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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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heimgefahren«, stellte Linkohr
fest.
    »Ja, ganz genau.«
    »Über die Stöttener Steige oder den anderen
Weg, durchs Roggental?«
    »Durchs Roggental. Dort fahr’ ich morgens immer,
eine traumhafte Atmosphäre dort.«
    »Und Sie sind von der Roggentalstraße direkt
in Ihr Schloss eingebogen?«,fuhr Linkohr fort.
    »Ja, wie immer«, bestätigte der Graf.
    »Dann müssten Sie die vielen Einsatzfahrzeuge
drüben in der Ortsmitte doch gesehen haben.«
    »Natürlich, da war ziemlich viel los. Aber
wie ich Ihnen schon sagte, das ist nichts für unsereins.”
    »Es hat Sie also gar nicht interessiert, was
da geschehen ist?«,wollte Linkohr weiter wissen.
    »Nein. Ich hab’ mich aufs Ohr gelegt. Wissen
Sie, in meinem Alter liebt man es, sich zurückziehen zu können«, Ackerstein blickte
zu einem der Fenster.
    Häberle wechselte das Thema: »Dann erübrigt
sich auch die Frage, ob Sie den Ermordeten gekannt haben?«
    Ackerstein zögerte kurz und sagte schließlich:
»Diese Frage erübrigt sich in der Tat. Ich hab’ ihn nicht gekannt.«
    »Aber dessen Bruder doch wohl schon, oder?«,fasste
Linkohr nach.
    »In der Zeitung steht, es sei der Bruder von
diesem Fronbauer gewesen, diesem Stadtrat. Der ist mir ein Begriff.«
    »Woher?«, fragte Linkohr.
    Graf von Ackerstein zögerte wieder kurz. »Nun,
er wird doch aufgrund seines Amtes hin und wieder in der Zeitung zitiert. Außerdem
hat er sich erst jüngst für die Erhaltung der Grünmasse-Sammelplätze ausgesprochen
und sich heftig ereifert, dass es nun nur noch einen Sammelplatz droben im Franzosenkübel
geben soll.«
    »Diesen Streit haben Sie verfolgt?«,mischte
sich jetzt Häberle ein.
    »Ja, natürlich. Sie müssen wissen, das Gelände
gehört mir.«
     
    Die beiden Kriminalisten hatten sich für das Gespräch bedankt und waren
allein das kühle Treppenhaus mit den blanken Steinstufen abwärts gegangen. Unten
im Flur kam ihnen ein junger Mann entgegen, der vom Äußeren her nicht verleugnen
konnte, der Junior des Alt-Grafen zu sein. Sie begrüßten sich, worauf der schlanke
junge Mann wissen wollte, wer die Besucher seien. Häberle nannte die Namen und ihre
Aufgabe.
    »Was hat Ihnen mein Vater denn erzählt?«,wollte
der Jung-Graf wissen, der trotz der sommerlichen Hitze ein olivgrünes langärmeliges
Hemd und Kniebundhosen trug.
    »Was sollte er uns denn erzählt haben?«, fragte
Häberle zurück.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber er ist
manchmal ein bisschen, na, sagen wir, uneinsichtig«, meinte der Junior.
    »Ja, das haben wir bemerkt. Er wollte uns zunächst
nicht sagen, dass er gestern früh im Wald oben war.«
    »Und, hat er’s dann trotzdem gesagt?«
    »Es ist ihm nichts anderes übrig geblieben.
Wir haben einen Zeugen, der seinen Geländewagen gesehen hat«, erklärte Häberle.
    »Und sonst, was hat er sonst noch gesagt?«,wollte
der Jung-Graf wissen, der sich mit der linken Hand an der Stirn kratzte, wobei Häberle
ein blauer, verblassender Fleck auf dem Handrücken auffiel.
    Die Männer schwiegen einen kurzen Moment. Häberle
zuckte die Schultern: »Nichts, hätte er uns noch etwas sagen sollen?«
    »Nein, nein«, beeilte sich der Jung-Graf zu
sagen und verabschiedete sich von den Kriminalisten, die vollends allein zur schweren
Haustür gingen und in die Hitze des Spätnachmittags hinaustraten.
    »Auch ein Disco-Fan, der Herr Jung-Graf«, stellte
Häberle beim Einsteigen ins Auto fest. Linkohr machte ein verständnisloses Gesicht,
worauf sein Chef ihm die Erklärung gab: »Blauer Stempel auf dem Handrücken.«
     
    Es war kurz nach 18 Uhr, als Häberle und Linkohr wieder im Lehrsaal
der Geislinger Polizei eintrafen. Dort wurden sie bereits von Lokaljournalist Georg
Sander erwartet. Zum abendlichen Pressegespräch war jedoch auch Uli Stock, Pressesprecher
der Polizeidirektion Göppingen, hergeeilt. Er wollte die Medieninformation nicht
allein Häberle überlassen, sondern, wie es vorgeschrieben war, die Pressekonferenz
selbst leiten. Auch eine Vertreterin der »Stuttgarter Zeitung«, ein Kamerateam eines
privaten Fernsehsenders und eine Praktikantin des Göppinger Lokalradios waren bereits
anwesend. Während sich Linkohr seinen Kollegen zuwandte, die in einer anderen Ecke
des Lehrsaals über Akten brüteten, begrüßte Häberle die beiden Medien-Frauen und
bat auch Sander und Stock, an dem Tisch Platz zu nehmen. Stock übernahm pflichtbewusst
den »Vorsitz« und hieß die Medienvertreter offiziell willkommen. »Wir haben Sie
angesichts der Bedeutung

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