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Himmelsgöttin

Himmelsgöttin

Titel: Himmelsgöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Mannes angefangen aufzuleuchten. Der arme Kerl hatte die Lampen in die Luft geschleudert und war, einen Haufen Glassplitter und weißes Pulver zurücklassend, vom Flugplatz gerannt. Es war das zweitcoolste Ding, das Tucker je zu Gesicht bekommen hatte, übertroffen nur von dem Anblick eines Porsche, dessen Eigentümer unbedingt auf dem Rollfeld hatte parken müssen, woraufhin sie dem Wagen mit dem Düsentriebwerk der Gulfstream eine Sandstrahlbehandlung angedeihen ließen und den Lack abschmirgelten. Tucker wartete nur darauf, daß eine der Wachen hinter den Triebwerken herumlaufen würde, doch da kam auch schon Beth Curtis an Bord.
    Sie trug ihr Busineßkostüm und hatte wieder den Aktenkoffer und die Kühlbox dabei, doch dieses Mal setzte sie sich nach hinten auf einen der Passagiersitze und schlief ein, noch bevor sie abhoben. Tuck nutzte die Gelegenheit und gönnte sich ein paar Züge aus der Sauerstoffflasche für Notfälle, um seinen Kater einigermaßen in den Griff zu bekommen.
    Als sie achthundert Kilometer weit draußen über dem Pazifik waren, warf Tuck einen vorsichtigen Blick ins Passagierabteil, um nachzusehen, ob Beth Curtis noch immer schlief. Als er sich dessen versichert hatte, überprüfte er die Treibstoffanzeigen, drückte den Steuerknüppel nach vorne und brachte den Lear-Jet auf eine Flughöhe von dreißig Metern.
    Mit etwa achthundert Stundenkilometern gerade mal dreißig Meter über dem Wasser dahinzurauschen hatte genau den Effekt, den Tucker sich erhoffte. Er war ekstatisch und völlig gepackt von einem Adrenalinrausch, der seinen Kater zurück ins Mittelalter katapultierte. Er brachte die Maschine noch weitere fünfzehn Meter runter und lachte laut auf, als die salzige Gischt die Windschutzscheibe einschäumte.
    Es war ein sonniger Tag mit klarer Sicht, und nur ein paar dünne Wolkensäulen stiegen hie und da aus dem Wasser auf. Tuck rauschte unter ihnen oder mitten durch sie hindurch, als seien sie feindliche Geister. Dann tauchte ein Fleck am Horizont auf, den Tuck eine Sekunde später als Schiff identifizierte, woraufhin er das Flugzeug auf sechzig Meter hochzog. Plötzlich erhob sich etwas vom Deck des Schiffes in die Luft. Es war ein Helikopter, der aufstieg, um sich auf die Suche nach Thunfischschwärmen zu machen, die er dem Schiff zutreiben konnte. Tuck zerrte am Steuerknüppel, doch der Helikopter kreuzte bei seinem Aufstieg genau seine Flugbahn. Tuck hatte nicht mal Zeit, das Funkgerät einzustellen, um den Hubschrauberpiloten zu warnen. Er riß den Lear-Jet herum und beschrieb eine scharfe Kurve, während er die Maschine gleichzeitig hochzog und so dicht an dem Hubschrauber vorbeizischte, daß er sehen konnte, wie der Pilot ihn mit schreckensstarren Augen anglotzte. Tuck sah die Männer an Deck des Schiffes, die mit geballten Fäusten in der Luft herumfuchtelten.
    »Hiiii-haaaww!« rief er (eine schlechte Angewohnheit, die er sich irgendwann in den Bars von Texas zugelegt hatte, aber andererseits war dies ja wohl auch ein cowboymäßiger Ritt durch die Lüfte, und zwar volle Kanne, oder?). Er brachte den Flieger wieder auf Kurs in einer Höhe von sechzig Metern, was zwar immer noch gefährlich niedrig war und viermal soviel Sprit verbrauchte wie in normaler Flughöhe, doch zum Teufel, irgendwie mußte man doch seinen Spaß haben. Schließlich war nicht er es, der den Sprit bezahlte, und in der Zeit, als er für Mary Jean arbeitete, hatte es nicht viele Gelegenheiten zum Tiefflug gegeben. Die Leute konnten sich vielleicht nicht immer an die Nummern am Rumpf der Maschine erinnern, um sie der Flugaufsicht mitzuteilen, aber einen rosa Jet, der so dicht über dem Boden flog, daß einem die Suppe kalt wurde vom Luftzug, vergaß man nicht so schnell.
    »Was zum Teufel war das?« Beth Curtis stand plötzlich in der Tür zum Cockpit. »Warum fliegen wir so tief?«
    Tuck wurde von einer Panik erfaßt, als wäre er beim Rauchen auf der Jungentoilette erwischt worden, aber er konnte einfach nicht schnell genug denken, um mit einer glaubwürdigen Lüge aufzuwarten. Er sagte: »Sie haben nicht eher gesurft, bevor Sie nicht in einem Lear-Jet gesurft sind.«
    Zu seiner eigenen Verblüffung erwiderte Beth Curtis: »Cool!« Und schnallte sich dann auf dem Sitz des Copiloten an.
    Tuck grinste und drückte die Maschine auf eine Höhe von fünfzehn Metern. Beth Curtis klatschte in die Hände wie ein aufgeregtes Kleinkind. »Das ist ja super!«
    »Allzulange können wir das nicht machen. Verbrennt

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