Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
Vom Netzwerk:
er wartet daheim auf uns.«
    Häberle ging zu den anderen Kollegen hinüber. »Ihr haltet hier die Stellung?«, fragte er.
    »Wir bleiben hier, ja, wir müssen noch einige Spuren auswerten«, sagte einer.
    Häberle erklärte, was ihm wichtig war: »Ich erhoffe mir nach dem heutigen Artikel in der Zeitung weitere Hinweise aus der Bevölkerung. Haltet mich auf dem Laufenden.« Bereits im Hinausgehen drehte er sich noch einmal um: »Und seht zu, dass wir von der Telefonüberwachung etwas erfahren.«
    Häberle fuhr die Stöttener Steige aufwärts. Im Neubaugebiet parkte er vor Autenrieters Haus und klingelte. Der junge Mann wartete schon und begrüßte ihn erleichtert.
    Häberle ging durch den Flur voraus zu der kleinen Einliegerwohnung, die jetzt noch unaufgeräumter wirkte, als gestern.
    »Entschuldigen Sie, aber ich bin völlig fertig«, begann der Mann sogleich.
    »Sie sind bedroht worden?«, fragte ihn Häberle.
    Autenrieter berichtete, manchmal atemlos, manchmal stockend, was sich während seines Nachtdienstes zugetragen hatte. Häberle saß mit verschränkten Armen vor ihm und ließ ihn erzählen, ohne ihn zu unterbrechen.
    »Ich bin fix und fertig«, sagte der Mann immer wieder. Schweißperlen standen auf seiner Stirn. Häberle nickte verständnisvoll.
    »Ich hab’ Angst«, fuhr Autenrieter fort, »ich hab’ gedacht, der knallt mich ab.«
    »Sie haben keine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«, fragte Häberle ruhig.
    »Nicht die geringste. Die Stimme war verstellt, eindeutig verstellt. Sie klang merkwürdig tief.«
    »Ein Deutscher?«
    »Ich denke ja, auch wenn sich nicht alles so angehört hat.«
    »Keine Ähnlichkeit mit jemanden, den Sie kennen?«, fragte Häberle weiter.
    Autenrieter überlegte. »Wissen Sie, ich war so aufgeregt, ich hab’ Todesängste ausgestanden. Doch, irgendwie hab’ ich gedacht, ich müsste diese Stimme kennen, hätte sie schon mal irgendwo gehört. Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, wem sie ähneln könnte.«
    »Auch sonst nichts Merkwürdiges, Verdächtiges?«
    Autenrieter überlegte einen Augenblick. »Doch, warten Sie, ja«, sagte er dann, »ein Auto war hier, einige Zeit vorher. Es ist den Weg gekommen, hat vor der Wetterstation gewendet und ist wieder zurückgefahren.«
    Häberle hob die Augenbrauen. »Kommt das öfters vor, nachts?«
    »Hin und wieder, ja. Liebespaare und so.«
    »Haben Sie das Kennzeichen gesehen?«
    »Ja«, sagte Autenrieter langsam, »mir ist die Sache gleich komisch vorgekommen.« Er kniff die Lippen zusammen, »es war ein Mercedes mit Ulmer Kennzeichen. Warten Sie…« Er überlegte und nannte schließlich eine Buchstaben- und Zahlenkombination, die sich Häberle notierte. »Genau, so war es. Nur die Farbe des Autos kann ich ihnen nicht sagen. Dunkel vermutlich. Wissen Sie, vor dem Stationsgebäude brennt normalerweise kein Licht.«
    »Das hilft uns auch so weiter«, stellte Häberle fest, griff zu seinem Handy und bat die Kollegen in Geislingen, eine Halteranfrage zu veranlassen.
    Dann wartete der Kriminalist noch ein paar Sekunden, ehe er vorsichtig nachhakte: »Wir haben ja gestern schon ausführlich gesprochen. Aber ich denke, Sie wollen mir jetzt ein bisschen mehr erzählen.«
    Autenrieter kniff die Lippen wieder zusammen und spielte nervös mit den Fingern. »Ich hab’ Vertrauen zu Ihnen, Herr Häberle. Das hab’ ich mir jetzt überlegt und ich brauch’ Ihre Hilfe.«
    »Wir werden alles tun, um den Fall zu klären«, versprach Häberle mit tiefer Überzeugung in der Stimme.
    »Wissen Sie«, begann Autenrieter, »Gerald und ich, also Fronbauer und ich, wir haben Großes vorgehabt.« Der Mann stand auf und ging zum offenen Fenster hinüber. Häberles Blicke folgten ihm. »Er wollte in Geislingen groß einsteigen, mit einem riesigen Tanzpalast. Und ich wäre dort der Geschäftsführer geworden.«
    Häberle runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Mein Traum«, fuhr Autenrieter nervös fort, »mein Traum. Ich wollte schon immer eine Diskothek führen. Eines Tages hat Gerald gesagt, Mensch, das wär’ doch was für dich. Wir kannten uns seit Kindheitstagen. Wir sind alte Schulfreunde, müssen Sie wissen«, er machte wieder eine Pause und rang sichtlich um Fassung. »Wissen Sie, Herr Häberle«, berichtete er weiter, »ich wäre auch finanziell eingestiegen, mit meinem Ersparten. Ge-rald hatte eine Firma in München beauftragt, ein ganzes Altstadt-Karree für sich aufzukaufen, ganz heimlich. Ja, ganz heimlich musste das geschehen, weil

Weitere Kostenlose Bücher