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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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sein Schema passten. Mit zwei großen Tassen Kaffee kam Grace herunter ins Wohnzimmer, stellte sie neben Joe am Tisch ab und setzte sich auf die Couch.
    „Mal sehen, was es in den Nachrichten gibt“, sagte sie, während sie den riesigen Flachbildschirm auf der gegenüberliegenden Seite anmachte. Mit schnellem Daumen zappte sie durch die Kanäle und verharrte dann und wann kurz bei einem Sender. Plötzlich unterbrach sie ihre Suche und stellte das Gerät lauter. NTV brachte einen Bericht über Zugvögel, die ebenfalls ein widernatürliches Verhalten an den Tag legten. Grace hielt die Fernbedienung regungslos zum Bildschirm gerichtet und starrte wie gelähmt auf den Bildschirm. Es wurden Berichte und Interviews mit Ornithologen ausgestrahlt, welche erschütternde Zahlen von umgekommenen Vogelschwärmen vorbrachten. Unmengen dieser bedauernswerten Kreaturen fielen vor Erschöpfung tot vom Himmel, weltweit und ohne Vorwarnung. Genau wie bei dem Vorfall, den Grace live miterlebt hatte. Experten fanden keinerlei Erklärung für die Vorgänge und konnten über den Grund lediglich Vermutungen anstellen.
    „Oh Gott, wenn die wüssten“, gab Grace leise von sich und wandte ihren Blick zu Joe. Dieser war ebenso verblüfft über die neuen Informationen und fühlte sich einmal mehr in seiner Theorie bestätigt.
    „Vielleicht sollten wir sie informieren?“, sagte er nachdenklich.
    „Hey, das sind Wissenschaftler. Die kommen selbst dahinter, glaub mir. Vielleicht wissen die ja längst Bescheid und dürfen das nicht einfach ausposaunen.“

    „Ja, ich glaube, du hast recht. Wir müssen uns jetzt erst mal auf unsere Arbeit konzentrieren und dieses Objekt lokalisieren, damit wir seine Bahn berechnen können. Dann sehen wir weiter.“
    „Pssst!“, gab Grace plötzlich abwinkend von sich, als ein Beitrag über gestrandete Zwergwale in Australien gesendet wurde. Gespannt verfolgte sie die Reportage und erkannte anhand der schrecklichen Bilder dasselbe Zustandekommen der Katastrophe wie bei den Tieren an der Küste bei Atlantic City. Die Meeressäuger aus dem Beitrag kamen aus der südlichen Polarregion, bewegten sich jedoch ebenfalls in bogenförmigen Bahnen nach Osten.
    „Schrecklich!“, sagte sie nach einer Weile. „Und das Allerschlimmste ist, dass man nicht das Geringste dagegen tun kann.“
    Da Joe keinerlei Reaktion erkennen ließ, beugte sie sich leicht nach vorne, blickte zu ihm rüber und bemerkte, dass er inzwischen eingeschlafen war. Jetzt zeichneten sich kleine Grübchen auf ihren Wangen ab. Das passierte immer, wenn ein leises Lächeln ihre Lippen überzog. Dies war eine ihrer charakteristischen Noten, die sie so besonders sympathisch machten. Leise erhob sie sich, nahm ihre Kuscheldecke zur Hand und hüllte ihn vorsichtig damit ein.
    Da der Kaffee auch bei ihr keine Wirkung mehr zeigte, machte sie den Fernseher aus, legte sich auf die Couch und tauchte ebenfalls nach kurzer Zeit ins Reich der Träume ein. Es war schon nach neun Uhr, als sie durch Sonnenstrahlen wach gekitzelt wurde, die zunehmend den Raum erfüllten. Ihr erster Blick galt ihrem Freund Joe, der immer noch, den Kopf zur Seite gekippt, in seinem Rollstuhl schlief. Grace schlich in die Küche, um ein Frühstück zuzubereiten. Das schnalzende Geräusch, als die ersten Brotscheiben im Toaster nach oben schnellten, ließ auch Joe aufwachen.
    Behäbig öffnete er die Augen und begann erst mal zu jammern: „Oh Gott, mein Nacken!“, gab er von sich, wobei er seinen Kopf im Zeitlupentempo von einer Seite zur anderen bewegte.
    „Na, auch schon wach?“, rief Grace aus der Küche.
    „Guten Morgen“, sagte Joe und wandte sich ihr mit dem Rollstuhl zu. Er blickte nach unten. „Danke, dass du mich zugedeckt hast.“
    „Kein Problem, gern geschehen. Frühstück ist gleich fertig.“
    „Lieb von dir, aber ich muss wohl erst mal kurz ins Bad.“
    „Brauchst du Hilfe?“
    „Kein Bedarf, das schaff’ ich auch alleine. Bis gleich!“
    „Ja, bis gleich!“, antwortete Grace, während sie mit einem großen Tablett ins Wohnzimmer kam. Sie stellte es am Tisch ab und zog sich rasch ihre Jacke über, um die Post aus dem Briefkasten zu holen. Einen kurzen Moment später war sie wieder zurück, legte einen Stapel mit Zustellungen neben dem liebevoll arrangierten Tablett ab und hängte ihre Jacke an den Kleiderhaken neben der Haustür. Dann setzte sie sich an den Tisch und goss zwei Tassen Kaffee ein. In diesem Moment kam auch Joe wieder zurück und gesellte sich

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