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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Schorsch«, wurde Ferdl misstrauisch,
»was hat eigentlich diese komische Fragerei zu bedeuten? Ich denk’, du schreibst
derzeit nur über den Mord. Was soll das mit meiner Wohnung zu tun haben?«
    »Natürlich nichts«, beruhigte Sander, »ich
bin an einem kommunalpolitischen Thema dran, sonst nichts. Nur nebenbei: An welchem
Eck wohnst du also?«
    »Gegenüber der Pizzeria«, antwortete Ferdl
ungeduldig.
    Das genügte Sander. Er wusste Bescheid. Gegenüber
der Pizzeria, das war nicht auf dem Areal des geplanten Tanz-Palastes, sondern noch
einen Gebäudeblock weiter, jenseits der Schubartstraße.
    »Willst du nicht hochkommen?«, fragte Ferdl
und brachte jetzt zum Ausdruck, dass er eigentlich gar keine Zeit hatte, noch länger
am Telefon Rede und Antwort zu stehen.
    »Mal sehen«, meinte Sander und legte auf. Er
tippte jedoch sofort die Durchwahl-Nummer der Sonderkommission ein und ließ sich
Häberle geben, der gerade weggehen wollte.
    »Hallo, Herr Häberle, ich wollte nur mal hören,
was es Neues gibt«, begann Sander und malte Kringel auf einen Zeitungsrand.
    »Wir machen Fortschritte und haben alles im
Griff«, erwiderte der Kommissar mit fester Stimme.
    »Wann treffen wir uns heute?« Sander wollte
darauf drängen, dass das Gespräch über die neueste Entwicklung nicht allzu spät
stattfinden würde. Die gestrige Hektik saß ihm noch tief in den Knochen.
    »Ich schlag’ vor um 18 Uhr«, sagte Häberle,
»bis dahin haben wir vielleicht noch ein paar Details abgeklärt.«
    »Sie wissen sicher auch schon von den Tanzpalast-Plänen
…?«, fragte Sander eher beiläufig.
    »Woher zum Teufel wissen Sie denn das?«,brauste
Häberle auf.
    »Hinweis aus der Bevölkerung«, sagte Sander,
wie immer in solchen Fällen.
    »Aber bitte noch kein Sterbenswörtchen an die
Öffentlichkeit«, versuchte Häberle Schadensbegrenzung zu betreiben.
    »Ist doch klar, aber wir reden später drüber,
okay?«, fragte Sander nach. Mehr wollte er gar nicht. Häberle sollte nur wissen,
dass er als Journalist bestens informiert war. Das würde den Soko-Chef später davon
abhalten, mit irgendwelchen Dingen nicht herauszurücken. Sander wusste ebenso wie
Häberle, was vertrauliche Zusammenarbeit bedeutete. Beide waren sie schließlich
daran interessiert, den Täter zu finden. Dass dies nicht ohne die Mithilfe der Bevölkerung
ging, deren Hinweise oftmals zur entscheidenden Spur führten, wussten sie ebenfalls
beide. Oft genug hatte auch Sander betont, dass es einer kleinen Heimatzeitung nicht
um die reißerische Schlagzeile gehe, sondern nur darum, Hintergründe zu beleuchten.
     
    Häberle hatte über Daniel Fronbauers Sekretärin erfahren, dass deren
Chef den sonnigen Tag daheim verbringen wollte. Sie hatte versprochen, ihn davon
zu unterrichten, dass ihn die Kriminalisten besuchen wollten. Fronbauers Haus, das
entnahm Linkohr der Adresse, befand sich am äußersten Ortsrand des Stadtbezirks
Weiler, dort, wo das bewaldete Gelände bereits steil in die Stadt hinabfiel, nur
zwei-, dreihundert Meter Luftlinie von der »Helfenstein-Schenke« entfernt.
    Ein Flachdach-Gebäude im Stil der 70-er Jahre,
rundum zugewachsen, mit teilweise hohen Bäumen. Daniel Fronbauer kam ihnen bereits
entgegen und grüßte freundlich. »Bitte kommen Sie nach hinten«, bat er und ging
auf dem schmalen Gartenweg zu der Terrasse des Hauses voraus. Dort standen mehrere
Stühle um einen Tisch. Die Männer nahmen Platz.
    »Also«, begann Häberle, »Sie werden verstehen,
dass wir seit gestern einige Recherchen angestellt haben. Dabei haben sich einige
Fragen ergeben.«
    Fronbauers Gesicht wirkte versteinert. »Und
die wären?«, fragte er knapp.
    »Ihr Kunde, der Herr Haubensack in Aalen, bei
dem Sie gestern in aller Frühe waren, der hat’s mit zwei Fronbauers zu tun«, begann
Häberle und beobachtete die Reaktion seines Gegenübers, der ihn mit starrem Blick
anschaute.
    »Ich verstehe nicht ganz…«, sagte Fronbauer
schließlich und schlug die Beine übereinander.
    »Sie hatten doch ein Gespräch mit ihm wegen
eines kleinen Kundenwunsches?«,meldete sich jetzt Linkohr zu Wort, »irgendeine Änderung
an einem Reihenhaus, seh’ ich das richtig?«
    Fronbauer blickte zu Linkohr hinüber: »Genau
so ist es. Das hab’ ich Ihnen doch gesagt.«
    »Richtig«, ergänzte Häberle, »ganz richtig.
Haben Sie aber gewusst, dass dieser Haubensack auch Geschäfte mit Ihrem Bruder gemacht
hat?«
    »Keine Ahnung«, sagte Fronbauer und blickte auf die Wiese hinaus, »nein,
wirklich

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