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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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außerdem Schmerzmittel und Aspirin. Selbst das, was von seinem Geld noch übrig war, lag in dem Korb. Sämtliche Pillen waren noch trocken. Tuck stellte eine Ration zusammen und reichte sie dem Seefahrer. »Nimm die, wenn du Schmerzen hast, und diese hier genau wie die anderen zweimal am Tag, okay?«
    »Du guter Doktor, Boß.«
    »Du hast klasse Arbeit geleistet an dem Boot.«
    Kimi wirkte besorgt. »Du nicht sagen Medizinmann oder Vincents weißer Nutte.«
    »Nein, ich werde ihnen nichts sagen.«
    Nun schien Kimi wieder etwas ruhiger zu atmen. »Roberto kommen heute. Er sagen, du mußt sehen Kanu. Aber er sagen, du nicht dürfen erzählen Medizinmann.«
    »Roberto hat dir das gesagt?«
    »Er jetzt reden komisch«, sagte Kimi. »Wie du, irgendwie. Auf amerikanisch. Er mir sagen, Sepie ist okay. Sie bald kommen nach Hause.«
    »Ich kam nicht in die Klinik rein, um zu sehen, wie's ihr geht. Vor der Klinik stand eine Wache.«
    »Hundeficker«, sagte Kimi.
    Dann erzählte Tucker Kimi von der Golfpartie und schaute mit an, wie der alte Kannibale Kimi festhielt, als dieser zu lachen anfing und sich gleich darauf unter Schmerzen zusammenkrümmte. »Ich jetzt besser schlafen, Boß. Du kommen zurück. Ich gehen mit dir segeln.«
    »Du hast's erfaßt.« Tuck duckte sich unter der Tür hindurch und wartete vor dem Haus, bis Sarapul mit der Laterne in der Hand herauskam. »Du weißt, welche Pillen du ihm geben mußt?«
    Sarapul nickte. Tuck machte sich auf den Weg in Richtung Dorf, doch gerade mal eine Minute später blieb er stehen, als er hörte, daß der alte Kannibale hinter ihm hergerannt kam.
    »Hey, Pilot! Vincent hat dich zu uns geschickt, hmm?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Du sagst Vincent, daß ich dich nicht essen wollte. Okay?«
    Tuck lächelte. »Das nächste Mal, wenn ich komme, versuche ich 'ne Portion Spam rauszuschmuggeln.«
    Sarapul erwiderte sein Lächeln.
     
    Als er bei der Trinkrunde anlangte, schaute Tuck auf die Uhr. Er wollte nicht länger als zwei Stunden wegbleiben. Es bestand zwar kaum die Gefahr, daß man ihn aufweckte und zu einem Flug rief – jedenfalls nicht ohne daß vorher der Auftritt der Himmelsgöttin stattfand und er dadurch gewarnt worden wäre. Aber Beth Curtis konnte jederzeit in seinem Bungalow auftauchen. Komisch, er dachte nie an die Himmelsgöttin und Beth Curtis als an ein und dieselbe Person.
    Im Schein der Kerosinlaterne trugen die Haifischmenschen eine neue Schicht roter Farbe auf ihre Bambusgewehre auf. Sie rückten auf den Baumstämmen zusammen, und Tuck setzte sich neben Malink. Ohne ein Wort reichte der junge Mann, der mit dem Einschenken betraut war, Tuck eine Schale. Er trank sie aus und gab sie zurück.
    »Was hat's mit den Gewehren auf sich?« fragte Tuck den Häuptling.
    »Vincents Armee«, sagte Malink. »Vincent sagte, wir müssen immer bereit sein, zu kämpfen gegen die Feinde der Vereinigten Staaten von Amerika.«
    »Oh«, sagte Tuck. »Und warum gerade rot?«
    Malink schaute Tuck an, als sei er etwas, in das er gerade hineingetreten war. »Es ist die Farbe von Vincents Bruder.«
    »Ach ja?« Tuck kapierte nicht.
    »Vincents Bruder, Santa Claus. Rot ist seine Farbe. Das mußt du wissen.«
    Tuck konnte nicht anders. Seine Kinnlade klappte herunter. »Santa Claus ist Vincents Bruder?«
    »Ja, Santa Claus bringt exzellentes Kargo für alle, aber nur einmal im Jahr. Er kommt in einem Schlitten über den Schnee. Du weißt doch, oder?«
    »Stimmt. Aber ich verstehe die Verbindung nicht.«
    Malink sah ihn an, als wäre sein Blick alles, was er tun konnte, um Tuck nicht zu verraten, wie unglaublich dicht er dran war. »Na ja, wir haben keinen Schnee. Also wird Vincent kommen in einem Flugzeug. Nicht nur einmal im Jahr. Wenn Vincent kommt, er wird bringen Kargo jeden Tag. Mehr als er uns durch die Himmelsgöttin gibt. Mehr als Santa Claus.«
    »Und das hat Vincent dir erzählt? Daß er der Bruder von Santa ist?«
    Malink nickte. »Sein dünner Bruder, er sagen. Also machen wir Gewehre rot.« Malink wartete auf ein Zeichen, daß Tuck es kapierte. Tuck gab kein solches von sich. »Selbst Vater Rodriguez kennt Santa Claus«, beharrte Malink.
    »Okay«, sagte Tuck, »wie wär's, wenn ihr die Tasse mal 'n bißchen schneller rumgehen laßt, Jungs?«
    »Vincent wird bringen richtige Gewehre, wenn er kommen. Wir müssen immer bereit sein zu kämpfen«, sagte Malink.
    »Und gegen wen?« fragte Tuck. »Hat euch schon jemals jemand angegriffen?«
    »Einmal«, sagte Malink. »Als ich ein

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