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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Hubschrauber an Seilen abtransportieren. Wie ich erfahren habe, sind auf der Nimitz inzwischen unsere Experten für die Entzifferung der Schriftzeichen eingetroffen. Bin gespannt, was dieses Gekritzel für eine Bedeutung hat. Eine ganze Seite dieses Schreins ist damit versehen, neben allerlei seltsamen Skizzen. Außerdem gab es einen einfachen Mechanismus, der wohl als Verschluss diente. Die Platte wurde erst kürzlich abgenommen, wie wir in einer ersten Untersuchung feststellen konnten. Am Rand hat sich noch kein Staub abgesetzt. Und es wurde etwas entfernt, das für uns eventuell wichtig sein könnte.“
    „Etwas Wichtiges? Um was handelt es sich?“
    „Im Inneren liegt ein Skelett, ziemlich vermodert und zusammengefallen. Man erkennt aber genau den Abdruck eines runden Gegenstands, etwa handtellergroß, der ganz offensichtlich von den Fingerknochen umklammert war. Wie es aussieht, ist uns jemand zuvorgekommen.“
    „Vielleicht ist es noch nicht zu spät. Bei dieser Lade im Dorf lagen vier Rucksäcke und ein Gurt mit der Aufschrift Nikon , wie er für Kameras benutzt wird. Also wurden sehr wahrscheinlich auch Fotos gemacht. In einem der drei neuen Rucksäcke habe ich die Rechnung eines Outdoor-Shops in Córdoba gefunden, ausgestellt am 15. Oktober. Die können also noch nicht lange weg sein. Wahrscheinlich hat sie unser Auftauchen verscheucht.“
    „Das denke ich auch. Diese Bastarde dürfen uns auf gar keinen Fall entwischen. Ich werde sofort das Hauptquartier informieren.“

Kapitel 15
Bedenken
    Nach einer lange ersehnten Dusche und in frischen Klamotten mobilisierten die drei Abenteurer die letzten Reste an Energie, die noch in ihnen schlummerte. Sie saßen in Grace’ Zimmer und bestaunten das Vermächtnis der Anunnaki. Im hellen Licht offenbarte sich das goldene Gebilde in seiner ganzen Pracht. Vorsichtig öffnete Grace das Medaillon.
    Erneut kam dieses Achtung gebietende Gefühl in ihr hoch, das sie schon beim ersten Anblick dieses wunderbaren Stücks verspürt hatte. Die Scheibe schillerte honiggelb im grellen Schein der Glühbirne, die unter einem Metallschirm von der Decke hing.
    „Ich bin gespannt, was uns da erwartet“, sagte Willy, während er, von Neugier erfüllt, seinen Blick nicht mehr von dem Fundstück bekam.
    Jack ließ sich langsam in die Lehne seines Stuhls zurücksinken und verschränkte dabei die Arme. „Wir haben jetzt erst mal ein ganz anderes Problem.“
    „Und das wäre?“ Grace schielte über den Rand ihrer Brille zu ihm hinüber.
    „Wie bekommen wir dieses Ding sicher durch die Gepäckkontrolle? Muss nicht, kann aber sein, dass ausgerechnet unsere Sachen durchsucht werden. Wenn die uns tatsächlich fragen sollten, worum es sich bei diesem Gegenstand handelt, was sagen wir dann? Als Schmuckstück geht es ganz sicher nicht durch! Wie Willy schon mehrmals erwähnte: Man muss immer mit dem Schlimmsten rechnen! Entwendung von Kulturgut ist schließlich kein Kavaliersdelikt.“

    Willy nickte ihm wortlos zu.
    Grace hob das goldene Etui nach oben, stützte dabei ihre Ellbogen auf die runde Tischplatte und betrachtete es von Nahem. „Das Medaillon ist wahrscheinlich ein Vermögen wert, aber auf das kann ich in Anbetracht des noch wertvolleren Inhalts gerne verzichten. Wir lassen es einfach hier. Aber vorher musst du es fotografieren! Jeder einzelne dieser Buchstaben kann uns weiterhelfen. Die Scheibe packen wir in einen unserer Koffer. Wir müssen sie nur sicher einwickeln, damit sie nicht noch mehr beschädigt wird.“
    Jack hatte trotz alledem noch Bedenken. Skeptisch schüttelte er den Kopf.
    „In einen Koffer können wir die Scheibe auf gar keinen Fall stecken. Passiert zwar nicht oft … aber was ist, wenn genau dieser verloren geht? Das Risiko dürfen wir nicht eingehen. Der Verlust wäre fatal! Wir nehmen sie im Handgepäck mit!“
    „Du hast recht!“, stimmte Willy zu. „Das Ding sieht sowieso total harmlos aus. Irgendwie hat es große Ähnlichkeit mit den Filtern für deine Kamera. Wer sollte da schon Verdacht schöpfen?“
    Jack bekam große Augen. Er beugte sich nach vorne, starrte Willy kurz an, dann das Medaillon und schwang sich anschließend aus seinem Stuhl. Wortlos verließ er das Zimmer und zog die ahnungslosen Blicke seiner Freunde hinter sich her. Einen Moment später kam er mit seiner Kamera zurück, setzte sich wieder und begann, das Objektiv seiner Nikon auseinanderzuschrauben.
    „Genial!“, sagte er und lächelte dabei Willy an.
    Jetzt erkannten die

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