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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Weldon zu Kennedy, und um Harley und sein Team in der Spur zu halten. »Vielleicht müssen wir fünf oder sechs Personen zurückholen und nicht nur vier; wie schützen wir sie vor den Andruckkräften beim Wiedereintritt? Wasser, Sauerstoff und Nahrungsmittel dürften keine unmittel baren Probleme darstellen, aber die Sache mit dem Sauer stoff könnte heikel werden.
    Was wird aus all den Proben, die sie mitbringen, vorausgesetzt, sie schleppen noch welche mit sich herum? Wie sichern wir das Zeug, wenn wir die Leute aus dem Ozean fischen?«
    »Und wie schwierig wird es sein, fünf erschöpfte Astronauten aus der Destiny zu bergen, wenn sie bei Wellengang im Pazifik schwimmt?« Harley kritisierte viele Dinge an der Konstruktion der Destiny , hatte während der letzten zehn Jahre gekämpft, um seine eige nen Vorstellungen durchzusetzen. Aber am meisten hasste er die Landung im Wasser, ein Relikt aus den Tagen der Apollo-Missionen. Die Destiny hätte man so konstruieren können, dass sie sicher auf einem Militärstützpunkt wie Edwards aufsetzte, aber Bedenken wegen des Gewichts und das Abwägen von Vor- und Nachteilen hatten die Idee im Keim erstickt. Jetzt klatschte die Kapsel vor der Küste Kaliforniens, unweit der Channel Islands, ins Wasser, wo sie von einem von der NASA gecharterten Frachter herausgefischt würde.
    »Wenn ich darf«, hob Williams an, wohl wissend, dass keiner Nein sagen würde, »dann möchte ich nur sagen, dass diese schnelle Reaktion mich stolz macht und mit Begeisterung erfüllt. Es ist, als wäre man bei der Rettung von Apollo 13 dabei. Das ist die NASA in Höchstform.« Er deutete mit seinem Sodawasser auf Weldon und Kennedy. »Cheers.«
    Harley ergriff das Wort. »Bevor wir uns die Kongress- Weltraum-Ehrenmedaille anstecken – wie sehen die nächsten Schritte aus?«
    »Wir müssen den Plan für die Landung so schnell wie möglich ausarbeiten«, erwiderte Kennedy. »Sobald wir Kontakt mit der Crew haben, sollten wir bei der ersten sich bietenden Gelegenheit mit einem Countdown für die Zündung der Triebwerke beginnen.«
    »Und wir brauchen einen darauf basierenden Daten-Upload«, ergänzte Weldon. Er und Kennedy bombardierten sich gegenseitig mehrere Minuten lang mit Zeitangaben, Fachbegriffen und irgendwelchen Namen, ehe beide aufstanden.
    Harley versuchte, diese Strategie zu unterstützen. »Das ist nicht so verrückt, wie es sich anhört. Vor zwei Jahren, als wir uns mit NEO -Missionen beschäftigten, war geplant, mit einer Destiny einfach auf der Oberfläche zu landen.«
    »Auf der Oberfläche eines NEO s von der Größe eines Football-Stadions«, erklärte Kennedy. »Vielleicht mit einem Durchmesser von einem Kilometer. Keanu ist hun dertmal größer und hat eine eigene Schwerkraft. Ich sage ja nicht, dass es unmöglich ist. Ich sage nur, man kann diese beiden Dinge nicht miteinander vergleichen.«
    »Wie auch immer, in zwei Stunden sind wir fer tig«, verkündete Weldon und kippte sein restliches Bier runter.
    Das Eintauchen in den Texas-Nachmittag war, als würde man einen Backofen betreten. Die Wolken, die Regen ankündigten, dämpften das grelle Licht, trugen aber zu der drückenden Schwüle bei. Obwohl Sasha Blaine seinen Rollstuhl schob, fühlte Harley sich matt, als würde alle Energie aus ihm herausgesogen. »Es ist erstaunlich«, sagte Blaine.
    »Wie diese Hitze einen fertigmachen kann?«
    »Nein! Alles sieht so normal aus! Eine halbe Million Kilometer von hier entfernt passieren die verrücktesten Dinge, und all diese Leute hier gehen ihrem normalen Alltag nach!«
    Es stimmte. Hundert Meter weiter entlang der Straße gab es einen McDonald’s, und Autos standen immer noch in der Schlange für einen Lunchtime Drive-Through. Andere Fahrzeuge, alle mit geschlossenen Fenstern und gegen die tropische Sommerhitze in Houston mit Klimaanlage ausgerüstet, glitten auf der NASA One vorbei. Harley wusste, dass sich am hinteren Tor des JSC ein paar Dutzend Protestler versammelt hatten, aber hier draußen war es ruhig.
    »Eifersüchtig?«, fragte Harley.
    Blaine errötete schon wieder. »Ja, ein bisschen. Das hat … Spaß gemacht. Und es führt mir vor Augen, dass ich zweiunddreißig bin und kein Privatleben habe. Keinen Freund, keine Hobbys, keine Haustiere. Ich kann nur Berechnungen anstellen und Unterricht geben, und manchmal reiße ich mich einfach los und komme hierher.«
    Harley war vor seinem gebrauchten Dodge Caravan angelangt, der für einen leichten Einstieg umgebaut und mit

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