Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
Dulce hinter sich gelassen und vor ihnen breiteten sich die Wassermassen des Mar Chiquita aus. Mit jeder Meile, die sie hinter sich ließen, verringerte sich die Anspannung, die auf den vier Abenteurern lastete. Grace kramte ihr Handy aus einer der Taschen ihrer Trekkinghose. Erleichtert stellte sie fest, dass sie wieder Empfang hatte. Sie rief Antonio an und bat ihn, sie bei Dueña“ Air abzuholen.
Nun war die wichtigste Hürde genommen und bei Einbruch der Dunkelheit kamen sie beim Flugplatz an. Lazaro setzte den Helikopter vor dem Hangar auf und schaltete den Motor ab. Erleichtert stiegen sie aus und begaben sich in die Halle, wo ihnen Señor Gomez schon entgegenkam. Die Turbine des Helikopters verbreitete noch einen ohrenbetäubenden Lärm. Sie winkten Lazaro kurz zu, für eine lange Verabschiedung war keine Zeit.
„Buenos días! Na, Ihr Ausflug war aber kürzer als geplant, was? Wo ist Ihr Gepäck?“
„Das mussten wir zurücklassen“, antwortete Pablo.
„Wir haben alles erledigt, was zu erledigen war“, sagte Grace. „Rechnen Sie bitte zusammen, was ich Ihnen schuldig bin. Und keine weiteren Fragen! Okay? Wir müssen unverzüglich nach Hause!“
„Wenn Sie das wünschen …“
Sie gingen ins Büro und Grace bezahlte die Rechnung mit ihrer Kreditkarte, die sie glücklicherweise in der Jackentasche mit sich trug. Sie bat Señor Gomez, für Lazaro fünfhundert Peso extra zu berechnen, weil er seinen Job ausgezeichnet erledigt habe.
„Oh, vielen Dank, Señora. Er wird sich freuen.“
Sie verabschiedeten sich und verließen das Büro. Antonio wartete schon und empfing sie mit dem üblichen, strahlenden Lächeln.
„Buenos días, Señora McClary. Ich freue mich, Sie zu sehen. Wie geht es Ihnen?“
„Wir leben noch“, bekam er von Grace zur Antwort, „mehr aber auch nicht. Wir müssen so schnell wie möglich zum Hotel, ich bin fix und fertig!“
„Kein Problem, Señora. Wo haben Sie Ihr Gepäck?“
„Das ist weg. Fahren Sie einfach nur! Okay?“
Er brachte seine Fahrgäste auf dem schnellsten Weg zum Hotel. Unterwegs setzten sie Pablo ab, nachdem er sich mit Grace für den nächsten Tag in der Agentur von Señora Sola zur Regelung der finanziellen Angelegenheiten verabredet hatte.
Kapitel 14
Folgenreiche Entdeckung
„Ich brauche mehr Licht hier, beeilt euch ein bisschen!“, rief Major Gates den Soldaten zu, die gerade dabei waren, schwere Scheinwerfer aufzustellen, um das Dorf der Asaru auszuleuchten. Das laute Rattern des Stromaggregats dröhnte durch den Ort und verschlang die vertrauten Geräusche des Dschungels. In Todesangst schnappten die Eingeborenen nach der mit stinkenden Abgasen durchzogenen Abendluft, die wie ein Furcht erregendes Phantom bis in die letzten Winkel des Ortes schlich. Das alles war ihnen fremd. Die Kinder wimmerten, manche weinten oder schrien vor Angst.
Major Gates stand beim Schrein am Festplatz. Mit zornigem Blick sah er auf die Indios, die zusammengepfercht bei ihren Hütten standen, bewacht von Soldaten mit Sturmgewehren im Anschlag. Warnschüsse hatten die kleinen Menschen eingeschüchtert. Von der befremdlichen Situation maßlos überfordert, wagte es niemand, Widerstand zu leisten.
„Sorgen Sie endlich für Ruhe!“, ermahnte er die Soldaten.
„Dieses Gejammer geht mir auf die Nerven!“
Er wandte sich wieder der steinernen Lade zu, als ein Ruf aus dem Funkgerät dröhnte. Es war Colonel Patterson.
„Wir haben den Sender gefunden. Er befindet sich in der Spitze einer Stufenpyramide. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich hier tatsächlich um ein Werk außerirdischer Herkunft. Unglaublich! Sie wissen, was das bedeutet! Wir werden hier alles, was wir an Technologie finden, abbauen und mitnehmen. Dauert wohl einige Stunden. Wie siehts bei Ihnen aus?“
„Gut, Colonel! Ich stehe hier vor einem steinernen Behälter. Eine Art Truhe, die mit einem schweren Deckel verschlossen war. Im Inneren haben wir eine goldene Tafel mit unzähligen Schriftzeichen entdeckt. Denselben wie auf den Fotos von Vesta und einigen Bauwerken auf dem Mars, die uns der Kollege von der NASA gezeigt hat. Wir nehmen den kompletten Kasten samt Inhalt zur genaueren Untersuchung mit.“
„Eine Truhe aus Stein?“, hallte es erstaunt aus dem Lautsprecher. „Wir haben genauso eine gefunden. Im Inneren der Pyramide. Ziemlich schwer das Ding. Aber wir haben genügend Soldaten hier, um sie hinauszuwuchten. Zum Glück stehen ringsum keine Bäume. Wir werden sie mit einem
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