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Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Himmelsjäger: Roman (German Edition)

Titel: Himmelsjäger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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zu den Fenstern in der Wand. Wald zeigte sich auf der anderen Seite.
    »Luftschleusen«, sagte Fred und lachte erfreut. »Mit durchsichtigen Wänden.« Er hörte auf zu lachen, als niemand mit einstimmte. »Die am Ende der Reihe ist fünfzig- oder sechzigmal so groß wie die Eros , vermutlich für große Maschinen oder Aggregate bestimmt, die …« Er suchte nach geeigneten Worten. »Es ist nicht leicht, dies alles zu beschreiben. Funktionieren die Helmkameras, Captain Redwing?«
    »Wir nehmen eine der kleinen Schleusen«, sagte Cliff.
    Die großen unter ihnen, die gewaltigen, sahen nicht nur beeindruckend aus, sondern einschüchternd . Die Schleuse direkt voraus hätte leicht die Eros aufnehmen können und war bei Weitem nicht die größte.
    Redwings Stimme drang aus den Helmempfängern. »Die Kameras funktionieren. Auflösung ist gut. Sprechen Sie weiter, Fred. Wir fühlen uns hier oben recht einsam.«
    »Uns geht es ähnlich«, ließ sich Beth vernehmen. »Niemand kommt, um uns zu begrüßen.«
    Die kleinste Schleuse wäre keine gute Wahl gewesen, denn sie war nicht größer als ein Kind. Cliff entschied sich für eine, die Elefanten genug Platz geboten hätte, wie Beth vermutete. Sie brachten die Ausrüstungswagen über die Rampe der Eros und rollten sie zur Luftschleuse. Die geringere Gravitation machte ihre Raumanzüge weniger schwer.
    Beth fühlte sich seltsam, als sie durch zwei leicht bläuliche Wände blickte und … Bäume erkannte. Mit spindeldürren schwarzen Stämmen, weichen rosaroten Wedeln und karottenartigen Wipfeln. Sie boten einen sehr sonderbaren Anblick, aber es handelte sich zweifellos um Bäume.
    Sie machten sich an die Arbeit und versuchten, die Schleuse zu öffnen.
    Doch die wollte sich nicht öffnen lassen.
    Drei Tage lang suchten sie nach einer Möglichkeit, in die Luftschleuse zu gelangen, und sie verwendeten dabei alle Werkzeuge, die sie mitgenommen hatten. Beth wurde müde davon, immer wieder Geräte auf der Eros nach draußen zu schleppen, vor der transparenten Wand aufzustellen, zu messen und zu analysieren und anschließend die Ergebnisse mit den anderen zu diskutieren. Nach einer Weile drohten die Diskussionen in Streit auszuarten.
    Unter Stress stehende Menschen streiten oft, dachte Beth. Um Dampf abzulassen.
    Sie suchten nach Kontrollen, aber die durchsichtigen Wandbereiche waren glatt und wiesen keine besonderen Merkmale auf. Sie vermuteten, dass die »Fenster« aus synthetischem Diamant bestanden, sicher aber aus Kohlenstoff. Vorsprünge ragte aus einer blauen Innenwand, und dabei mochte es sich um Kontrollvorrichtungen handeln – »für Wesen mit dicken oder ungeschickten Fingern bestimmt«, wie Fred der SunSeeker berichtete, die jetzt eine halbe Lichtminute entfernt war. Doch an der Außenseite gab es weder manuelle Schalter noch erkennbare Interface-Systeme. In gewisser Weise ergab es einen Sinn. Vielleicht sollte auf diese Weise vermieden werden, dass Unbefugte die Schleuse von außen öffneten.
    Sie überprüften die Röhrenwand. Hart und steil ragte sie auf, eine Trennwand zwischen dem Vakuum des Weltalls und der Atmosphäre auf dieser Seite der Schale. Deutlich sahen sie, wie sich das Wetter am zweiten Tag änderte und Regen brachte und wie es am dritten Tag wolkig wurde. Wenn man durch die Schleuse blickte und durch die transparente Innenwand nach oben, konnte man einen Teil des Himmels sehen, und manchmal ballten sich dort dichte Wolken zusammen, die vom Wind getrieben langsam an der gewaltigen Barriere der Röhrenwand entlangstrichen. Während die anderen arbeiteten, nahmen sich Beth und Cliff gelegentlich Zeit und beobachteten die Bäume, den Boden und kleine, zwischen den Bäumen umherhuschende Geschöpfe. Ein fuchsartiges Tier floh vor einem Vogel und wäre ihm fast entkommen …
    Eine fremde Welt. Es war, als stünde man vor einem Museumsdiorama, allerdings mit dem Unterschied, dass sie Raumanzüge trugen. Und auf der anderen Seite erstreckte sich eine gigantische Welt voller Leben.
    Sie sahen Vögel, schnell und agil wie Schwalben, aber viel größer – manchmal flogen sie in Formationen. Bunte Flecken im knorrigen Unterholz stammten von Blumen mit Blütenblättern, aber sie streckten Tentakel durch Sträucher und Büsche. Warum? Bei manchen Bäumen wiesen Stämme und Äste ein sonderbares Zickzackmuster auf. Kleine Kreaturen mit glattem blaugrauem Fell sprangen von den Bäumen, flitzten über den Boden und am nächsten Stamm empor. Eichhörnchen-Äquivalente?

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