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Himmelskinder

Himmelskinder

Titel: Himmelskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Feldhausen
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Beispiel hat in jeder Hinsicht versagt. Wissen wir inzwischen, wo er sich aufhält? Es ist wichtig für die Disziplin, dass wir ihn ausschalten.«
    Besim war auf dem neuesten Stand. Tobler hatte trotz aller Vorsicht elektronische Spuren hinterlassen. Zwei von seinen Männern hatten seine Spur bis nach Nordafrika verfolgt und seinen Unterschlupf gefunden. Der Vogel war jedoch ausgeflogen.
    »Setz ihre Prämie rauf. Sie sollen ihn ausschalten. Und jetzt reicht es; lasst uns die Geschäfte vergessen.«
    Tarik holte Spielkarten aus der Truhe unter dem Fenster.
    »Eine Runde, wir fangen mit hundert Euro an.«
    Er verteilte die Karten.
    Als das Handy des Albaners klingelte, ging er in die Wohnung und sprach dort eine Zeit lang. Seine Stimme klang immer erregter.
    »Bin gleich wieder da«, rief er seinen Söhnen nach Beendigung des Telefonats zu und verschwand im Bad.
    Der Jüngere grinste seinen Bruder verschwörerisch an.
    »Kein gutes Zeichen, was, wenn der Alte scheißen muss?«, sagte er respektlos.
    Wenig später war der Vater zurück und gab den Inhalt des Telefonats wieder. Der Verbindungsmann aus Aldenburg habe gerade angerufen. Ein angeblicher Kunde habe sich umgesehen und für morgen Abend Ware bestellt. Er habe Menzel aus Karlsbach als Kontakt angegeben, was absoluter Blödsinn sei.
    »So arbeitet Menzel nicht. Der kündigt Kunden beim Erstkontakt immer persönlich an, ohne Ausnahme. Ich frage mich, was da vor sich geht. Ob dieser Orlow versucht, jemanden in unsere Organisation einzuschleusen?«
    Tarik nickte nachdenklich.
    »Mag sein. Der hat die Russenmafia hinter sich, mit denen ist nicht zu spaßen. Ich weiß inzwischen, dass die Nutte, die Menzel liquidiert hat, eine von Orlows Freundinnen war. Andererseits bin ich mir sicher, dass er sich informiert hätte, um nicht schon beim ersten Kontakt aufzufallen.«
    Besim wies noch auf eine andere Möglichkeit hin:
    »Wir wissen auch, dass die Bullen da unten keine Ruhe geben. Wenn wir uns den Typen schnappen, wissen wir mehr. – Was hast du gesagt?«
    »Sie sollen auf Nummer sicher gehen!«

56
    Masur war lange nicht zur Ruhe gekommen. Einmal, kurz vor Mitternacht, war er fast so weit gewesen, dass er sich anziehen und rausgehen wollte, um sich Alkohol zu besorgen. Stattdessen ließ er die Glotze laufen. Er wunderte sich, dass Alvermann sich nicht gemeldet hatte, und langte nach seinem Handy. Der Akku war leer, wie lange schon, konnte er nicht einschätzen. Fluchend suchte er in seiner Reisetasche das Ladegerät. Kaum war das Handy mit dem Gerät verbunden, als es auch schon klingelte. Alvermanns Nummer erschien im Display.
    »Wurde auch Zeit, Alvermann. Was gibt es bei euch inzwischen?«
    »Das ist schätzungsweise mein zehnter Anruf, du Flasche. Was war los, Akku leer oder Tiefschlaf? Du hast Nerven.«
    »Akku, ist mir noch nie passiert.«
    »Das passiert dir wenigstens einmal im Monat. Merkwürdig – du frisst doch diese blauen Pillen am laufenden Band. Die sollen doch auch bei Gedächtnisschwund helfen.«
    »Du meinst die aus deiner Vorteilspackung, die ich dir geklaut habe?«
    »Haha!«
    Wenig später hatte er die wichtigsten Informationen, Tobler erhielt den Decknamen »Fink«.
    »Ich wusste es: Ich sitze hier in der Walachei, und bei euch geht die Post ab. Warum hat sich der Rohner nicht eher gemeldet, kannst du mir das mal verraten?«
    »Der wollte sich erst mit seiner Mandantin kurzschließen. Die Sache ist gelaufen. Aber was denkst du über Finks Anruf?«
    »Dem wird der Albaner auf den Fersen sein. Mal abwarten, hängt ja nicht nur von ihm, sondern auch von seinem Kumpel ab. Ich traue dem Gesindel nicht. Du wolltest mir noch von Gröbner berichten.«
    »Der hat sich bei unserer Doktorschen ausgeheult, er bekäme im Stettner-Fall laufend Druck von oben. Er überlegt, das Handtuch zu schmeißen und zu gehen, will aber offiziell noch nichts unternehmen, bis er sich endgültig entschieden hat. Bin gerade dazugerufen worden, als du dich gemeldet hast. Wir waren beide baff, haben uns aber erst mal bedeckt gehalten. Habe übrigens immer noch Besuch. Er will partout nirgendwo anders hin. Ansonsten – Winter hält sich in jeder Hinsicht zurück. Akten wieder aufgetaucht. Im Keller, aber ohne die entscheidenden Seiten.«
    »Nichts, was mich überrascht. Und Gröbner kneift also erst mal die Arschbacken zusammen!«
    »Ja, noch. Und jetzt du.«
    Masur berichtete kurz. Als er auf den kommenden Abend zu sprechen kam, war Alvermann beunruhigt. Sie überlegten

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