Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)
zwei, was Jack vorhatte. Nachdem er die Sonnenblende und den Originalfilter entfernt hatte, nahm er das kostbare Stück der Anunnaki aus der Schatulle, legte es vorsichtig vor das Objektiv und nickte dabei.
„Passt! Einfach genial! Als ob es für meine Kamera gemacht wäre.“
Mit behutsamen Drehungen zog er die Sonnenblende wieder fest. Dann hielt er die Kamera umgedreht mit ausgestreckten Armen vor seinen Körper und blickte ins Objektiv. Er schwenkte sie zu Willy und Grace und ließ sie das Ergebnis begutachten.
Willy war von dem Ergebnis verblüfft.
„Sieht aus wie das Original. Das merkt keiner!“
Die drei waren erleichtert, dass sich dieses Problem so einfach aus der Welt schaffen ließ.
Sie bestellten sich ihr Abendessen aus der hauseigenen Küche aufs Zimmer und gingen früh zu Bett, um den Strapazen des nächsten Tages gestärkt gegenübertreten zu können.
Kapitel 16
Gewagtes Unternehmen
Um sechs Uhr läutete das Telefon. Der Weckdienst, den Grace noch am Abend zuvor bestellt hatte. Mit schmerzenden Gliedern quälte sie sich aus dem Bett und schlich draußen über den Gang, um ihre Freunde aufzuwecken.
Nach dem Frühstück packten sie ihre Koffer und ließen sich von Antonio zum Flughafen fahren, um den nächstmöglichen Flug zu buchen. Mit der Hoffnung auf eine baldige Heimreise begaben sie sich zum Schalter der United Airlines.
„Schönen guten Morgen“, begrüßte sie die nette Mitarbeiterin mit einem freundlichen Lächeln. „Wie kann ich Ihnen helfen?“
Grace lehnte, beide Arme angewinkelt, vorgebeugt am Tresen. „Guten Morgen. Wir möchten so schnell wie möglich nach Hause! Harrisburg, Pennsylvania. Drei Personen.“
Die Dame gegenüber presste die Lippen zusammen und zog dabei die Augenbrauen nach oben. Dann warf sie einen Blick zur Seite auf den Monitor. Der Gesichtsausdruck ließ die drei Freunde nichts Gutes erahnen. Sie sollten mit ihrer Befürchtung recht behalten.
„Wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben, ist in Córdoba gerade Messezeit. Das heißt Saison und rigoros ausgebuchte Flüge. Kommenden Montag wäre etwas frei, wie ich gerade sehe. Da hat jemand storniert.“
„In vier Tagen?“ Grace richtete sich auf und wich verdrossen zurück. „Und wenn wir es bei anderen Fluggesellschaften versuchen?“
„Sie können gerne anfragen. Ich kann Ihnen aber versichern, dass auch bei den übrigen Airlines wenig Aussicht besteht, einen Flug zu ergattern. Sie sind wahrlich nicht die einzigen, die ihr Glück versuchen. Das ist ein ständiges Hin und Her, und am Ende sind Sie genauso weit wie vorher. Glauben Sie mir! Zurzeit wäre das wirklich ein Glücksfall.“
Grace redete mit Engelszungen auf die nette Dame ein.
„Gibts wirklich keine Möglichkeit?“
„Businessclass!“, bekam sie mit einem Achselzucken zur Antwort.
„Businessclass? Und wann könnten wir fliegen?“
„Heute Nachmittag, 16:55 Uhr.“
„Wie viel kostet das?“
„Moment bitte!“ Sie gab die Daten ein und wartete einen Moment auf das Ergebnis.
„Da wären wir bei 5154 Dollar.“
„Für alle drei?“
Die Mitarbeiterin musste schmunzeln. „Pro Person natürlich, inklusive Steuern.“
Grace drehte sich um und schüttelte den Kopf.
„Das gibt mein Konto nicht mehr her. Wir müssen wohl bis Montag hierbleiben. Verdammt!“
„Bist du verrückt?“, warf Willy ihr entgegen und drängte sich an ihr vorbei.
„Wir würden gerne buchen, die Tickets nehmen wir gleich mit.“
Er holte seine Kreditkarte heraus und schob sie der Dame entgegen. Dann sah er seine Freunde an und nickte zufrieden. Völlig überrascht verfolgten die beiden das Geschehen.
„Jetzt bin ich an der Reihe“, sagte Willy. „Ich habe dir ja gesagt, dass du etwas gut hast bei mir.“
„Wer von uns beiden ist hier verrückt?“, fragte Grace.
„Das macht über 15 000 Dollar für uns drei! Ist doch Wahnsinn!“
Willy zuckte mit den Schultern. „Peanuts!“
Er blickte in die beiden verdutzten Gesichter. „Was ist? Kriegt euch wieder ein! Ich kann mir das leisten. Ehrlich!“
Grace sah ein, dass dies wohl der richtige Weg war, und bedankte sich bei Willy. “Du hast recht, wir haben keine andere Wahl.“
„Eben! Ich halte es hier sowieso keine zusätzlichen vier Tage mehr aus. Diese Scheibe geht mir nicht mehr aus dem Kopf.“
Er steckte seine Kreditkarte ein und wartete, bis die Tickets fertig ausgestellt waren. Dann nahm er sie entgegen und eilte los.
„Kommt!“, sagte er mit einem Blick über die
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