Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
zu tun, was Er von mir verlangte, nämlich ein Buch zu schreiben. In meinen Gebeten fragte ich Ihn, warum er mich ausgewählt hatte, einen ganz gewöhnlichen Menschen, und nicht jemand anderen. Aber ich erhielt keine Antwort. Ich hörte nur die Stimme eines Engels, der in mein Ohr flüsterte: »Gott hat dein Gebet gehört, Lorna.«
Ein paar Tage später rief Finbar an und bat mich, eine Freundin von ihm zu empfangen. Ich war einverstanden. Er sagte, diese Freundin werde noch jemanden mitbringen. Dann vereinbarten wir einen Termin. Nachdem ich bereits aufgelegt hatte, fiel mir auf, dass ich gar nicht nach dem Namen der Leute gefragt hatte und auch nicht danach, ob es sich bei beiden um Frauen handelte. Es war mir vollkommen entgangen. Ich schimpfte mit den Engeln: »Ich weiß gar nicht, warum ihr mir nicht erlaubt, dass ich das im Voraus weiß!« Aber sie antworteten mir nicht.
Wenn Leute zu mir kommen, sorge ich normalerweise dafür, dass jemand auf Megan aufpasst. Aber an diesem Tag hatte Megan schulfrei, und ich konnte niemanden für sie finden. Deshalb bat ich sie, sich ruhig zu verhalten und fernzusehen, und die Engel bat ich, dafür zu sorgen, dass sie vor dem Fernseher sitzen blieb. Kurz vor 11 Uhr kam der Engel Elija in die Küche und sagte: »Sie sind schon fast da, Lorna.« Dann verschwand er wieder. Ich hatte nicht die geringste Chance, eine Frage zu stellen. Mir war ein wenig bange, aber ich freute mich auch. Als ich hörte, dass ein Auto vor dem Gartentor vorfuhr, ging ich zur Haustür und öffnete sie. Ich sah zwei Frauen aus dem Wagen steigen. Das Licht um ihre beiden Schutzengel öffnete sich. Die Frauen kamen auf mich zu, und die Schutzengel hinter ihnen waren vollständig sichtbar. Als sie zur Tür kamen, schwächte einer der Schutzengel sein Licht etwas ab. Der Schutzengel der anderen Frau blieb vollständig geöffnet, bis sie hereingekommen war und mich begrüßt hatte. Dann dämpfte auch er sein Licht. Wortlos fragte ich die Engel: »Welche der beiden Frauen wird mir bei dem Buch helfen?« Doch die Engel antworteten mir nicht, und die Frauen stellten sich als Karen und Jean vor. Jean nahm in der Diele Platz, und Karen kam mit mir in die Küche, wo wir in Ruhe miteinander sprechen konnten.
Erst später bemerkte ich, dass Megan etwas tat, was sie nur sehr selten machte. Sie kam aus dem Wohnzimmer, setzte sich neben Jean und erzählte ihr einiges über den Tod ihres Vaters sowie über ihre Geschwister. Offenbar spielte Jean während der 20 Minuten, in denen ich mich mit Karen unterhielt, fröhlich mit Megan. Als Jean dann hereinkam, um mit mir zu sprechen, öffnete sich das Licht um ihren Schutzengel sofort wieder. Wie bereits gesagt, sind Schutzengel weder männlich noch weiblich, aber sie können sowohl in männlicher als auch in weiblicher Gestalt erscheinen. Jeans Schutzengel war sehr schön und stand da wie ein Riese. Alle paar Minuten veränderte er sein Erscheinungsbild – manchmal war er männlich, dann wieder weiblich. Wenn der Engel seine männliche Gestalt annahm, zeigte er eine große Stärke und trug pastellfarbene Seidengewänder, die ihre Farbe veränderten. Der Engel berührte Jeans Kopf und lächelte mit großer Liebe und Fürsorge auf sie herab. In seiner weiblichen Gestalt war er sogar noch schöner. Ein Schal war dann kunstvoll um seinen Kopf und einen Teil seines Gesichts geschlungen, und es war, als erstrahlte der ganze Schutzengel in funkelndem Gold. Sein Licht erfüllte das Zimmer, und immer wenn er sich bewegte, war es, als kräuselte ein Windhauch dieses Licht. Während Jean mit mir sprach, sagte ihr Schutzengel mir ohne Worte: »Jean ist diejenige, die dir helfen wird. Sie verfügt über einige Fähigkeiten, die dafür nötig sind. Bevor Jean geht, wird sie dich fragen, ob sie dir oder deiner Familie irgendwie behilflich sein kann. Sag ihr dann ohne Scheu, dass du vorhast, ein Buch zu schreiben, und dass sie dir dabei vielleicht helfen könnte.«
Genau so kam es. Als Jean vom Tisch aufstand, sagte sie exakt das, was der Engel bereits vorhergesagt hatte, und gab mir ihre Visitenkarte. Ich sagte ihr, ich hätte vor, ein Buch zu schreiben, und fragte sie, ob sie mir dabei vielleicht helfen könnte. Doch Jean reagierte völlig anders als erhofft. Sie lachte und sagte: »Da fragen Sie die Falsche. Ich habe keine Ahnung vom Bücherschreiben und Verlegen.« Die Engel hatten mir jedoch gesagt, ich sei ganz und gar nicht an die Falsche geraten. Jean sei diejenige, die mir
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