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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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fließenden Fahrzeugstrom im Norden der Saturn Lane eingefädelt hatte, kamen sie kaum voran. »Wohin fahren die alle?«, wunderte sich Blaine.
    »Der Sammelpunkt für die Evakuierung befindet sich im Harris County Courthouse. Das liegt ein paar Kilometer westlich von hier.«
    »Sie evakuieren immer noch?« Rachel staunte.
    »So was lässt sich nicht so schnell stoppen«, erklärte Harley. »Ist vielleicht auch vernünftig, denn, meine Damen, wir betreten hier totales Neuland. Wir haben nicht die geringste Ahnung, was es mit diesem Objekt auf sich hat oder was es verursachen könnte.«
    »Ich hätte da eine Idee«, warf Blaine ein. »Es rotiert und wühlt Erdreich auf, stimmt’s?«
    »Erdreich, Luft, Straßenpflaster und Gebäudeteile, jawohl.«
    »Überlegt doch mal, was Keanu in Wirklichkeit ist.« Sie wartete. Rachel hatte nicht die leiseste Idee. »Eine Raumsonde, nicht wahr? Genauso wie Mariner oder Viking . Diese Architekten haben sie hierhergeschickt, um Bilder und Messwerte von der Erde und dem gesamten Sonnensystem zu erhalten. Und jetzt, da sie wissen, dass es hier Leben gibt, sammeln sie Proben ein.«
    »Dann stellen diese Plasmakugeln also eine Art komplexer Erdschaufeln dar. Gibt es auf Keanu denn kein Erdreich und kein Wasser?«
    »Vielleicht nicht genug oder nicht von der richtigen Sorte.«
    Harley bog nach rechts auf die Bay Area ab, eine Hauptverkehrsader, die parallel zur nördlichen Abgrenzung des JSC verlief und dann den Space Center Boulevard kreuzte. Diese Durchgangsstraße schlängelte sich nach Süden und Osten … direkt auf die Einschlagsstelle zu. Hier ging der Verkehr nur in eine Richtung, die entgegengesetzte.
    Harley lächelte. »Ein Flankenmanöver wäre wohl das Beste.« Er fuhr geradewegs über die Kreuzung Space Center und Bay Area – eine kluge Entscheidung. Rachel sah, dass hundert Yards weiter südlich eine Straßensperre aufgebaut war. Kein Fahrzeug wurde durchgelassen.
    Während Harley auf der Bay Area nach Osten fuhr, in das bewaldete Tiefland, das an den Armand Bayou grenzte, sah er Sasha Blaine an. »Verraten Sie mir eines: Wenn unsere fortgeschrittene Zivilisation wirklich nur dieses Solarsystem oder meinetwegen auch hundert Solar systeme vermessen will, warum schickt es dann etwas so Gigantisches wie Keanu auf den Weg?«
    »Vielleicht muss das Ding so groß sein, um eine zehntausend Jahre dauernde Reise zu überstehen.«
    »Möglicherweise ist es aber gar keine Raumsonde, und diese Objekte sammeln keine Proben ein, die sie dann zurückbringen.«
    Sasha Blaine gab sich geschlagen.
    Gleich nach dem Durchqueren des Bayous, als kaum noch ein Fahrzeug unterwegs war, bog Harley scharf nach rechts ab auf die Red Bluff, und nach einer weiteren Rechtskurve erreichten sie Taylor Lake Village, ein heruntergekommenes Bauprojekt aus den 1960er-Jahren.
    »Hier kennst du dich wirklich gut aus«, meinte Rachel.
    »Ich hatte mal eine Freundin, die hier wohnte. Sie war verheiratet. Ein paarmal musste ich fluchtartig von hier verschwinden.«
    Zwanzig Minuten lang hatte Rachel es erduldet, dass sie auf dem Rücksitz hin und her geschleudert wurde. Autofahren hatte sie noch nie gut vertragen, und jetzt wurde ihr übel. Und sie verlor die Geduld. »Großer Gott, kannst du dich nicht ein bisschen beeilen?«
    »Warum diese Hektik, Rach?«, fragte Harley. »Ich glaube nicht, dass das Objekt verschwindet.«
    »Ich will es einfach nur sehen!«
    Sasha Blaine drehte sich vom Beifahrersitz aus zu ihr um. »Du hast unsere Mutmaßungen gehört. Hast du auch eine Meinung, was dieses Ding sein könnte?«
    Es ging nicht darum, dass sie versuchte, ihre Gefühle geheim zu halten … aber Rachel begriff erst, dass sie eine Getriebene war, die unter einer Art Zwang handelte, als Sasha ihr diese Frage stellte. »Ich weiß nicht, was es ist«, antwortete sie. »Ich weiß nur, dass meine Mutter mir sagte, ich bräuchte mich nicht zu fürchten.«

18
    »Ihr Typen seid fantastisch! Kein anderer auf der Welt hätte das in so kurzer Zeit bewerkstelligen können … kein anderer auf der Welt hätte es auch nur versucht.«
    SHANE WELDONS ANSPRACHE
AN DAS DESTINY -FLUGKONTROLL-TEAM
    »Hey, wisst ihr was? Weldon hat allen ein dickes Lob ausgesprochen!«
    GEPOSTET von JSC-TYP auf NEOMISSION.COM
    Die Destiny war sicher gelandet – »Keine sichtbaren Lecks oder Löcher, Houston« – aber es gab ein unmittel bares Problem. »Die beschissene Luke ist unten.« Die burschikose Tea Nowinski hatte immer gern einen schnoddrigen

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