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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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hab’ zumindest gehört, wie er im Freundeskreis
vom Himmelsfelsen geschwärmt und seinen Freunden vorgeschlagen hat, sich dieses
Fels-Plateau mal selbst anzuschauen.«
    Häberle überlegte einen kurzen Moment, um dann
an die vorausgegangene Aussage anzuknüpfen: »Sie sind also eher der Frühaufsteher
…?«
    »Ja«, bekräftige Fronbauer nochmals, »heut’ Morgen bin ich beispielsweise
mehrere Baustellen abgefahren, um festzustellen, ob der Bauzeitenplan eingehalten
ist.«
    »Aber vor sieben schafft doch keiner«, warf
Häberle ein.
    »Dazu brauch’ ich niemanden. Ich sehe doch
selbst, was los ist. Ob Türen drin sind oder Fenster oder ob der Elektriker Fortschritte
gemacht hat …«
    »Verstehen Sie mich jetzt bitte nicht falsch«,
erklärte Häberle vorsichtig, wohl wissend, welch einflussreichen Mann er vor sich
hatte, »aber was ich Sie jetzt frage, muss ich jeden fragen: Wo waren Sie denn heut’
früh gegen fünf? Schon unterwegs?«
    »Sagte ich Ihnen ja bereits«, erwiderte Fronbauer
gelassen, »ich fahr’ früh los. Zuerst schau’ ich mir dann jene Baustellen an, bei
denen ich niemanden brauche. Das sind meist drei, vier Rohbauten, manchmal auch
nur Baugruben, wo ich sehen muss, ob’s zügig vorangeht. Und ab sieben treff’ ich
mich dann mit den Bauherren oder Architekten.«
    »Das war auch heute so?«,wollte Häberle wissen
und ließ sein Gegenüber dabei nicht aus den Augen.
    »Ja. Ich bin ziemlich früh raus. Sie können
auch ruhig wissen, wo ich war. Zuerst draußen im ›Täle‹, in Deggingen, Bad Ditzenbach
und Wiesensteig, und dann bin ich übers Berneck zurückgefahren, um über Eybach und
Böhmenkirch nach Aalen zu fahren, wo ich den ersten Architekten getroffen habe.«
    Häberle kannte sich in seinem Zuständigkeitsgebiet
aus. Ihm war deshalb die beschriebene Fahrtroute klar. Von Geislingen aus gesehen
hatte Fronbauer demnach Orte angesteuert, die in der entgegengesetzten Richtung
zu Eybach lagen.
    »Ein traumhafter Morgen«, fügte Fronbauer hinzu,
»viel zu schön, um zu sterben.« Er machte plötzlich einen traurigen Eindruck.
    »In Aalen waren Sie dann wann?«, hakte Häberle
nach.
    »Ziemlich genau um sieben. Da war ich mit dem
Architekten verabredet. Eine heikle Sache, weil der Bauherr Sonderwünsche hat.«
    Häberle machte sich einige Notizen auf einem
Blatt Papier. »Darf ich erfahren, wie der Architekt heißt?«
    Fronbauer zeigte sich kooperativ, trotz des
Stresses. Häberle wunderte sich etwas.
    Schließlich hatte der Mann einen hektischen
Tag hinter sich.
    »Der Architekt heißt Haubensack. Sven mit Vornamen,
glaub’ ich. Er steht sicher im Telefonbuch. Ich hab’ jetzt leider meine Akten nicht
dabei.«
    Häberle schrieb den Namen auf.
    »Und danach?«
    »Dann bin ich über die A 7 nach Ulm. Hatte
da einen Termin wegen einer Geldanlage-Sache. In Böfingen oben. Hofmann heißt der
Mann. Die Adresse kann ich Ihnen nachreichen.« Da fiel ihm ein, dass er vergessen
hatte, den Kunden, wie versprochen, später anzurufen.
    Häberle notierte sich auch diesen Namen, um
dann zu fragen: »Gibt es außer Ihnen eigentlich niemand, der jetzt Ansprüche auf
die Diskothek erhebt?«
    »Wohl kaum«, sagte Fronbauer, »wir sind eine
winzige Familie. Gerald hatte weder Frau noch Kinder, unsere Eltern sind längst
tot.«
    »Okay, das wäre es dann vorläufig, Herr Fronbauer«,
sagte Häberle, »die Staatsanwaltschaft wird die Leiche Ihres Bruders bald freigeben.
Sie können dann die Beerdigung in die Wege leiten.«
    »Danke.«
    Draußen war die Dämmerung jetzt fortgeschritten.
Eine erste kühle Brise wehte in das Büro.
    Der silberfarbene Porsche hatte Frankfurt bereits hinter sich gelassen.
Auf der Autobahn in Richtung Süden, nach Karlsruhe, herrschte an diesem Dienstagabend
nur mäßiger Verkehr. Harry Saalfelder hatte sich in die Kolonne der Lastwagen eingereiht,
während ein paar hundert Meter weiter vorne der Mercedes-Kombi auf der mittleren
Spur fuhr. Saalfelder wollte genügend Abstand halten. Er legte seine Hand auf das
linke Knie seiner flotten Mitfahrerin. Die lächelte müde. Gerade war hinter ihnen
die Sonne untergegangen.
    »Ich ruf’ mal in Ulm an«, sagte Saalfelder
und drückte an dem Handy, das in der Freisprech-Einrichtung am Armaturenbrett hing,
eine Kurzwahl-Nummer.
    Wenig später meldete sich eine Männerstimme.
»Ja?«
    »Ich bin’s«, sagte Saalfelder kurz, »wie ist
die Lage?«
    »Ruhig«, kam die ebenso kurze Antwort seitens
Flinsbach.
    »Keine Bullen?«
    »Nichts, auch

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