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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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kühlen Flur, an dessen
Wänden unzählige Geweihe und Gemälde hingen. Der Boden war mit ausgetretenen Steinplatten
belegt. »Ich geh’ voraus«, beschied der Graf und schritt schweigend links durch
den langen Gang zu einer steinernen Treppe, die ins erste Obergeschoss führte. Auch
hier waren die Wände mit düsteren Gemälden geschmückt, die Szenen von Schlachtfeldern
mit berittenen Soldaten zeigten. Oben angekommen, öffnete er die erste Tür, die
in eine Art Bibliothek führte. In riesigen Schränken, die aus dunklem Holz gefertigt
waren, standen hinter Glas Hunderte von Büchern. In der Mitte des Raumes, vor dessen
Fenstern dicke Vorhänge hingen, befand sich ein schwerer Tisch, um den mehrere gepolsterte
Stühle mit senkrechten Holzlehnen gruppiert waren. Der Graf bot seinen Besuchern
an, Platz zu nehmen.
    »Sie haben Fragen an mich?«,begann der Graf
das Gespräch.
    »Ja, ein paar wenige«, sagte Häberle, »der
gestrige Fall, es ist ein Mord, das wissen Sie, zwingt uns, den Tatort-Bereich abzuchecken.
Sie wissen vielleicht, dass es am frühen Morgen passiert ist.« Häberle bemerkte,
wie sein Gegenüber die Augenbrauen verengte, und machte eine Pause. Linkohr schaute
seinen Chef an, der dann fortfuhr: »Wir sollten wissen, wer um diese frühe Zeit
dort oben im Wald verdächtige Beobachtungen gemacht hat.«
    Der Graf blieb ruhig, sagte nichts.
    »Ihr Schloss befindet sich in unmittelbarer
Nähe des Tatorts«, fuhr Häberle fort, »zumindest in Luftlinie gesehen«, fügte er
hinzu, »uns würde einfach interessieren, ob Sie etwas Verdächtiges bemerkt, gehört
oder vielleicht sogar gesehen haben?«
    Graf von Ackerstein saß aufrecht auf seinem
historischen Stuhl. Er schien zu überlegen, um dann bedächtig zu sprechen: »Ob ich
hier etwas Verdächtiges bemerkt habe …«, wiederholte er und schien das Wort »hier«
zu betonen.
    »Hier oder anderswo«, mischte sich jetzt Linkohr
ein.
    Der Graf stutzte. »Wie meinen Sie das, hier
und anderswo?«
    »Nun«, sagte Häberle, »es könnte ja sein, Sie
hätten draußen auf der Straße oder bei irgendeiner anderen Gelegenheit etwas bemerkt.«
    »Wo sollte ich denn da etwas bemerkt haben?«,
fragte der hagere Mann zurück.
    »Sie waren auch nicht unterwegs …?«,fuhr Häberle
fort.
    »Um diese Zeit, früh morgens? Wieso sollte
ich?«
    »Sie besitzen einen Geländewagen«, stellte
Linkohr plötzlich fest, so schnell, dass sich der Graf erschrocken zu ihm drehte.
Er schwieg.
    »Sie fahren doch einen Geländewagen«, wiederholte
Häberle ruhig, aber bestimmt.
    Noch immer schwieg der Graf. Er kniff die Lippen
zusammen, als wolle er sich selbst verbieten, etwas zu sagen.
    »Sie waren gestern früh da oben im Wald«, behauptete
Linkohr.
    »Ziemlich früh sogar«, ergänzte Häberle und
sah, wie der Graf tief Luft holte.
    »Sie sollten davon Abstand nehmen, mich wie
einen Verdächtigen zu behandeln«, sagte er schließlich hochmütig. Er schien seine
Fassung wieder gefunden zu haben.
    »Sie machen sich selbst zum Verdächtigen, wenn
Sie uns nicht die Wahrheit sagen«, stellte Häberle fest.
    »Ich verwahre mich dagegen, dass Sie mich der
Lüge verdächtigen«, erwiderte der Graf und saß jetzt noch aufrechter auf seinem
Polsterstuhl, als bisher.
    »Dann lassen Sie uns zur Sache kommen«, sagte
Häberle, »Sie waren also gestern früh da oben im Wald?«
    »Ja, ich war da oben«, gestand der Graf nun
mit fester Stimme, »ich war auf der Jagd, genauer gesagt: Ich hab’ mich auf einen
Hochsitz gesetzt, um diese wunderschöne Morgenstimmung zu genießen. Nicht, um zu
schießen, sondern, um diese Atmosphäre zu erleben. Das ist auch schon alles.«
    »Und gesehen haben Sie nichts?«, fragte Linkohr.
    »Nein, gar nichts. Auch nichts gehört. Sie
sollten wissen, dass das Konzert der Vögel zu dieser Jahreszeit enorm laut ist.«
    »Und sonst haben Sie wirklich überhaupt nichts
gehört?«, fragte Häberle nach.
    Von Ackerstein überlegte einen kurzen Augenblick.
»Irgendwann hab’ ich Sirenen von Einsatzfahrzeugen gehört, aber da war ich schon
beim Weggehen.«
    »Aber gesehen haben Sie niemanden, keinen Landwirt,
keinen Jogger, gar niemand?«,wollte Häberle wissen.
    »Nein, ich sagte Ihnen doch: Nichts ist mir
aufgefallen, deshalb erschien es mir auch überhaupt nicht wichtig zu sein, Angaben
zu machen. Wissen Sie, unsereiner hält sich aus solchen Dingen am liebsten heraus.
Das mag etwas für sensationsgierige Menschen sein, für uns jedenfalls nicht.«
    »Sie sind danach

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