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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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wie deine.«
    Tuck nickte, als ob er verstehen würde, was der Häuptling da redete. Im Augenblick wollte er nur eines: daß die Trinkschale endlich ihre Runde hinter sich brachte und wieder bei ihm landete. »Klar, natürlich. Ich habe sie gesehen. Sie ist die Frau vom Doktor.«
    Abo, der zwar betrunken, aber ausnahmsweise nicht wütend war, lachte und sagte: »Sie ist die Frau von niemand, du Armleuchter. Sie ist die Himmelsgöttin.«
    Tuck erstarrte. Eine Bruchlandung und eine sprechende Fledermaus erhoben sich wie Dämonen aus der Finsternis und machten seinen aufkeimenden Rausch zunichte.
    Malink schaute ihn entschuldigend an. »Er ist jung und betrunken und blöde. Du nicht Armleuchter.«
    »Woher habt ihr das?« fragte Tuck. »Woher habt ihr den Ausdruck ›Armleuchter‹ ?«
    »Vincent das sagen. Wir das alle sagen.«
    »Vincent? Wie sieht dieser Vincent aus?«
    Die jungen Männer schauten alle zu Favo und Malink. Favo sprach als erster: »Er ist Amerikaner. Haben dunkle Haare wie wir, aber seine Nase spitz. Jung. Vielleicht so alt wie du.«
    »Und er ist Pilot? Was trägt er für Kleider?«
    »Er tragen grauen Anzug. Manchmal eine Jacke mit Pelz hier.« Favo fuhr mit den Händen am Kragen einer imaginären Jacke entlang.
    »Eine Bomberjacke.«
    Malink lächelte. »Ja, die Himmelsgöttin ist ein Bomber.«
    Tuck riß einem der Johns die Schale aus der Hand, kippte den Inhalt hinunter und reichte sie zurück. »Tut mir leid, dringender Notfall.« Er schaute Malink an. »Und dieser Vincent hat gesagt, ich würde kommen?«
    Malink nickte. »Er mir sagen im Traum. Und dann Sarapul finden dich und deinen Freund auf dem Riff.«
    »Mein Freund? Ist er hier irgendwo?«
    »Wir ihn jetzt nicht mehr sehen. Er gehen fort und wohnt bei Sarapul auf andere Seite von Insel.«
    »Bringt mich zu ihm.«
    »Jetzt wir trinken Tuba. Gehen am Morgen?«
    »Ich muß vor dem Morgen wieder zurück sein. Außerdem dürft ihr niemandem erzählen, daß ich hier war.«
    »Einen noch«, sagte Malink. »Der Tuba ist gut heute nacht.«
    »Okay, einen noch«, sagte Tuck.
     

39
Showtime
     
    Die Himmelsgöttin rollte sich in ihrem Bett herum und versetzte der Gegensprechanlage einen Schlag, als sei sie ein vorlautes Stiefkind. »Ich bin am Schlafen«, sagte sie.
    »Reiß dich zusammen, Beth. Wir haben eine Bestellung, die in sechs Stunden in Japan sein muß.«
    »Warum können sich diese Wichser nie zu einer halbwegs zivilisierten Tageszeit melden?«
    »Wir garantieren frische Ware. Die müssen wir liefern.«
    »Fang jetzt bloß nicht an, dir so was wie Humor zuzulegen, Sebastian. Ich könnte glatt sterben vor Schreck. Wer ist der Auserwählte?«
    »Sepie, weiblich, neunzehn, fünfundfünfzig Kilo.«
    »Ich kenne sie«, sagte die Himmelsgöttin. »Was ist mit unserem Piloten?«
    »Ich setzte zwei Mann aus unserem Stab auf ihn an, um sicherzugehen, daß er in seinem Bungalow bleibt.«
    »Er wird es trotzdem hören können. Bist du sicher, daß du ihn nicht ruhigstellen willst?«
    »Benutz doch mal deinen Kopf, Beth. Er muß noch fliegen. Wir werden uns mit kleineren Explosionen begnügen. Vielleicht schläft er ja einfach weiter.«
    Mittlerweile war sie hellwach und spürte die Erregung und Nervosität angesichts ihres bevorstehenden Auftritts.
    »In zwanzig Minuten bin ich soweit. Die Ninjas sollen schon mal die Musik anwerfen.«
     
    Tuck hielt Favo im Schwitzkasten und versetzte dem alten Mann zärtlich Kopfnüsse. »Ich liebe diesen Mistkerl. Der Mistkerl hier ist einfach der beste. Ihr Mistkerle, ich liebe euch alle!«
    Malink hatte zuvor noch nie jemanden Kopfnüsse verteilen sehen und wunderte sich, warum dieses bizarre Ritual noch nie auf den Partyfotos im People-Magazin aufgetaucht war. Er war einigermaßen stolz darauf, daß er mit den Gebräuchen der Weißen vertraut war, doch dieser war ihm neu. Favo allerdings schien das Ritual bei weitem nicht soviel Freude zu bereiten wie Tuck. Der Tuba war mittlerweile ausgetrunken. Vielleicht war es an der Zeit, seinen Freund zu retten.
    »Jetzt wir gehen und suchen den Weibsmann«, sagte Malink.
    Tuck hob den Blick. Er hielt immer noch Favo umklammert, dem allmählich die Augen ein wenig aus dem Schädel quollen. »In Ordnung«, lallte der Pilot.
    Malink führte sie ins Dorf. Er pflegte ohnehin keinen allzu aufrechten Gang, doch nun bewegte er sich auch noch auf wackligen O-Beinen, während ein Dutzend Haifischmänner und Tucker hinter ihm herstolperten. Als sie am Jungmännerhaus vorbeikamen

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