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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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erst der zweite Vorschlag gewesen, den Sarapul die Entsorgung der Leiche betreffend gemacht hatte.
    »Sieht aus wie Unfall«, sagte Malink. »Vielleicht er rennen und fallen auf seinen Speer.«
    »Ich will den Mann, der das getan hat, Malink.«
    »Er ist tot.«
    »Der Filipino hat das getan?«
    Malink nickte. Die anderen Wachen hatten Kimis Leiche im Dorf gefunden, wo die Haifischmenschen sie für das Begräbnis vorbereitet hatten.
    »Das glaube ich nicht. Der Filipino ist von vier Kugeln im Rücken getroffen worden. Wer immer das hier getan hat, war sehr stark. Du mußt mir jetzt die Wahrheit sagen, oder Vincent wird sehr zornig werden.«
    Malink hatte keine Angst vor Vincents Groll. Erst jetzt erkannte er, daß sie all den Groll, den sein Volk von Vincent zu spüren bekam, dem Medizinmann und der Himmelsgöttin zu verdanken hatten. Er fürchtete sich vor der Himmelsgöttin.
    »Der Amerikaner das hier getan, bevor er wegfahren in Kanu. Die Wache erschießen Weibsmann, und der Amerikaner töten Wache.«
    »Warum hast du mir das nicht früher erzählt?«
    »Ich habe Angst, Vincent wird zornig sein.«
    »Woher hatten sie ein Kanu? Keiner von den Haifischmenschen weiß, wie man ein Kanu baut.«
    »Es war der Weibsmann. Er wissen, wie. Er bauen mit Sarapul.«
    Der Medizinmann ballte seine Fäuste. »Und Sarapul ist ebenfalls weg.«
    Malink nickte. »Er segeln weg.«
    »Weißt du, wohin sie fahren?«
    Malink schüttelte den Kopf. »Nein, Sarapul ist Verbannter. Wir nicht reden mit ihm.«
    »Wo ist die Waffe der Wache?«
    Malink zuckte mit den Achseln.
    Der Medizinmann drehte ihm den Rücken zu und ging den Strand hinauf. »Sorg dafür, daß deine Leute diesen Mann begraben, Malink. Und laß die anderen Wachen ihn nicht sehen. Und seid bereit. Die Himmelsgöttin wird euch bald besuchen.«
    Sarapul kroch zwischen einigen Farnsträuchern in der Nähe hervor und stellte sich neben Malink, um dem Medizinmann hinterherzuschauen. »Wir hätten den Kerl hier essen sollen«, sagte er und gab Yamatas Leiche einen Tritt.
    »Das hier ist ganz schlecht«, sagte Malink.
    »Er hat meinen Freund getötet.« Sarapul versetzte der Leiche einen weiteren Tritt.
    »Die Himmelsgöttin wird sehr zornig werden.« Malink spürte wieder einmal die Bürde seines Amtes.
    Der alte Kannibale zuckte mit den Achseln. »Kann ich meinen Speer zurückhaben?«
     
    Tuck wußte, daß es eine Möglichkeit gab, die Zeiger einer Uhr in Verbindung mit dem Lauf der Sonne zu benutzen, um seine Position zu bestimmen. Doch da er eine Digitaluhr trug, hätte es ihm auch nichts genutzt, wenn er die Methode gekannt hätte, was aber nicht der Fall war. Er riet einfach, daß Guam in westlicher Richtung lag, und so steuerte er auf die untergehende Sonne zu, verbrachte die Nacht mit Raten und korrigierte seinen Kurs, indem er dafür sorgte, daß sie bei Sonnenaufgang die Sonne im Rücken hatten.
    Segeln konnte er. Das war unerläßliches Grundwissen für ein Kind wohlhabender Eltern, das in San Diego aufgewachsen war. Navigation nach den Sternen war ihm jedoch ein völliges Mysterium. Sepie war überhaupt keine Hilfe. Selbst wenn sie irgend etwas wußte, so hatte sie doch kein Wort gesagt, seit Kimi erschossen worden war. Tuck zwang sie, die Milch von zwei grünen Kokosnüssen zu trinken, aber ansonsten lag sie jetzt schon seit vierundzwanzig Stunden reglos im Bug des Bootes.
    Tuck schaute nun bereits auf seinen zweiten Sonnenuntergang auf See. Er korrigierte den Kurs und stellte fest, daß sie den größten Teil des Tages vermutlich nordwärts gefahren waren. Wie weit, konnte er nicht einmal raten. Also steuerte er nach Südwesten, bis die Sonne auf dem Wasser lag wie ein glühender Teller, in der Hoffnung, auf diese Weise einiges von dem Schaden wiedergutzumachen.
    Er wünschte sich von ganzem Herzen, daß Sepie zu ihm käme. Er brauchte etwas Schlaf, und er brauchte Ablenkung von seinen eigenen Gedanken. Den Gedanken an die Himmelsgöttin, an den Medizinmann und an seinen toten Freund Kimi. Der Navigator hatte sich zwar manchmal etwas zickig aufgeführt, aber im Grunde war er in Ordnung gewesen. Tuck, der in relativem Wohlstand aufgewachsen war, konnte sich nicht vorstellen, wie er das Leben ausgehalten hätte, das Kimi hatte führen müssen. Und der Seefahrer hatte niemals aufgegeben. Er hatte Mut bewiesen, im Leben wie im Tod. Und er wäre noch immer am Leben, wenn er Tucker Case nie begegnet wäre.
    »Verfickte Scheiße«, murmelte Tucker. Er wischte sich mit dem

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