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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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nicht, müssen wir uns eben auf einen längeren Aufenthalt einrichten. Wenn wir die Lebensmittel vernünftig einteilen, schaffen wir das.“
    Sie konzentrierten sich wieder auf die zweite Sequenz, genauer gesagt auf den Ablauf der bevorstehenden Umlenkung von Vesta. Zu ihrem Erstaunen erzeugte der Monitor ein dreidimensionales Bild. Man sah in einer perfekten Animation den einstigen Mond Phaetons auf seiner Bahn um die Sonne kreisend, dabei drehte er sich auch um die eigene Achse. An einem bestimmten Punkt angelangt, symbolisierte eine rot gestrichelte Linie den Ruf des Kleinplaneten. Sie zog sich schlagartig zum links unten am Bildschirm gelegenen Zeichen für Beginn und anschließend zurück zu Vesta. Ein kleiner Blitz sollte offensichtlich eine Explosion andeuten, die ihn aus seiner Umlaufbahn und somit gegen den Braunen Zwerg leitete. Die Animation wiederholte sich immer wieder, und zu ihrem Erstaunen war sie auch auf der anderen Seite der Scheibe zu verfolgen. Plastisch, als ob man die Bilder anfassen könnte.
    „Alles sehr leicht zu verstehen“, sagte Willy und zeigte dabei auf die nächste Sequenz. Nachdem er die Zeichen übersetzt hatte, konnte er seine Neugier kaum noch in Zaum halten. Er las Grace den Text vom Zettel ab, den er mit zittrigen Händen vor sich hielt.

    Erweckt uns aus tiefem Schlaf, Bewohner der Erde. Lasst uns wachsen in euch, zu leben mit euch in Frieden.

    „ Erweckt uns aus tiefem Schlaf? Soll das etwa bedeuten, dass sie noch am Leben sind?“ Er starrte Grace mit großen Augen an. „Ich kann das nicht glauben!“
    Auch Grace geriet völlig aus der Fassung. „Lebende außerirdische Wesen! Kannst du dir etwas Aufregenderes vorstellen? Komm mit, ich muss sie sehen!“
    „Warte noch einen Moment!“ Unter dem Text zeigte der Monitor einen Grundriss des Schiffes. Sämtliche Gänge und Räume waren klar aufgeführt und entsprechend ihrem Zweck beschriftet. Willy konnte auch den Sitz des Hauptrechners bestimmen, den Sitz des Wissens unseres Volkes .
    Sein strahlender Blick richtete sich nach oben, triumphierend ballte er seine Fäuste. „Wir können uns noch nicht im Geringsten vorstellen, welche unglaublichen Informationen in diesem Speicher schlummern.“
    „Du glaubst, du kommst an deren Daten ran?“
    „Ich bin sogar ziemlich sicher. Wir kennen die wichtigsten ihrer Symbole, und Computer ist Computer“, sagte er achselzuckend. „Sogar ein Gehirn arbeitet mit binären Codes. Es ist völlig egal, wer den gebaut hat, die funktionieren alle nach demselben Prinzip. Also dürfte es nicht überaus schwierig sein, ihn zu knacken.“
    Er nickte Grace zu. „Aber jetzt sehen wir uns erst die Anunnaki an. Komm!“
    Sie verließen den Raum und gingen zum hinteren Teil des Schiffes. Willy hatte sich den Plan exakt eingeprägt, führte Grace in einen Sektor, der sich in direkter Nachbarschaft zum Reaktor befand. Alle Türen waren geöffnet, sie hatten freien Zugang. Grace verspürte Kälte, als sie den Raum betraten. Sie standen einem Quader aus nicht definierbarem Material gegenüber, der auf drei Säulen stand und sehr an den steinernen Sarg in der Pyramide der Asaru erinnerte. Die gesamte Oberfläche war mit einer feinen Schicht aus Reif überzogen. Willy näherte sich, berührte vorsichtig die Oberseite. Sofort zog er seinen Arm zurück. „Verdammt, ist das kalt!“ Er bückte sich, wischte mit schnellen Bewegungen seiner Hand den gefrorenen Tau von der Längsseite des Objekts. Die darunterliegende Fläche gab Schriftzeichen frei, die er sogleich zu übersetzen begann.

    Macht euch zu eigen unser Wissen des Lebens, Bewohner der Erde. Dann lasst uns wachsen in euch, uns Herren von Phaeton, zu leben mit euch in Frieden.
    Unter der Nachricht waren in gleichmäßigen Abständen 22 Symbole über die gesamte Länge verteilt, die er keinem der bekannten Zeichen zuordnen konnte. Zum Teil bestanden sie aus mehreren verschränkten Buchstaben und Wörtern, die zunächst keinen Sinn ergaben. Links unten am Quader befanden sich die Zeichen für Öffnen und Schließen.
    „Jetzt bin ich aber gespannt!“, sagte er und berührte das Symbol für Öffnen. Er erhob sich und trat einen Schritt zurück.
    Leises Summen erfüllte den Raum. Ein Deckel schob sich langsam nach oben, gefolgt von 22 tiefgekühlten Röhrchen aus durchsichtigem Material. Durch die enorme Kälte wurden sie in Sekundenschnelle von gefrierender Luftfeuchtigkeit umhüllt. In grelles Licht getaucht, das aus dem Inneren des Schreins drang,

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