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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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in die Richtung, aus der die Stimme kam, und sah Tucker Case, der um die Biegung herumrannte.
    »Hey, Boß, was du machen draußen mitten am Tag? Der Medizinmann wird sein sauer wie verrückt auf dich.«
    Tuck war außer Atem. »Er ist sauer und verrückt. Ich brauche dein Boot, Kimi. Und ich brauche dich zum Navigieren.«
    »Nicht sein Schiff«, sagte Sarapul. »Mein Schiff.«
    »Der Doc bringt mich um, wenn ich nicht von der Insel verschwinde. Kann ich dein Boot haben?«
    Der alte Kannibale schwieg einen Moment und dachte nach. »Wo du hingehen?«
    »Keine Ahnung, Guam, Yap, irgendwohin.«
    »Kann ich mitkommen?«
    »Klar, ja doch, wenn ich dein Boot benutzen darf.«
    »Okay, wir fahren los fünf Tage. Stimmt's, Kimi?«
    Kimi schaute Tuck an. »Ist nicht gut zu segeln vor fünf Tage.«
    »Ich muß aber jetzt weg, Kimi. Sofort.«
    »Kann Sepie mitkommen?«
    Sepie machte überrascht einen Schritt rückwärts. »Du willst mich mitnehmen? Frauen segeln nicht.«
    »Du kommst mit«, sagte Kimi. »Okay, Boß?« sagte er zu Tuck.
    Tuck nickte. »Wie du willst, Sepie, geh los und sag Malink, daß ich alle Leute brauche, damit sie Kokosnüsse herschaffen. Viele Kokosnüsse zum Trinken, ohne die Fasern drum herum. Außerdem Bananen, Mangos, Papayas und getrockneten Fisch, wenn er welchen hat.«
    »Es gibt viel Haifischfleisch«, sagte Sepie.
    »Ich brauche es jetzt gleich, Sepie. Geh los und sag Malink, daß Vincent es verlangt.«
    Sarapul fing an, das Gestrüpp, das vor dem Segelkanu wucherte, abzuhacken und so eine Bahn zum Wasser freizumachen. »Leg Palmblätter auf Boden, um Boot drüber zu rutschen«, sagte er zu Tuck. Tuck begann lange Palmwedel zu sammeln und legte damit eine Bahn aus, die bis zum Wasser führte.
    »Kimi, kannst du mir die Sachen aus meinem Rucksack bringen? Da sind Sachen dabei, die wir gebrauchen könnten.«
    »Was ist mit Roberto?«
    »Ruf ihn, aber geh die Sachen holen. Und das Geld auch.«
    »Okay. Boß.«
    Zehn Minuten später schaute Tuck auf und sah Malink, der eine Gruppe von Haifischmenschen durch den Dschungel führte. Alle trugen Körbe mit Essen und abgeschälten grünen Kokosnüssen.
    »Du verläßt uns?«
    »Ja, Häuptling, ich muß weg.«
    »Du nimmst unser Schiff und unseren Seefahrer mit?«
    »Und unsere Liebesdienerin«, fügte Abo hinzu, der hinter Malink stand.
    »Ich muß weg von hier, Malink. Der Medizinmann und die Himmelsgöttin wollen mich töten.«
    »Aber Vincent dich schicken. Wie kann sie dich verletzen?«
    »Sie glauben nicht wirklich an Vincent. Sie benutzen ihn nur, damit ihr die Auserwählten herausrückt. Malink, sie werden bald auch anfangen, deine Leute zu töten.«
    »Sie nicht töten die Auserwählten. Auserwählte sind für Vincent.«
    »Nein. Ich habe es euch schon mal gesagt. Sie nehmen eure Organe raus und verkaufen sie, damit sie in andere Menschen reingesteckt werden.«
    »Man nicht kann stecken Niere von eine Mann in andere Mann.«
    »Das stand im People-Magazin. Hast du nicht gesehen? Demi Moore, Melanie Griffith, Mariel Hemmingway, die alle. Hast du nicht gelesen davon?«
    Plötzlich fiel es ihm wieder ein, und Malink strahlte über das ganze Gesicht. »Busen-Job!«
    »Genau«, sagte Tuck. »Woher glaubst du, kriegen die diese Busen?«
    «O nein.«
    »Doch.«
    »Er spricht Wahrheit«, sagte Malink zu den Insulanern. »Es war in People. Packt das Essen ins Boot.«
    Er nahm Tuck beiseite. »Du wirst kommen zurück?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Und den Seefahrer wieder mitbringen.«
    »Ich werde es versuchen, Malink. Wirklich.«
    »Du versuchen.«
    »Ebbe«, rief Kimi. »Wir jetzt gehen.«
    Die Mitte des Kanus war vollgepackt mit Kokosnüssen, Früchten und Haifischfleisch, das in Bananenblätter eingewickelt war. Kimi wies die Männer an, sich an beiden Seiten des Kanus aufzustellen und es über die Bahn aus Palmblättern ins Wasser zu schieben. Als es zu Wasser gelassen war, hob Tuck zunächst Sepie hinein, bevor er selbst einstieg. Kimi stand auf der Auslegerplattform und war dabei, das Segel zu hissen. Es hatte die Form eines Tortilla-Chips, der auf der Kante stand und am oberen Ende angebissen war. Tuck erkannte die Stücke seines Rucksacks, die in das Nylon-Patchwork eingenäht waren.
    »Wo ist Sarapul?« fragte Kimi.
    »Hier!« Der alte Kannibale kam aus dem Dschungel gerannt. Auf Tuck wirkte er so kraftvoll wie nie zu vor. Er war zurückgegangen, um seinen Speer zu holen, einen langen Stab aus Mahagoni mit einer obskur gezackten Metallspitze,

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