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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Schnee machte ihnen schwer zu schaffen, reichte ihnen an manchen Stellen bis zu den Knien. Der Schein der Taschenlampe huschte holprig über die gewölbte Kante der Basis. Etwa in der Mitte der linken Längsseite blieb Willy abrupt stehen, richtete den breiten Strahl auf ein markantes Detail. In einer Vertiefung der Außenhülle präsentierte sich ihnen eine rechteckige Luke. Willy führte den Schein der Taschenlampe nach unten.
    „Ein Aufgang!“, rief Grace.
    Ungewöhnlich weit auseinander liegende Stufen führten bis ganz nach unten. Willy leuchtete wieder nach oben. „Eindeutig der Zugang. Komm!“
    Sie kletterten die Treppe nach oben. Durch den großen Abstand der Tritte und die sie umgebende Dunkelheit war es schwierig, normal hinaufzugehen. Gebückt, die seitlichen Führungsschienen fest im Griff, nahmen sie Stufe um Stufe.
    Endlich standen sie am Eingang zur Basis, der letzten Barriere auf ihrem beschwerlichen Weg.
    Sofort stach ihnen ein auffälliges Objekt ins Auge. Ein goldener, abgerundeter Deckel. Er befand sich links neben der Tür und sah haargenau so aus wie das Medaillon, das sie in der Pyramide gefunden hatten. Auch die Schriftzeichen waren bis auf den ersten Abschnitt identisch.

    Gebt zurück das Vermächtnis, Bewohner der Erde. Zu retten euren Planeten. Zu leben mit euch in Frieden.

    Willy fasste es vorsichtig an, wollte herausbekommen, wie es zu öffnen war. Erschrocken schnellte seine Hand zurück. Unverhofft, schon durch die erste Berührung aktiviert, schob sich eine quadratische Klappe mit dem Ebenbild des Medaillons in der Mitte aus der breiten Umrandung der Tür, bewegte sich mit leisem Summen nach oben, bis sie sich in der Waagerechten befand. Dann drehte sich die Kappe zur Seite und gab die kreisrunde Innenseite frei. Willy wusste sofort, was zu tun war.
    „Das Vermächtnis!“, sagte er, hielt dabei Grace seinen ausgestreckten Arm entgegen. Er rührte sich nicht von der Stelle, sein Blick verharrte an der faszinierenden, technischen Einrichtung.
    Grace nahm die Kamera aus der Tasche, entfernte die Sonnenblende des Objektivs und holte vorsichtig die Scheibe heraus. Willy nahm sie an sich und legte sie in die dafür vorgesehene Vertiefung. Nun startete der Vorgang in umgekehrter Richtung. Der Deckel schloss sich und die Klappe fuhr nach unten.
    Stille. Nervenaufreibende Sekunden warteten die beiden darauf, dass etwas passieren würde. Tat sich überhaupt etwas? Oder verhinderte die beschädigte Stelle der Scheibe ein weiteres Vorgehen?
    Ein lauter, metallischer Schlag war zu hören, als ob die Luke entriegelt würde. Die beiden zuckten zusammen. Dann bewegte sich die Tür nach oben, gab den Zutritt frei.
    Summend, ungeahnt leise, trotz der augenfällig wuchtigen, sehr widerstandsfähigen Konstruktion. Freudestrahlend fielen sich die beiden in die Arme. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl ließ sie neue Hoffnung schöpfen.
    „Wir sind die ersten Lebewesen seit Tausenden von Jahren, wahrscheinlich sogar die ersten Menschen, die diese Station betreten werden“, flüsterte Willy, während er eine Hand über die glatte Oberfläche einer Seite des Türrahmens gleiten ließ.
    „Und was ist mit den Nazis?“, entgegnete Grace. „Die waren hier, das steht fest.“
    „Daran habe ich auch schon gedacht, deshalb suche ich nach Spuren. Wenn die aber versucht haben sollten, den Zugang zu öffnen, müsste etwas zu erkennen sein. Schleifspuren, Einschüsse, was weiß ich. Aber hier ist nichts, nicht der geringste Kratzer.“
    „Du glaubst, die haben sich nur an den Flugscheiben zu schaffen gemacht?“
    „Sieht ganz so aus. Die befanden sich doch oben auf dem Mutterschiff, wie man auf dem Foto erkennen kann. Genaueres können wir allerdings erst sagen, wenn wir jeden Winkel der Anlage durchsucht haben. Vielleicht haben sie es ja doch geschafft, irgendwie reinzukommen. Auf jeden Fall werde ich später raufklettern und nach diesen Scheiben sehen, aber wir sollten uns erst um die wichtigen Sachen kümmern.“
    „Los, gehen wir rein!“, sagte Grace und wagte sich als Erste in das stockdunkle Innere. Sie tastete sich die Wand entlang, drehte sich aber nach wenigen Schritten um. „Gib mir die Taschenlampe!“, sagte sie und hielt Willy dabei ihren Arm entgegen.
    „Nicht so eilig, warte noch einen Moment!“
    „Was ist?“, fragte sie mit einem Blick über die Schulter. „Du musst mir helfen!“ Grace kam zurück. „Und wie?“
    „Mach den Rucksack auf! Ganz oben liegt ein kleines Gerät mit

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