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Himmelskinder

Himmelskinder

Titel: Himmelskinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Feldhausen
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an die Tür von Frau Nösser, trat davor. Wo blieb sie denn bloß? Es dauerte eine Weile, bis sie endlich öffnete, in Nachthemd und Morgenrock.
    »Schnell, schnell, die Tür zu, da oben ist jemand.«
    Frederik rannte ins Wohnzimmer, öffnete die Balkontür und war schon über die Brüstung verschwunden, bevor Frau Nösser ein Wort herausgebracht hatte. Fassungslos schaute sie hinter ihm her.
    Frederik suchte mit den Füßen die Fensterbank und ließ die Brüstung los. Er drehte sich vorsichtig um und sprang auf die Terrasse des jungen Mannes, der im Erdgeschoss wohnte. Die zwei Tontöpfe, zwischen denen er landete, hatte er beim letzten Mal weit auseinandergestellt, weil fast ein Unglück geschehen wäre. Für eine kleine Weile blieb er hocken und lauschte. Nichts.
    Er spurtete auf die Mauer zu, die er schon mehrmals überklettert hatte. Da sind die wieder, dachte er. Ich wusste es, die geben keine Ruhe. Als er sich an der Mauer hochhangeln wollte, bekam er einen heftigen Schlag auf den Kopf.
    »Hast du den Jungen?«
    »Der liegt im Kofferraum, ist erst mal bedient.«
    »Zeugen? Jemand, der die Bullen informiert haben könnte?«
    »Die Alte aus dem zweiten Stock war schon am Telefon, habe sie gerade noch bremsen können. Wann der Bulle nach Hause kommt, weiß ich nicht. Dann geht es sicher sofort los.«
    »Gut, Tarik. Aus Karlsbach kommst du vielleicht noch raus, aber sie werden die Ausfallstraßen und Autobahnen kontrollieren. Fahr in Richtung Lennenstraße und stell den Wagen ab, da ist um diese Zeit immer viel los. Du musst raus aus der Karre. Die werden alle Autos kontrollieren, die unterwegs sind. Morgen früh hat sich die Aufregung gelegt, dann kannst du zurückkommen.«
    »Ich muss den Jungen loswerden. Besim, sag dem Alten, die Arbeit ist erledigt. Ich weiß schon, wo ich hinfahre, wo mich bestimmt niemand suchen wird. Da ist uns jemand was schuldig. Melde mich, sobald es ruhiger ist.«

61
    »Komisch, vorhin ging es noch. Hier ist doch irgendwo der Sicherungskasten. Ich kann zwar nichts sehen, aber ich kann fühlen, ob die Dinger alle oben sind.«
    Janne kicherte los:
    »Na, na, ich denke, du bist todmüde?«
    »Dir wird der Wein entzogen. Tja, alles in Ordnung, komisch.«
    Alvermann zog Janne hinter sich die Treppe hoch und öffnete seine Wohnungstür.
    »Ich glaube, er schläft schon, ist alles dunkel. Warte, ich mache das kleine Licht im Wohnzimmer an.«
    Janne ging ins Wohnzimmer. Sie hörte Alvermann in der Küche schimpfen.
    »Pst, was ist denn los? Du weckst den Jungen doch«, flüsterte sie und kam ihm in die Küche nach.
    »Der hat nichts weggeräumt, dabei war das ausgemacht. Hat bisher prima geklappt. Wahrscheinlich ein Protest, weil ich ihm vorhin was von Schule und Zukunft vorgebetet habe.«
    »Er schläft im Gästezimmer, oder? Ich möchte mal einen Blick auf deinen Pflegesohn werfen!«
    Janne öffnete leise die Tür und ging in den Raum hinein.
    »Hier ist niemand, Erik!«
    Sie schaltete das Licht ein. Alvermann stand hinter ihr und sah das leere Zimmer. Er lief in sein Schlafzimmer, ins Bad und wieder in Frederiks Zimmer. Das Fenster war geschlossen, also keine nächtliche Fassadenkletterei.
    Ihm wurde heiß bei dem Gedanken, was dem Jungen passiert sein könnte.
    »Janne, ich gehe runter zu Frau Nösser. Hoffentlich ist er bei ihr zum Fernsehen.«
    »Was? Ja, warte, ich komme mit.«
    Er schellte mehrmals. Aus der Wohnung war kein Laut zu hören. Er lief auf die Straße und schaute hoch. In ihrem Wohnzimmer, das nach vorne raus lag, brannte Licht.
    »Sie geht nicht ins Bett und lässt das Licht an, Janne!«
    Er war in Sekundenschnelle zurück in seiner Wohnung. Wo war der verdammte Ersatzschlüssel? Er hatte ihn doch neulich erst an einen bestimmten Platz gelegt, um ihn immer gleich finden zu können. In der Schale im Flur war er nicht, in der Küchenschublade? Auch nicht. Vielleicht im Flurschrank? Ja, da hing er an dem Haken neben dem Kellerschlüssel.
    Und seine Waffe lag natürlich in seinem Schreibtisch im Büro.
    Er griff nach einem Messingleuchter vom Flurschränkchen und hastete nach unten. Als er die Wohnungstür von Frau Nösser aufschloss, lauschte er. Es war nichts zu hören. Die Angst stieg in ihm hoch. Bitte, dachte er, bitte nicht.
    Im Wohnzimmer waren Stühle umgeworfen, das Tischchen neben dem Fernseher umgekippt. Flaschen und Gebäck lagen auf dem Teppichboden, Gläser zerbrochen daneben. Die Tür zum Balkon war geschlossen, aber nicht abgeschlossen.
    Alvermann warf Janne

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