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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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dass Keanu ständig mit seinem Kopf die Decke des Tunnels streifte und obendrein unsicher auf den Beinen zu sein schien.
    Hundi Cowboy trabte munter neben ihnen her, wenn er nicht gerade kurze Abstecher machte.
    Die gewaltige Membran faszinierte Zhao. »Was liegt auf der anderen Seite?«, wollte er wissen.
    »Das Skyphoi-Habitat.«
    »Ja, das sagten Sie bereits. Gehen wir hinein?«
    Die Antwort ließ ungewohnt lang auf sich warten. »Nein«, sagte Yvonne. »Keanu sagt, es würde euch dort nicht gefallen.«
    »Sollten wir das nicht selbst beurteilen?«
    »Er meint, ihr könntet dort sterben. Der atmosphärische Druck ist zu hoch und die Luft zu toxisch.«
    »Geht er denn hinein?«, fragte Pav.
    »Nein«, erwiderte Yvonne. Ehe sie weitersprechen konnte, blieb der Architekt stehen.
    Sie blickten auf etwas, das aussah wie eine Unfallstelle bei einem Ballonfestival … wenn dieses Festival nicht unter freiem Himmel, sondern in einem geschlossenen Raum stattgefunden hätte.
    Drei große sphärische Objekte drifteten in dem Bereich der »Station«, wobei sie hin und wieder gegen die Membran stießen. Die Objekte waren größtenteils blau gefärbt, und die Farbskala reichte von Wüstenhimmel bis beinahe Aquamarin mit eingesprenkelten anderen Schattierungen. Die Kreaturen besaßen keine perfekte Kugelform, ihre Umrisse veränderten sich in einem gleichmäßigen Rhythmus. Als würden sie atmen, dachte Zhao – na ja, warum auch nicht?
    Die drei Sphären schwebten über einem vierten, karmesinroten Ballon, der halb eingefallen am Boden lag und Wolken aus übelriechendem Gas verströmte.
    »Sind das die Skyphoi?«, fragte Rachel.
    »Ja«, bestätigte Yvonne. »Und dieser da ist schwer verletzt.«
    Keanu, der Architekt, näherte sich der Szene, blieb in eini ger Entfernung stehen und erstarrte fast zur Unbeweglichkeit. Zhao holte Yvonne ein paar Meter von Keanu entfernt ein, und dann schlossen Pav, Rachel und Cowboy zu ihnen auf. Er hoffte, dies war eine angemessene, respektvolle Distanz.
    Er hoffte auch, irgendetwas würde passieren, denn seit er durch dieses Labyrinth aus Tunneln geschleust worden war, hatte er sich nie so hilflos und ohnmächtig gefühlt wie in diesem Augenblick.
    Sie sahen, wie die drei Skyphoi den Architekten mit Farben bombardierten. »Sie sprechen zu ihm«, erklärte Yvonne, »aber er versteht sie nicht. Er benötigt einen Skyphoi-Revenant.«
    Pav deutete auf den sterbenden Skyphoi. »Und was ist mit dem da?«
    »Das war ein Revenant«, sagte Yvonne ruhig. »Wir sind nicht rechtzeitig eingetroffen.«
    Plötzlich begann der Hund wütend zu bellen. Der Architekt erschrak, während die Skyphoi in die Höhe stiegen und sich dabei gegenseitig anrempelten.
    »Was ist los?«, fragte Pav.
    Cowboy rannte in den Tunnel hinter der Unfallszene.
    »Großer Gott, das gefällt mir aber gar nicht.« Rachel stöhnte. Pav legte den Arm um sie, eine Geste, die Zhao nett fand. Sogar Yvonne schien nervös zu sein.
    Vier Gestalten erschienen in dem trüben Licht der »Station«. Eine davon überragte die anderen und sah aus, als entstamme sie einem Albtraum aus dem Zeitalter der Finsternis.
    Die übrigen drei Gestalten waren unverkennbar Menschen, aber sie sahen so zerlumpt aus wie Flüchtlinge. Zhao blinzelte … Wer waren sie? Und von welcher Art Monstrum wurden sie begleitet?
    Jählings riss sich Rachel Stewart von Pav los, rannte der Gruppe entgegen und schrie: »Daddy! Daddy!«

SIEBTER TEIL

Der Gefangene
    Während vieler Zyklen hatte der Gefangene nur den einzigen Wunsch, aus seiner Kammer zu fliehen und auf irgendeine Weise seinen Cognatus zu beschämen. Mit ein wenig Unterstützung durch die Zweiarmigen war ihm beides gelungen.
    Doch welche schockierenden Überraschungen erwarteten ihn! Die Veränderungen im Habitat, das Verschwinden seiner früheren Verbündeten!
    Der gnadenlose Druck, den die Zweiarmigen auf ihn ausübten. Sie wollten nichts als weitergehen und verlangten von ihm, sich ihren läppischen Zielen zu widmen.
    Er hatte den Augenblick als äußerst verwirrend empfunden, spürte dasselbe Entsetzen, das ihn gepackt hatte, als man ihn in der Kammer neben dem Bienenstock einsperrte.
    Ohne Kontakt mit seinen Verbündeten, behindert durch die neuen Gefährten, blieb dem Gefangenen nichts anderes übrig, als seinen ursprünglichen Plan wieder aufzugreifen, den er vor vielen Zyklen gefasst hatte … die ursprüngliche Mission, die seinen Untergang heraufbeschwor.
    Das alles schien so weit zurück in der

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