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Himmelsfelsen

Himmelsfelsen

Titel: Himmelsfelsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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weise zu erwarten.«
    »Was macht Sie dann misstrauisch?«
    »Nicht misstrauisch, Herr Fronbauer«, stellte
Häberle klar, »ich sagte, es handle sich um Ungereimtes.«
    »Okay, was ist es dann?«, fragte Fronbauer
vorsichtig weiter.
    »Es ist viel mehr die Tatsache, dass Sie sich
auch um ein weiteres Altstadt-Karree gekümmert haben«, erklärte Häberle und sah,
wie Fronbauer nervös mit den Fingern zu spielen begann.
    »Als Immobilien-Händler muss man die Augen
offen halten und nach allen Seiten die Fühler ausstrecken«, erwiderte Fronbauer
und versuchte, sich keine Unsicherheit anmerken zu lassen.
    »Sie haben geplant, planen lassen, um genauer
zu sein, ohne zunächst Aussicht zu haben, in den Besitz des anderen Areals gelangen
zu können«, entgegnete der Beamte schärfer, »das kostet doch alles eine Stange Geld.«
    »Als Geschäftsmann muss man Risiken eingehen
und in die Zukunft investieren«.
    »Sie haben sogar schon Investoren gesucht.
Ist das nicht in diesem Stadium ein bisschen verfrüht?«
    »Keineswegs«, sagte Fronbauer wieder eine Spur
ruhiger, »um erfolgreich zu sein, muss man immer einen Schritt vorne sein, einen
Schritt vor der Konkurrenz, wie beim Schachspiel.«
    »Ich hoffe, Sie sind nicht einen Schritt zu
weit gegangen«, sagte Häberle und beendete damit die Vernehmung. »Danke sehr, Herr
Fronbauer.« Er stand auf und ging zu der Männerrunde zurück. Fronbauer folgte ihm.
»Alles klar?«, fragte Maile in seiner betont lockeren Art und grinste.
    »Alle Klarheiten beseitigt«, erwiderte Häberle
lächelnd und nahm einen Schluck aus dem Weizenbier-Glas. Ein zweiter, jetzt schon
deutlich heftigerer Donner grollte aus Richtung Westen. Dort verfinsterte sich der
Himmel zusehends. Auf dem Helfenstein schien allerdings noch die Sonne.
     
    Als Häberle den Lehrsaal der Geislinger Polizei wieder betrat, war
das Donnergrollen schon lauter geworden. Erster Vorbote des nahenden Gewitters war
der jetzt bereits auffrischende Wind.
    »Endlich Abkühlung«, seufzte einer der jüngeren
Beamten, die in einer Gruppe beieinander standen.
    »Wir haben festgestellt, dass der Fahrradständer
vermutlich zu einem Mercedes passt«, kam Linkohr auf Häberle zu. Der überlegte kurz
und entschied: »Dann möchte ich euch bitten, ganz schnell mal unauffällig zu prüfen,
ob er an Fronbauers Mercedes dran gewesen sein könnte.«
    Linkohr stutzte »Und wo steht der Wagen?«
    »Vermutlich noch auf dem Parkplatz beim Helfenstein,
da hab’ ich ihn jedenfalls gerade noch gesehen. Falls nicht mehr, dürfte er vor
Fronbauers Haus in Weiler stehen.«
    »Wir sind schon unterwegs«, versicherte Linkohr
und ging zu der Gruppe jüngerer Kollegen. Augenblicke später verließ er mit drei
weiteren Beamten den Lehrsaal.
    »Bruhn kommt übrigens«, sagte Schmidt eher
beiläufig, als sich Häberle zu ihm an den Tisch setzte.
    »Bruhn?«, fragte Häberle ungläubig nach, »was
will denn der hier?«
    »Sich informieren. Der PD-Leiter kommt auch
mit«, erklärte Schmidt und machte damit deutlich, dass der Leiter der Polizeidirektion
Göppingen ebenfalls vorbeischauen werde.
    »Zu welchem Zweck?«, fragte Häberle mürrisch.
    »Pressekonferenz.«
    »Wie bitte?« Häberle war verwundert.
    »Ja, sie machen eine Pressekonferenz.«
    »Ich hör’ wohl nicht richtig. Wozu denn? Die
wissen doch gar nicht, wie weit wir sind.«
    »Wegen der kommunalpolitischen Brisanz, hat
es geheißen«, erwiderte Schmidt.
    »Kriegt da jemand das Muffensaussen?«, fragte
Häberle rhetorisch, ohne eine Antwort zu erwarten.
    Schmidt zuckte mit den Schultern. »Ich glaub’,
der OB hat den PD-Leiter angerufen.«
    Häberle schoss das Blut in den Kopf. »Ja und?
Soll das heißen, da zieht jemand den Schwanz ein?«
    »Keine Ahnung«, sagte Schmidt und blieb ruhig,
»wahrscheinlich wollen sie über den Stand der Ermittlungen informieren.«
    »Über den Stand von Ermittlungen, von denen
sie gar keine Ahnung haben. Schwätzer, nichts als Schwätzer«, wetterte Häberle.
    In diesem Augenblick schoben sich die ersten
Gewitterwolken vor die Sonne.
     
    »Mir gefällt das nicht«, wetterte Eric Flinsbach, als er sich an diesem
Spätnachmittag mit seinem Kollegen Saalfelder im Büro des »High-Noons« traf.
    »Warum denn? Wir haben doch alles im Griff«,
entgegnete Saalfelder, der an eines der offenstehenden Fenster gelehnt stand.
    »Die Schnüffelei nimmt kein Ende. Stehen da
gestern Abend zwei Bullen rum, meinst du, das lässt mich so cool?«, zischte Flinsbach,
der sich

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