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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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das Innere des Moduls hatte sie zum letzten Mal gesehen, als sie mit dem Kopf voran durch die Luke in die spitz zulaufende Nase des Schiffs schwebte.
    Momentan stand sie auf einer Schranktür, die im Gegensatz zu Teilen des »Bodens« der Destiny nicht zum Drauftreten ausgelegt war. Wegen Keanus geringer Schwerkraft brauchte Tea sich zum Glück keine Sorgen zu machen, die Tür würde bersten oder sie könnte mit den Füßen hindurchbrechen, aber sie fand es bedenklich, dass sie Eis und Schlamm aus dieser fremdartigen Umgebung ins »Haus« einschleppte.
    Ruhig und langsam atmend konzentrierte sie sich auf die Kabinenbeleuchtung und auf wichtige Einzelheiten: Die verstauten Liegen, die persönlichen Gegenstände, die durch Gurte an einem anderen Teil der Wand festgehalten wurden.
    Besser. Sie drehte sich zur Luke um, wo Taj wartete. Natalia und Lucas standen gleich hinter ihm.
    »Alles klar, Leute. Letzte Chance. Warme Mahlzeiten, Duschen, Massagen. Na ja, genau genommen nichts von alledem. Aber ich denke, die Unterkunft wird euch gefallen.«
    » Destiny , Houston an Tea. Ihr müsst einen Blick auf Panel Delta werfen.«
    Tea reagierte ohne nachzudenken, schloss die Datei mit den Flugdaten und ließ sich in den nächsten Sitz sinken. Auf Panel Delta konnte man die Daten über die Lebenserhaltungssysteme der Destiny ablesen.
    Erst vor einer Stunde hatten sie und ihre Kollegen – die Überlebenden dieser durch und durch missglückten Erstkontaktmission der menschlichen Rasse – sich in der Destiny verschanzt. Taj und Natalia kampierten nun unbequem auf dem schrägen »Boden« neben vier starren und leeren Druckanzügen; Lucas hatte auf den beiden verstauten Liegen einen schmalen Platz gefunden.
    Und Tea nahm über ihnen die Position des Commanders ein.
    Kaum hatte sie die Tür geschlossen und den Druck wiederhergestellt, da entledigte sie sich nicht nur ihres EVA -Anzugs mit den verbrauchten Ressourcen, sondern sie schälte sich auch aus ihrer mittlerweile widerwärtigen Unterkleidung. Danach säuberte sie sich mit einem Ballen feuchter Reinigungstücher, schlüpfte in einen Fliegeroverall und ermunterte ihre Kollegen: »Tut euch keinen Zwang an.«
    »Und falls es einen Druckabfall gibt?«, wandte Taj ein.
    »Dann sterbe ich erfrischt und in bequemer Kleidung«, erwiderte sie. »Außerdem … eure Anzüge haben andere Schlaucharmaturen. Aus diesen Tanks könnt ihr sie nicht auffüllen. Ihr könnt euch also ruhig auch ein bisschen frisch machen und andere Sachen anziehen.«
    Um den anderen das unangenehme Gefühl zu ersparen, dieselben Overalls anzuziehen, die zuletzt ihre toten Kameraden getragen hatten, öffnete Tea ein Fach und holte neue Sachen heraus, die für den letzten Tag der Mission bereitgehalten wurden. Sie hoffte, dass dies der letzte Tag der Mission war.
    Pogos Overall in der Größe XL schlotterte um Lucas, und Teas Kombination passte der zierlichen Natalia auch nicht viel besser. Zacks Overall saß an Taj wie maßgeschneidert … und das erinnerte Tea wieder an ihren abwesenden Freund und Kommandanten. Während die anderen sich über den Proviant und das Trinkwasser hermachten, fragte Tea Houston, ob man mittlerweile von Zack gehört hätte, und die Antwort lautete: »Der letzte Kontakt fand vor zwei Stunden statt. Seitdem nichts mehr. Wir erwarten auch nichts.«
    Nun verlangte Houston von ihr, dass sie die Lebenserhaltungssysteme kontrollierte. Den Grund dafür erfuhr sie sehr schnell. »Houston, ich sehe einen Druckabfall … knapp über siebenhundert Millibar, und ich glaube, seit ich nachgesehen habe, ist der Druck um einen weiteren Punkt heruntergegangen.« Sie war zu müde, um Kalkulationen anzustellen oder darauf zu warten, dass Trieu diese Angaben bestätigte. »Wie lange noch bis zum Vakuum?«
    »Bis es so weit ist, kann es Stunden dauern, möglicherweise noch ein oder zwei Tage«, erklärte Trieu. »Aber das bedeutet, dass wir euch schnellstmöglich von der Oberfläche wegholen müssen.«
    Taj hatte das Gespräch mitgehört, und das Gleiche galt für Lucas und Natalia. Der Vyomanaut kletterte bereits auf den Sitz neben Tea. »Wann genau?«
    Houston antworte für Tea. »In neunzig Minuten tritt Signalverlust ein. Wir wollen, dass der Lift-off vorher erfolgt.«
    »Das wollen wir auch«, bekräftigte sie.
    Merkwürdigerweise fing das Raumschiff in diesem Augenblick an zu schlingern. Es war jedoch nicht nur eine einzige Bewegung … die Destiny schien tatsächlich ein bisschen zu gieren, und als

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