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Himmelsschatten

Himmelsschatten

Titel: Himmelsschatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cassutt , David S. Goyer
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Yvonne Hall verletzt ist, sollten Sie die Astronauten da nicht zurückholen?
    JONES : Fliegerärzte überwachen ihren Zustand, der
stabil ist.
    FRAGE : Besteht Grund zu der Annahme, dass das Raumschiff der Koalition die Explosion ausgelöst hat?
    JONES : Das Ereignis auf Keanu war natürlichen Ursprungs … das einzig Überraschende daran war der Zeitpunkt.
    FRAGE : Was passiert, wenn es noch weitere Über-
raschungen gibt?
    JONES : Die Mission wird selbstverständlich fortge-
setzt. Wie wir zu sagen pflegen: Ein Scheitern ist keine Option.
    FRAGE : Machen Sie sich Sorgen wegen Ihrer Tochter?
    JONES : Meine Besorgnis gilt der gesamten Crew!«
    PRESSEKONFERENZ IN NASA SELECT TV
UND IM WEB
    Die drei anderen brauchten weniger als zehn Minuten, um die Membran zu passieren, wie Zack dieses Phänomen jetzt nannte. »Einer nach dem anderen«, hatte Pogo seinen Freunden von der Koalition erklärt. »Ich gehe als Erster.«
    Sie hatten es geschafft, auf der anderen Seite der Membran eine Kamera und ein Link zu installieren, doch von beidem waren sie nun komplett abgeschnitten; lediglich untereinander konnten sie in Kontakt treten. Zügig stapften die vier Astronauten über den felsigen Boden einer Kammer, die Pogo Downey an die Kartchner Caverns erinnerte, das ausgedehnte Höhlensystem, das er einmal besichtigt hatte, als er als College-Student in Arizona weilte – gigantisch, finster, unerforscht.
    Er dachte daran, dass all ihre Aktivitäten einer großen Einschränkung unterlagen – die Vorräte an Atemluft und Wasser in ihren Anzügen waren stark begrenzt. »Wieso diese Eile?«, wollte er dann wissen.
    »Ich … muss das einfach sehen«, antwortete Zack. Er klang, als sei er außer Atem. Vor Aufregung? Oder Überanstrengung?
    »Was sind das für Strukturen?«, fragte Natalia.
    Pogo vergegenwärtigte sich, dass er ungefähr dreißig bis vierzig Meter von der Membran entfernt am Rande seines Blickfelds Schatten wahrgenommen hatte. Im ersten Moment nahm er an, es seien lediglich visuelle Effekte, verursacht durch vier sich bewegende Helmlampen, deren Strahlen auf Felsbrocken oder mögliche Stalagmiten trafen.
    Idiot! Er war hier nicht in den Kartchner Caverns. Er steckte im Inneren von Keanu … Schon seltsam, wie man automatisch versuchte, fremdartige Erscheinungen mit vertrauten Analogien zu erklären.
    Lucas marschierte zu der nächstgelegenen Struktur und beleuchtete sie mit seinem Scheinwerfer von oben bis unten. »Das ist schon wieder eine Markierung!«
    In der Tat glich das Objekt ebenfalls einer Spiralgalaxie oder Doppelhelix, nur dass es größer und detaillierter war.
    Zack brauchte keinen aufzufordern, Bilder zu machen oder einen Radarscan durchzuführen. Lucas, Natalia und Pogo drängten sich um die Markierung und hielten sie aus jedem nur möglichen Winkel fest. Lucas holte eine neue Kamera vom Schlitten, ein klotzigeres, primitiver aussehendes Gerät als die anderen Instrumente. »Was ist eine Zeiss - MKK ?«, fragte Zack.
    In diesem Augenblick bemerkte Pogo, dass von Zacks linkem Bein eine dünne Dampfwolke aufstieg. »Boss«, sagte er alarmiert und zeigte mit dem Finger auf den Schwaden. »Du solltest mal den Druck in deinem Anzug prüfen.«
    Zack schien unbesorgt zu sein. »In dieser Kammer herrscht Luftdruck. Schau mal auf den Boden.«
    Pogo senkte den Blick und sah eine Pfütze . »Meine Güte, Zack!«
    »Ich denke, es ist Wasser«, erwiderte der Kommandant hastig. »Offenbar der geschmolzene Schnee, der an meinen Stiefeln klebte. Und an euren natürlich auch.«
    Natalia widersprach ihm. »So viel Schnee haben wir gar nicht hereingeschleppt, um eine derart große Wasserlache zu erklären.«
    Dann sagte Lucas: »Ich höre etwas.«
    Pogo wurde bewusst, dass auch er ein Geräusch wahrnahm. »Ist das Wind?«
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte Natalia. Sie klang nervös. Pogo konnte es ihr nicht verdenken. Pfüt zen irgendeiner Flüssigkeit? Luftdruck? Wind? Einige dieser Phänomene konnte es auf der Oberfläche des Mars geben, deshalb waren sie nicht gänzlich auszuschließen.
    Aber auf einem NEO – im Inneren eines NEO s?
    »Lasst uns weitergehen«, drängte Zack. »Die Zeit arbeitet gegen uns.«
    Alle vier schlurften wieder vorwärts, wobei sie immer wieder unabhängig voneinander anhielten, um Bilder zu machen. Natalia nahm Bodenproben, die sie vom Boden schaufelte oder am Sockel der Markierungen abkratzte. Mittlerweile waren sie an einem halben Dutzend Markierungen vorbeigekommen, die sich zwar im

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