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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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seiner Schenkel hinaufgleiten ließ. Als ihre Hände seine Gürtelschnalle erreicht hatten, war ihr Gesicht so dicht vor seinem, daß sich ihre Nasen beinahe berührten. Tuck bemerkte, daß ihr Atem nach Alkohol roch. Ihre Zunge schoß hervor und berührte seine Lippen. Er schaute ihr einfach nur in die Augen. Sie waren blau und kristallklar wie seine eigenen. Sie machte ihm nichts vor, und indem er dies erkannte, erkannte Tuck, daß auch er niemals jemandem etwas vorgemacht hatte. Jede Dame aus Mary Jeans Gefolgschaft, jede Blondine aus irgendeiner Bar, jede Sekretärin, jede Stewardeß und jedes Mädchen aus irgendeinem Lebensmittelladen – sie alle hatten gewußt, was auf sie zukam, und sie hatten ihn kommen lassen.
    Beth öffnete den Reißverschluß seiner Hose und nahm ihn in die Hand. Ihre Gesichter waren noch immer nur Millimeter voneinander entfernt, ihre Augen aufeinander fixiert. »Dein Panzer scheint eine Schwachstelle zu haben, du harter Kerl.«
    »Nöö«, sagte Tuck.
    Sie glitt zu Boden und nahm ihn in den Mund. Tuck unterdrückte ein Keuchen. Er sah zu, wie ihr Kopf sich auf ihm bewegte. Um zu vermeiden, daß er sie berührte, umklammerte er die Sessellehnen so fest, daß das Weidengeflecht ächzte, als würde es bestraft.
    »Das ist ein ziemlich überzeugendes Argument«, sagte die männliche Stimme. Tuck schaute auf und sah Vincent auf der Couch sitzen, und zwar genau auf dem Platz, wo vor einer Minute noch Beth gesessen hatte.
    »Jesus!« sagte Tuck. Beth stieß ein gedämpftes Stöhnen aus und grub ihre Fingernägel in sein Hinterteil.
    »Falsch!« sagte Vincent. »Aber spiel bloß nie Karten mit dem Kerl.« Der Flieger rauchte eine Zigarette, aber Tuck konnte sie nicht riechen. »Oh, mach dir keine Sorgen. Sie kann mich nicht hören. Und sehen kann sie mich auch nicht. Aber es macht ja auch nicht den Eindruck, als würde sie herschauen.«
    Tuck schüttelte nur den Kopf und stieß sich von den Armlehnen des Sessels ab. Beth wertete seine Bewegung als Enthusiasmus und hörte einen Augenblick auf, um an ihm hochzusehen. Tuck begegnete ihrem Blick mit Augen so groß wie Golfbälle. Sie lächelte. Ihr Lippenstift war ein wenig abgenutzt, ein Speichelfaden troff von ihren Lippen. »Genieß es einfach. Du hast verloren. Hier ist der Ort, wo Verlierer gedeihen.« Sie leckte sich die Lippen und ging wieder an die Arbeit.
    »Die Dame hat zumindest einen Standpunkt«, sagte Vincent. »Ich wette drei zu eins, daß sie dich dahin kriegt, genauso zu denken wie sie. Was meinst du?«
    »Nein.« Tuck wischte den Flieger weg und schloß die Augen.
    »O doch«, sagte Beth, als ob sie in ein Mikrophon sprechen würde.
    Vincent schnippte seine Kippe aus dem Fenster. »Ich lenke dich doch nicht etwa ab, oder? Ich wollte nur mal vorbeischauen, um der Dame verbal 'n bißchen unter die Arme zu greifen, wo sie im Augenblick ja nicht für sich selber sprechen kann.«
    Das hier war der schlimmste Fall von rotierendem Bett, den Tuck jemals erlebt hatte – und dann auch noch in einem Sessel. Sexualhöhenangst.
    »Klar«, fuhr Vincent fort. »Das hier entwickelt sich so langsam zu einer religiösen Erfahrung, stimmt's? Man hält sich an das, was man kennt, richtig? Wenn du ihr das Ruder überläßt, brauchst du keine Entscheidungen zu treffen und dir hinterher nicht die geringsten Sorgen zu machen. Sorgenfrei bis ans Ende der Welt. Da hast du mein Wort drauf. Obwohl, wenn ich du wäre, würde ich ihre Geschichte mal überprüfen, nur um sicher zu sein. Vielleicht mal einen Blick in den Computer vom Doc werfen.«
    Beth arbeitete mit Mund und Händen, als ob sie Wasser auf ein Feuer in ihrem Inneren pumpte, das sie mit jeder Sekunde mehr verzehrte. Tuck hörte, wie sein Atem sich zu einem Keuchen steigerte und der Weidensessel quietschte und ächzte und über den Holzboden rutschte. Er half ihr nun, wollte nur dieses Feuer löschen, und darüber hinaus existierte gar nichts.
    »Denk drüber nach«, sagte Vincent. »Du wirst schon das Richtige tun. Du schuldest mir was, denk dran.« Damit verblaßte er und verschwand.
    »Was soll das heißen?« fragte Tuck, doch dann stöhnte er, bog seinen Rücken durch und kam so heftig, daß er dachte, er würde ohnmächtig werden, doch sie machte weiter und weiter, bis er die Intensität nicht mehr ertrug und sie von sich wegstoßen mußte. Sie landete auf dem Boden zu seinen Füßen und sah aus wie eine wütende Katze.
    »Du gehörst mir«, sagte sie schwer atmend. Ihr Kostüm war noch bis

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