Haufen hinüberzuwerfen.
    »A Hitz’ zom Umfalla«, hörte er neben sich den Deponie-Arbeiter klagen, der nichts anderes zu tun hatte, als darauf zu achten, dass keine verbotenen Dinge hertransportiert wurden.
    »Verrückt«, sagte Geiger, ohne sich vom Abladen abhalten zu lassen, »verrückt, des Wetter spielt immer mehr verrückt. Die Sommer sent kurz, aber heiß, und die Winter keine Winter mehr.«
    »Des bringt uns ällas die Technik«, erwiderte der Arbeiter, »die ganze Computer und des Zeug’s.«
    Geiger wollte nicht in dieses allgemeine Wehklagen einstimmen. Wäre er nicht den »modernen Zeiten« gefolgt, gäbe es seinen Bauernhof schon lange nicht mehr. Er mochte sich auf keine Diskussion einlassen, sondern wechselte das Thema: »Wie macht sich eigentlich die neue Reg’lung mit dem zentrale Grünmasse-Sammelplatz?«
    »A ödes G’schäft«, wehklagte der Mann. Dabei galt die Regelung gerade mal einen knappen Monat. Dass die halbtägige Aufsicht über eine Deponie dieser Art keine aufregende Tätigkeit sein würde, konnte sich Geiger denken. »Sie sent nur nachmittags da, oder?«, fragte er.
    »Normalerweise scho, aber heut’ früh hab’ i scho Zusatzstunda macha müssa. Der Schlosser war da und hat

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