Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
geschlagen.
„Sie haben doch nicht etwa …“
„Ja, wir haben ihren Freund erwischt, diesen Nico. Ziemlich ängstlicher Zeitgenosse. Der hätte uns bestimmt alles erzählt, war aber gar nicht nötig. Alles was wir brauchten, haben wir in seiner Wohnung gefunden. Den Rest in Ihrem Haus. Und keine Angst, Ihr Freund Joe ist bei uns in besten Händen.“
Grace fiel aus allen Wolken. „Sie haben auch Joe verhaftet?“
„Dachten Sie wirklich, dass er in Ihrem Haus sicher sei? Lächerlich! Sie hätten für ihn ein besseres Versteck organisieren sollen. Aber dieser Joe ist ein guter Freund, mein Respekt. Der schweigt beharrlich.“
„Wenn keiner etwas gesagt hat, woher wussten Sie dann, dass ich an der Sache beteiligt bin?“, fragte Willy.
„Tja, daran sind Sie wohl selber schuld. Auch ein Genie macht mal Fehler. Wie Sie ja wissen, haben meine Kollegen nach Ihrem unerlaubten Eindringen in die Datenbank der NASA die Computeranlage der Universität untersucht. Was glauben Sie wohl, haben wir im Laufwerk des Rechners aus dem Observatorium gefunden?“ Er zog die Augenbrauen nach oben.
„Na?“
Willy schloss die Augen, drehte den Kopf zur Seite und verharrte einen Moment schweigend. Dann blickte er zu Grace. „Meine DVD!“ Er sah enttäuscht nach oben, seine Lippen formten dabei ein lautloses „Verdammt“!
„Bravo!“, sagte Agent Bedell, klatschte in die Hände.
„Solche Programme wie auf dieser Scheibe konnten nur von einem professionellen Hacker stammen. Wir mussten auch nicht lange ermitteln, einfach nur die Fingerabdrücke vergleichen. Bingo! William Boyle, unser alter Bekannter. Intelligent, aber gefährlich, wie meine Kollegen im Schnellboot schmerzlich erfahren mussten.“
Agent Bedells spontane Stimmungsschwankungen machte den beiden Angst. Von einer Sekunde auf die andere verfiel sein überhebliches Lächeln in ein Abbild mitleidsloser Kälte.
Die Mundwinkel zitterten. Dieser Blick offenbarte seinen Zorn. „Sie haben Regierungsbeamte angegriffen und ihren Tod billigend in Kauf genommen. Das nennt man versuchten Totschlag!“
Willy wies jegliche Anschuldigung vehement zurück, wollte aber auf keinen Fall Ethan als Alleintäter preisgeben.
„Moment mal, wir wurden von denen angegriffen! Dabei haben Ihre Kollegen unseren Kapitän angeschossen. Das war reine Notwehr!“
„Sie haben Glück, dass wir die Beamten noch rechtzeitig retten konnten, sonst würde ich nicht so sanft mit Ihnen umgehen.“
„Wie geht es Ethan?“, fragte Grace. „Ich wette, Sie sind so erbärmlich und haben ihn trotz seiner Verletzung eingesperrt.“
„Dieser alte Seemann? Um den kümmern sich die Kollegen, die er ins Jenseits befördern wollte. Das hätte er wohl besser nicht versuchen sollen.“
Grace steigerte sich immer mehr in Rage. Wutschnaubend wollte sie auf den Beamten losgehen. Die beiden Soldaten traten ihr entgegen, doch Willy behielt die Nerven, hielt Grace zurück. „Lass das!“, sagte er in rauem Ton. „Du machst es nur noch schlimmer.“
„Sehr vernünftig“, stimmte Agent Bedell ihm zu, „hören Sie auf Ihren Freund!“
Grace schrie den Beamten trotzdem an. „Warum haben Sie uns nicht gleich festgenommen, nachdem wir das Boot verlassen hatten? Sie wussten ja die ganze Zeit, wo wir waren. Dann hätten wir uns den verdammten Weg bis hierher sparen können.“
Auch Agent Bedell erhob seine Stimme. „Natürlich wussten wir das. Aber wir machten uns Sorgen um dieses wichtige Teil aus der Pyramide, das durfte auf gar keinen Fall beschädigt werden. Es gab viel zu verlieren, das Risiko war einfach zu groß. Wir hatten natürlich versucht, in diese Anlage hier zu gelangen, aber das wäre uns nur mit erheblicher Gewalteinwirkung gelungen. Dieses Raumschiff ist aus sehr robustem Material gebaut, härter als alles, was wir kennen. Für die Löcher der Kameras mussten wir extra einen Hochleistungslaser aus Massachusetts herschaffen. Also haben wir uns dazu entschlossen, die Füße still zu halten und einfach hier auf Sie zu warten. Und wie Sie sehen, hat es sich gelohnt. Sie haben uns alle Türen geöffnet.“
Grace fühlte nur noch Hass. „Hinterhältiges Arschloch!“, brüllte sie ihm entgegen. Agent Bedell lächelte höhnisch, schüttelte den Kopf.
„Jetzt wirds persönlich. Aber egal, Sie werden Ihre Strafe bekommen.“
Willy wurde ungehalten. „Strafe für was? Weil wir unser Leben riskiert haben, um die Erde zu retten?“
„Das können wir besser als Sie, glauben Sie
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