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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Kapitalverbrechens nicht gelohnt hätte.«
    »Woran denken Sie dann, Chef?«,wollte Linkohr
wissen.
    »Da muss im Hintergrund mehr gelaufen sein,
mehr, als wir uns bisher vorstellen können«, fuhr Häberle fort und lehnte sich mit
verschränkten Armen zurück, »denken wir doch mal an die nächtlichen Vorkommnisse
in der Disco. Dieser Transporter beispielsweise, den ich gestern Nacht beobachtet
hab’. Was geschieht da? Diese Verbindungen zum Frankfurter Rotlicht-Milieu. Ich
denk’, wir sollten da heut’ Nacht mal ein wachsames Auge haben. Vor allem auf diesen
Saalfelder und auf diesen Flinsbach. Wir müssen das irgendwie organisieren.« Häberle
blickte zu den Kollegen, die am anderen Ende der langen Tischreihen an Computer-Bildschirmen
saßen oder telefonierten. »Es gibt aber noch weitere Ungereimtheiten«, redete er
weiter, »so wie beispielsweise diese Wetterstation. Dieser Autenrieter kam gestern
Morgen zu spät zur Arbeit, ausgerechnet am Tatmorgen. Ein seltsamer Zufall. Seine
Telefonnummer taucht im Handy-Speicher des Ermordeten auf, und dann wird auch noch
ausgerechnet morgens gegenüber der Wetterstation ein Mann beobachtet, der an einem
Auto hantiert. Verdammt, wenn das alles Zufälle sind«, stellte Häberle fest und
lächelte. »Und jetzt«, so fuhr er fort, »jetzt haben wir auch noch den ehrwürdigen
Grafen, der an diesem Morgen in aller Seelenruhe auf seinem Hochsitz hockt, während
ein paar hundert Meter Luftlinie davon entfernt einer vom Felsen gestoßen wird.
Und der Herr von Ackerstein kriegt gar nichts mit, ja er schaut sogar weg, als er
wenig später heimkommt und es nur wenige Meter von seinem Schloss entfernt einen
Menschenauflauf gibt. Ist das normal, frag’ ich euch?« Die Kollegen schauten sich
an. »Wohl kaum«, sagte Linkohr, »da haut’s dir’s Blech weg.«
    »Es wird Zeit, dass wir was unternehmen«, meinte
Häberle, »ich hab’ mir überlegt, dass wir all diese Jungs etwas genauer unter die
Lupe nehmen sollten.«
    »Und an wen denken Sie konkret?«, fragte Linkohr
nach.
    »Ich mein’ den Daniel Fronbauer, diesen Architekten
in Aalen, diese beiden Disco-Menschen, wie gesagt, den Kerl von der Wetterstation
und natürlich den Herrn Grafen«, erklärte Häberle.
    »Was schwebt Ihnen vor?«, fragte Schmidt, der
gerne rasch zur Tat schritt.
    »Eine Telefonüberwachung«, sagte Häberle, »Festanschluss
und Handys.«
    Schmidt kniff die Augen zusammen. »Sie sind
sich sicher, dass wir das schaffen?«
    »Nein, sicher bin ich mir nicht«, räumte Häberle
ein. Er wusste aus vorausgegangenen Fällen nur allzu gut, wie schwierig es war,
zunächst den Staatsanwalt und dann den zuständigen Richter von einer solchen Aktion
zu überzeugen. Telefonüberwachungen werden nur in wirklich begründeten Verdachtsfällen
genehmigt. Häberle hatte erst vor zwei Jahren solche Überwachungen durchgesetzt,
mit Engelszungen, aber der Erfolg hatte ihm Recht gegeben. Er war davon überzeugt,
dass es diesmal leichter sein würde, eine Genehmigung zu erhalten.
    »Und wer ruft den Staatsanwalt an?«, fragte
Schmidt.
    »Das mach’ ich«, erwiderte Häberle und fuhr
fort: »Ich will nicht nur wissen, mit wem die Herren ab jetzt telefonieren, sondern
ich will auch wissen, mit wem sie seit Montagabend telefoniert oder von wem sie
Kurzmitteilungen erhalten haben.«
    »Sie meinen, das ist so schnell rauszukriegen?«,
fragte Linkohr.
    »Ja, ich weiß das, ich hab’ da gewisse Erfahrungen«,
sagte Häberle, »jedenfalls werd’ ich mal den diensthabenden Staatsanwalt anrufen.«
Er blätterte in dem Schnellhefter. Linkohr half weiter. »Der Staatsanwalt Mendel
hat Dienst«, sagte er.
    Häberle war erleichtert. »Das ist ein Praktiker,
der weiß, worauf es ankommt.«
    »Und der Richter wahrscheinlich auch«, ergänzte
Schmidt, »der Neue ist diese Woche dran, der Schwenger.« Häberle seufzte zufrieden
in sich hinein. Schwenger war bis vor kurzem noch selbst Staatsanwalt gewesen und
hatte erst im Mai die Richter-Stelle beim Geislinger Amtsgericht angenommen. Ein
wuseliger, aber praxisorientierter Mann. Ihn würde er von der Notwendigkeit der
Telefon-Überwachungen überzeugen können, dachte er bei sich.
     
    Daniel Fronbauer hatte den ganzen Nachmittag auf seinem Liegestuhl
nicht mehr schlafen können. Der Besuch der beiden Kriminalisten hatte ihn aus der
Ruhe gerissen und ins Grübeln gebracht. Er fühlte sich schlecht. Nur der Gedanke
an das Treffen mit der schönen Susann baute ihn auf. Er hätte diese aufregende

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