Himmelskrieg: Roman (German Edition)
Zylinder.«
»Man stelle sich das Habitat der Menschen ohne einen Boden vor«, murmelte Makali.
»Es wäre, als würde man versuchen, zu Fuß den Grand Canyon zu durchqueren«, sagte Yvonne. Makali merkte, dass sie eigentlich zu sich selbst sprach. »Es geht, aber es würde sehr lange dauern. Und die Skyphoi sind nicht stark genug, um euch zu tragen.
Wir müssen dieses Transportmittel benutzen.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf den Waggon, der ein Stück weit weg im Tunnel auf sie zu warten schien.
Zhao zeigte auf die Skyphoi. »Es ist ihr Habitat. Können sie schneller dorthin gelangen?«
»Selbstverständlich«, antwortete Yvonne. »Aber wenn sie das Vesikel erreichen, vermögen sie nicht viel zu bezwecken. Die Rei vers haben bereits Mittel gefunden, um die Skyphoi zu töten.«
Just in diesem Moment musste einer der Skyphoi, der eine kränkliche, pinkrosa Färbung angenommen hatte, durch die Membran zurückschweben.
»Welchen Nutzen haben sie dann, verdammt noch mal?«, murmelte Dale Scott. Makali dachte, sie sei die Einzige, die ihn gehört hätte, aber offenbar hatte der Architekt ein feineres Gehör als die Menschen.
»Ihr könnt nur hoffen, dass ihr das nie erfahren werdet«, sagte Yvonne.
»Angenommen, wir erreichen das Vesikel rechtzeitig«, sagte Zack, »dann müssen wir uns trotzdem noch mit diesen Reivers befassen. Wir wissen nicht einmal, wie sie aussehen, geschweige denn, wie wir sie bekämpfen können.«
Zhao, Pav und Yvonne klärten ihn auf. Die Vorstellung von mikroskopisch kleinen Nanoschablonen war schon schlimm genug. Makali hatte einen großen Teil ihres Lebens in tropischen oder subtropischen Regionen verbracht. Die Insekten in Houston waren ihr lästig, vor allen Dingen, wenn sie barfuß auf eines trat.
Aber der Gedanke, dass es Käfer gab, die nicht nur als Gruppe intelligent waren, sondern die sich zu Kreaturen von beliebiger Größe zusammensetzen konnten …
»Sie können durch Hitze getötet werden«, sagte Yvonne. »Und durch Energie, aber die Dosis muss hochkonzentriert sein. Die beste Waffe ist Schnelligkeit. Wir müssen vor ihnen beim Vesikel sein.«
Ohne weitere Diskussionen drehten sich alle gleichzeitig um – auch der Architekt – und rannten zu dem Waggon. Lediglich Dash schien es nicht eilig zu haben, was Dale zu dem Kommentar veranlasste: »Wenn du nicht spurst, bleibst du zurück, alter Junge.«
Der Wächter gab durch nichts zu erkennen, dass er ihn gehört oder verstanden hatte.
Ehe sie den Wagen erreichten, bekam Makali mit, wie Rachel zu ihrem Vater sagte: »Daddy, was ist, wenn wir unterwegs sind und die Energie fällt wieder aus?«
Makali hörte Zacks Antwort nicht. Hatte er immer noch das Gefühl, das Glas sei halb voll? Sie hoffte, dass dies der Fall war, denn damit wäre ihnen allen gedient.
Makali hatte gedacht, der Waggon sei viel größer als notwendig, er habe fast die Ausmaße eines Sattelschleppers. Doch als die ganze Gruppe sich hineingezwängt hatte – Zack, der Rachel an der Hand hielt, Zhao, Pav, der Hund, Dale und Makali, dann noch der Architekt und der Wächter – kam sie sich vor, als sei sie wieder daheim in Bangalore, eingeklemmt in einem hoffnungslos überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel.
Aber es war eher ein Gefühl als eine Tatsache. Der Architekt platzierte sich an einem Ende des Wagens, die Menschen drängten sich in der Mitte zusammen, während Dash, der Wächter, am anderen Ende hockte und mit seinen vielen Armen irgendwelche Gegenstände aus seiner Weste klaubte.
Mit einem heftigen Ruck setzte sich der Waggon in Bewegung. »Wow«, sagte Zack, »wie beim Liftoff!«
Makali fragte Zhao: »Ist das normal?«
»Nein«, gab er zurück.
»Muss ich mir Sorgen machen?«
Der chinesische Spion lächelte. »Wenn es das Sterben erleichtert …«
Dann wollte sie wissen: »Wie wird das Ding betrieben? Mit elektrischem Strom?«
»Für den Antrieb sorgt extrem dichte Masse«, erwiderte er. »Katzenaugen, ähnlich wie sehr kleine Murmeln.«
»Aber Elektrizität muss doch im Spiel sein«, meinte sie. Sie wollte lieber über die Transporttechnologie von Aliens nachdenken als über exotische und wahrscheinlich gar nicht vorhandene Waffen.
»Allerdings«, sagte Yvonne. »Das Kriegsschiff enthält ein Netz aus Energie- und Flüssigkeitsleitungen.«
»Heißt das, dass das ganze System anfällig für Blackouts ist?«
»Es gibt Back-up-Systeme«, sagte Yvonne, ohne jedoch näher auf das Thema einzugehen. Ihre abrupten
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