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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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besuchen aber auch mal diesen Sven in Aalen. Außerdem gab’s da noch einen zweiten, bei dem der Bruder Fronbauer gestern Vormittag war, irgendwo in Ulm, auch den hab’ ich in den Akten notiert, wohnt glaub’ ich im Stadtteil Böfingen. Den werden wir ebenfalls aufsuchen. Und anschließend nehmen wir uns den Saalfelder vor. Schreibt’ mir mal die Adressen auf«, bat er und fügte, an Linkohr gewandt, hinzu: »Sie kommen mit. Die anderen halten die Stellung und prüfen jeden eingegangenen Hinweis. Stellt’ fest, wer den Frankfurter Kombi gemietet hat. Ihr haltet mich aber auf dem Laufenden, okay?«

    Hans Geiger, der Landwirt aus Stötten, war wieder früh auf den Beinen gewesen. Er liebte diese herrlichen Sommermorgen über alles. Jetzt, kurz nach neun Uhr, stand die Sonne schon wieder weit oberhalb des Horizonts. Die meisten Pfützen, die das Unwetter der vergangenen Nacht hinterlassen hatte, waren schon wieder getrocknet, der Boden jedoch noch feucht. Der Himmel präsentierte sich jetzt klar und tiefblau, der Dunst des Vortages war verschwunden. Es war tatsächlich ein reinigendes Gewitter gewesen, stellte der Landwirt fest, als er mit seinem Traktor die steile Dorfstraße aufwärts fuhr. Auf dem Anhänger lag frischer Mist, den er am Rande eines seiner Felder, droben am höchsten Punkt, deponieren wollte. Der Traktor tuckerte mühsam zu der Anhöhe hinauf, wo sich heute keines der Windkrafträder drehte. Hinter einer Waldfläche, die der Weihnachtsorkan ›Lothar‹ 1999 zerstört hatte, ragte der Funkturm der Telekom in die Höhe. An ihm und an der benachbarten Wetterstation kam die Straße vorbei, die hier über den Bergrücken in den nächsten Ort, nach Schnittlingen, hinüberführte.
    Als sein Traktor die Anhöhe erreicht hatte, zitterte sich die Tacho-Nadel mühsam zur 30 km/h-Marke. Rechts der Straße tauchte ein kleiner Ausranker auf, der insbesondere an den Wochenenden als Wanderparkplatz genutzt wurde. An ihn grenzte eine Fichten-Schonung an, die sich auf leicht abschüssigem Gelände in eine weite Senke erstreckte.
    Geigers Traktor tuckerte langsam an dem Parkplatz vorbei. Der Landwirt besah sich die Fichten, die jetzt vielleicht 25 Jahre alt sein dürften. Er sah aber auch weggeworfene Getränkedosen und Verpackungsmaterial eines Fastfood-Anbieters. Dann allerdings stutzte Geiger. Zwischen zwei Baumstämmen fiel ihm eine metallene Vorrichtung auf, schwarze Schienen, die miteinander verbunden waren. Er konnte sich auf den ersten Blick nicht vorstellen, was dies sein würde. Er stoppte deshalb seinen Traktor, ließ den Motor jedoch laufen, kletterte von seinem Sitz und ging die paar Schritte über einen schmalen Grünstreifen zu der asphaltierten Parkplatz-Fläche. Dann wurde ihm klar, was er gesehen hatte: Einen Fahrradständer fürs Autodach. Er hob die relativ leichte Alukonstruktion auf und betrachtete sie stirnrunzelnd. Ziemlich neu und nicht verbogen, stellte er verwundert fest und legte das Teil auf seinen Anhänger.
    Obwohl es erst kurz vor neun war, trafen sich Harry Saalfelder und Eric Flinsbach bereits wieder in einem der Büros des ›High-Noon‹, Beide waren hundemüde, hatten sie doch erst um halb sechs die Diskothek verlassen und so nur wenig Zeit gehabt, sich zu Hause frisch zu machen.
    »Das ist eine völlig neue Situation«, stellte Saalfelder fest, »auf jeden Fall geht der Betrieb weiter, nur eben etwas zurückhaltender, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Und wenn der Bruder wieder rumschnüffelt? Wenn einer schon am ersten Abend hier antanzt, dann ist damit zu rechnen, dass der so schnell wie möglich das Erbe antreten will«, gab der andere sichtlich nervös zu bedenken.
    »Das gefällt mir auch überhaupt nicht«, sagte Saalfelder und spielte nervös mit einem Kugelschreiber, »und dass uns die ganze Scheiße auch gleich die Bullen ins Haus gebracht hat, schon gar nicht. Wir müssen überlegen, wie wir uns mit dem neuen Projekt verhalten. Ich meine, wie wir es in den Verhören nennen, und ob überhaupt.«
    Flinsbach drehte sich zu dem Vize-Chef der Diskothek um. »Was glaubst du, woran ich gleich heut’ Nacht gedacht hab’, als dieser Erbschleicher hier aufgetaucht ist und in Geralds Büro rumgeschnüffelt hat? Ich hab’ vorsichtshalber die heiklen Dinge beiseite geschafft.« Flinsbach ging zu seinem abschließbaren Schrank, schloss ihn auf und holte einen Aktenordner heraus, einen zweiten brachte er aus einer abschließbaren Schreibtisch-Schublade hervor. »Hier«,

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