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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Quarantäne. Wir versuchen den Kontakt mit der Außenwelt zu beschränken, soweit es geht, bis wir die Epidemie besser unter Kontrolle haben.«
    »Was für eine Epidemie? Davon habe ich noch gar nichts gehört.«
    »Enzephalitis. Und zwar verursacht durch einen seltenen Erreger, der sich durch die Luft verbreitet und hochgradig ansteckend ist. Wir lassen niemanden von der Insel, der damit in Kontakt getreten sein könnte.«
    Jefferson Pardee stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus. Das war also die große Story. Natürlich würde er versprechen, niemandem gegenüber auch nur ein Sterbenswörtchen darüber zu verlieren, aber das Time Magazine würde ihm eine Geschichte dieses Kalibers aus den Händen reißen. Allerdings würde er den Teil auslassen, wo er in seinen mit fliegenden Schweinen bedruckten Boxershorts gefangengenommen worden war. »Und die Wachen?«
    »Weltgesundheitsorganisation. Die hat uns außerdem ein Flugzeug und Laboreinrichtungen zur Verfügung gestellt, wie Sie bestimmt schon gesehen haben.«
    Er hatte jede Menge Laboreinrichtungen gesehen, als man ihn durch das kleine Krankenhaus geführt hatte, aber das Flugzeug kannte er nur vom Hörensagen. Er beschloß, weitere Fakten in Erfahrung zu bringen. »Sie haben einen Lear-Jet, stimmt das?«
    »Ja.« Wie es schien, war sie reichlich verblüfft über seine Bemerkung. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich habe so meine Quellen«, sagte Pardee und wünschte sich, er wäre Brillenträger, damit er sie nun abnehmen und einen bedeutungsschweren Eindruck machen konnte.
    »Da bin ich mir ganz sicher. Informationen verbreiten sich manchmal wie Viren, und die einzige Möglichkeit ihnen beizukommen, ist, sie bis zu ihrem Ursprung zurückzuverfolgen. Wer hat Ihnen von der Lear erzählt?«
    Pardee hatte nicht die Absicht, sich melken zu lassen, ohne dafür etwas zu bekommen. »Wie lange wissen Sie schon von dieser Enzephalitis?«
    Nun bemerkte Pardee zum ersten Mal, daß Beth Curtis die ganze Zeit, seit sie miteinander sprachen, ihre rechte Hand hinter ihrem Rücken gehalten hatte. Es fiel ihm just in dem Augenblick auf, als ihre Hand zum Vorschein kam, und er sah, daß sie eine Injektionsspritze darin hielt. »Mr. Pardee, diese Spritze enthält ein Serum, das mein Gatte und ich im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation entwickelt haben. Durch Ihr eigenmächtiges Eindringen auf Alualu haben Sie sich einem tödlichen Virus ausgesetzt, der das Nervensystem angreift. Der Impfstoff ist allem Anschein nach selbst nach der Ansteckung noch wirksam, jedoch nur, wenn er innerhalb weniger Stunden verabreicht wird. Ich möchte Ihnen diesen Impfstoff wirklich gerne verabreichen, doch wenn Sie weiterhin darauf bestehen, dieses Katz-und-Maus-Spielchen zu spielen, kann ich Ihnen nicht garantieren, daß Sie von dieser Krankheit verschont bleiben und dann einen grausamen und schmerzhaften Tod erleiden. So, und nachdem das nun gesagt ist, noch einmal: Wer hat Ihnen von dem Jet erzählt?«
    Pardee spürte, wie ihm erneut der Schweiß ausbrach. Sie war weder laut geworden, noch hatte auch nur ein Anflug von Zorn oder Wut in ihrer Stimme gelegen, und dennoch fühlte er sich, als würde sie ihm ein Messer an die Kehle halten. Also gut, dann halt zur Hölle mit dem tapferen Journalisten. Mit dem, was sie ihm bis jetzt erzählt hatte, konnte er immer noch einigen Staub aufwirbeln. »Ich habe mit dem Piloten gesprochen, der vor einigen Monaten in Truk Zwischenstation gemacht hat.«
    »Vor ein paar Monaten? Nicht erst vor kurzem?«
    »Nein, er hat erzählt, daß er für ein paar Missionare auf Alualu einen Jet fliegen soll. Also bin ich rausgefahren, um mehr in Erfahrung zu bringen.«
    »Und weiter haben Sie nichts gehört? Nur, daß wir einen Jet haben?«
    »Genau. Es ist ziemlich ungewöhnlich, daß ein Missionskrankenhaus das Geld für einen Jet hat, meinen Sie nicht auch?«
    Sie lächelte. »Nun, das mag wohl stimmen. Wie wollten Sie denn wieder wegkommen von der Insel, nachdem Sie Ihre Story in der Tasche hatten?«
    »Die Micro Spirit sollte mich auf der anderen Seite der Insel wieder einsammeln. Und das war's schon. Ich war bloß neugierig. Hängt mit meinem Beruf zusammen.«
    »Wer weiß, daß Sie hier sind, abgesehen von der Mannschaft der Spirit?«
    Pardee dachte über ihre Frage nach; was wäre wohl die beste Antwort? Natürlich war kaum anzunehmen, daß sie ihn an einer fürchterlichen Krankheit zugrunde gehen ließ, aber andererseits war er ja wohl auch kaum so dämlich,

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