Himmelspfade - Engel weisen uns den Weg
Geist des Mannes sah, der ebenfalls an dem Mord beteiligt war, wurde ich mit einem Schlag vollständig in diese Zeit zurückversetzt. Ich erkannte ihn auch unter den Geistern, die bei Marie, Edward und mir waren, als wir uns voller Freude und unter Tränen Lebewohl sagten. Seit diesem Tag habe ich Marie und Edward nie wiedergesehen. Aber ich denke noch sehr oft an sie. Ich vermisse sie genauso, wie ich nahe Angehörige vermisse, die gestorben sind. Allerdings verspüre ich keinerlei Bedürfnis, mit Marie und Edward zu sprechen. Mit Joe spreche ich dagegen ständig.
Ich war den Engeln sehr dankbar, dass sie den Ururenkel von einem der Mörder Maries zu mir geschickt hatten. Was er mir an jenem Tag im Stall über sein Leben erzählte, war mir ein großer Trost. Er berichtete mir viel von seiner Familie und aus seinem Leben. Er sagte, er sei in schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen. Sein Vater sei immer wieder wegen Diebstahls aus verschiedenen Jobs entlassen worden und schließlich im Gefängnis gelandet. Er erzählte mir außerdem, dass viele seiner Verwandten tranken – Männer wie Frauen – und ständig aggressiv wurden und Streit suchten. In der Familie gab es so viel Elend, dass einer seiner Onkel zu sagen pflegte, es müsse ein Fluch auf ihr lasten.
Der Mann hatte, als er noch jung war, selbst große Probleme gehabt. Er hatte die Schule früh abgebrochen, immer nur unter großen Schwierigkeiten einen Job gefunden und ihn jedes Mal rasch wieder verloren. Er sah gut aus und hatte stets Erfolg bei Frauen gehabt, aber wenn er wütend wurde, hatte er sie geschlagen. Seine Beziehungen hatten nie lange gehalten. Doch dann hatte sich sein Leben erheblich zum Besseren gewendet. Er erzählte mir, dass ein Arbeitgeber ihm vor etwa 20 Jahren eine Chance gegeben und ihm vertraut hatte, und von da an war es in seinem Leben aufwärtsgegangen. Er enttäuschte das Vertrauen, das in ihn gesetzt worden war, nicht und war beruflich sehr erfolgreich. Inzwischen war er glücklich verheiratet und hatte zwei gesunde Kinder. Sein Leben hatte sich grundlegend verändert. Er erzählte mir, als Kind oder junger Mann sei er nie glücklich gewesen, er habe nie auf der Sonnenseite des Lebens gestanden. Aber jetzt sei das so. Auch seinen Geschwistern ging es ihm zufolge inzwischen besser. Während ich ihm zuhörte, wurde mir klar, dass sein Leben sich in dem Moment grundlegend zum Besseren gewendet hatte, als die beiden Geister und ich die Heilarbeit für die Sünden seiner Vorväter abgeschlossen hatten. Es war überwältigend für mich, zu erfahren, dass das Leben dieses Mannes sich von dem Moment an gewandelt hatte, als die Geister weggegangen waren, und zu wissen, dass dies eine direkte Folge der Arbeit war, die diese beiden Geister und ich geleistet hatten.
Ich war den Engeln so dankbar, dass dieser Mann mich besuchen durfte und sie mir auf diese Weise zeigten, welche Wirkung die Heilarbeit hatte. Und die Wirkung machte sich nicht nur bei diesem Mann bemerkbar, sondern bei Hunderten, vielleicht sogar Tausenden von Menschen, die Nachfahren jener Leute waren, die direkt oder indirekt am Tod von Marie, Edward und ihrem Kind beteiligt waren.
Die Vergangenheit ist unverrückbar. Sie ist bereits geschehen und kann nicht mehr verändert werden. Aber wir können für etwas beten, das in der Vergangenheit geschehen ist. Wir können beten, um das Leid lindern zu helfen, das dadurch verursacht wurde. Ständig erinnern mich die Engel daran, dass wir aufgrund der unrechten Taten unserer Vorfahren beten müssen. Wir müssen aufgrund des Leids beten, das sie durchgemacht haben, um ihnen zu helfen – aber auch um uns selbst das Leben leichter zu machen, denn das Unrecht unserer Ahnen kann sich noch hier und heute auf uns auswirken.
Kapitel 22
Hilfe ist unterwegs
Bereits als ich noch ein kleines Kind war, sagten mir die Engel, dass ich einmal ein Buch schreiben würde. Eines Tages, als Ruth noch ein Baby war und ich sie im Kinderwagen auf der kleinen Straße bei unserem Cottage entlangschob, sprach Michael ausführlicher mit mir darüber. Er sagte mir, die Engel wollten, dass ich über bestimmte Dinge schreibe. Ich blieb mit dem Kinderwagen stehen, sah Michael an und antwortete: »Tief in meinem Herzen weiß ich, dass ich über meine Erlebnisse mit euch Engeln schreiben muss, sowie über all das, was ihr und Gott mich gelehrt habt, und über all die Erfahrungen, die ihr mir geschenkt habt.«
Ja, tief in meinem Inneren wusste ich, dass
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