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Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Himmelskrieg: Roman (German Edition)

Titel: Himmelskrieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Goyer
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Das Habitat konnte ebenso gut in einem Winkel zum Zentrum liegen.
    Egal. Er und die anderen steckten in ihrem Habitat fest, bis sie einen Weg entdeckten, der hinausführte. Eine Rück kehr auf demselben Weg, der sie hierhergebracht hatte, war nicht möglich. Zacks Team war durch eine Passage hereingekommen, die dem an Keanus Oberfläche herrschenden Vakuum ausgesetzt war. Und obwohl die Informationen seitens der 187 Neuankömmlinge immer noch sehr verworren waren, hatte es den Anschein, als seien auch sie über irgendein Einwegsystem in das Habitat gelangt.
    Nun, im Verlauf der Woche, in der Zack sich im Innern von Keanu aufhielt, hatte sich die Umgebung zweimal verändert. Die Vegetation, der Himmel, die Temperatur, alles schien variabel zu sein, wie von irgendeiner Maschine programmiert (was wahrscheinlich zutraf), oder, ein Gedanke, der noch erschreckender war, diese Änderungen erfolgten rein zufällig.
    Es gab keinen Grund anzunehmen, Keanus Umwelt würde so bleiben, wie sie sich gerade darstellte. Eine Passage, die noch vor fünf Tagen offen war, war jetzt nicht mehr vorhanden, als sei das Habitat eine Art Zauberwürfel. Zack fand das beängstigend.
    Aber wer sagte, dieser Zugang würde sich nie wieder öffnen?
    Außerdem verließ sich Zack mittlerweile so wenig auf seinen Orientierungssinn und seine Wahrnehmungen, dass er das Gebiet in der Nähe der Wand ein zweites Mal und noch gründlicher untersuchte. Er marschierte zweihundert Meter weit nach links, ging zurück in Richtung des Tempels und den Ort, an denen sich die anderen Menschen aufhielten, doch nirgends entdeckte er eine Öffnung in der Wand.
    Also kehrte er wieder um und drang dabei immer tiefer in das Habitat ein. Es kam ihm vor, als verschlechtere sich alle zehn Meter seine Stimmung. Aber nicht, weil er sich von den anderen Gestrandeten entfernte, sondern weil ihm die Erkenntnis dämmerte, dass es aus war mit seiner Freiheit, dem Abenteuerdrang, der Entdeckerfreude.
    Ihm blieb nichts weiter übrig, als zu den anderen zurückzugehen und seinen ungewollten Posten als nomineller »Anführer« wieder einzunehmen.
    Und seine Rolle als Vater.
    Dabei hatte er das Gefühl, für beide Aufgaben nicht hinreichend gerüstet zu sein.
    Er blieb stehen. Das Licht im Keanu-Habitat war niemals so hell wie um die Mittagsstunde auf der Erde. Man konnte es bestenfalls mit den Lichtverhältnissen an einem bewölkten Morgen vergleichen.
    Deshalb war Zack sich nicht sicher, was er da sah … eine Art Objekt nicht weit vor ihm an der Wand. Es handelte sich weder um eine Pflanze noch um einen Baum, und die Form ähnelte auch nicht den hier herumliegenden Felsbrocken.
    Er fing an zu rennen. Die Röhrchen in seiner langen Unterhose erzeugten klickende und scharrende Geräusche, als trüge er eine Cordhose.
    Abrupt hielt er inne, denn auf einmal wusste er, was nicht einmal fünf Meter von ihm entfernt auf dem Boden lag.
    Es war der Körper einer menschlichen Frau, derart zerfleischt, dass er beinahe aussah, als sei er in zwei Stücke gerissen. Er erinnerte Zack an ein klassisches Foto vom Schauplatz eines Verbrechens – schon wieder Kalifornien, die Blaue … oder war es die Schwarze Dahlie?
    Aber das hier war keine fremde Person, die das Pech hatte, ermordet zu werden.
    Das war Megan, seine wiedergeborene Frau … die von einem Wächter zum zweiten Mal getötet wurde. Sie hatte sich geopfert, damit Zack und Camilla weiterleben konnten.
    Er kniete sich hin und bemerkte mit einer gewissen Erleichterung – aber das war auch der einzige Trost, der ihm blieb –, dass ihre Augen geschlossen und ihre Gesichtszüge friedvoll waren.
    Zack hatte schon einmal das Grauen erlebt, die tote Megan anzusehen, nach dem Autounfall in Florida. Damals war sie – ihr Körper – unversehrt gewesen. Aber der Ausdruck auf ihrem Gesicht war ihm anders vorgekommen – kälter, irgendwie entseelter.
    Das Gesicht, auf das er nun schaute, vermittelte hingegen einen Eindruck von … Resignation? Duldsamkeit? Weisheit?
    Schluss damit! Er projizierte. Er musste praktisch denken. Er konnte sie nicht so liegenlassen.
    Nicht weit von der Wand entfernt wuchsen ein paar Bäume mit riesigen, fächerförmigen Blättern. Nahe beim Tempel gediehen ähnliche Bäume, und einer der Gestrandeten hatte ihnen bereits den Namen »Ginkgos« verpasst.
    Zack pflückte mehrere Blätter und riss obendrein einige lange Ranken ab.
    Damit ging er zu Megans Leichnam zurück und machte sich an die herzzerreißende

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