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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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Ohne ihre Rucksäcke war der Weg viel leichter zu bewältigen, dadurch legten sie ein stattliches Tempo an den Tag. Nur noch die drückende, schwüle Hitze setzte ihnen gehörig zu.
    Nach bangen Minuten auf der Flucht hallte plötzlich ein Knall durch den Dschungel. Ein Schuss. Weitere folgten.
    Grace stoppte abrupt und sah sich automatisch um, obwohl klar war, dass sie das Geschehen nicht mitverfolgen konnte.
    „Wir müssen zurück! Wir müssen ihnen helfen!“
    Verzweiflung überzog ihr Gesicht. Das ungewisse Schicksal der unschuldigen Eingeborenen riss ihr fast das Herz aus dem Leib.
    Pablos Stimme erhob sich zum Befehlston. „Wir laufen weiter! Ich bin sicher, das waren nur Warnschüsse. Den Indios passiert nichts, glauben Sie mir!
    Jack ergriff das Wort. „Gegen die Soldaten haben wir nicht die geringste Chance. Komm jetzt!“
    Er packte sie am Arm und wollte sie zum weitergehen bewegen. Sie weigerte sich beharrlich. Grace ging das ungewisse Schicksal dieser Menschen nicht mehr aus dem Kopf. „Und wenn wir ihnen das Vermächtnis überlassen? Die haben auf jeden Fall Spezialisten, die damit etwas anfangen können.“

    „Kommt überhaupt nicht infrage!“ Jack umklammerte seine Fototasche mit beiden Händen. Schweiß tropfte von seiner Stirn darauf.
    Mit erhobener Stimme wies er Grace zurecht. „Was willst du denn unternehmen? Sie anbrüllen? Ihnen einfach die Scheibe überlassen und alles ist gut? Die werden uns nicht einfach laufen lassen. Wie naiv bist du eigentlich? Du weißt, dass ich dir nur selten widerspreche, aber das hier ist eine Ausnahmesituation. Wir stecken gemeinsam in der Scheiße! Die Soldaten suchen nach uns. Und ich habe keine Lust, mich erwischen zu lassen.“
    Jetzt fuhr auch Willy dazwischen. „Wir können nicht kurz vor dem Ziel aufgeben! Diese Scheibe ist bei Wissenschaftlern besser aufgehoben als beim Militär, glaub mir! Wer weiß, was die damit alles anstellen könnten. Noch haben wir nicht die geringste Ahnung, was darauf zu finden ist.“ Er blickte zu Pablo.
    „Was sagen Sie dazu?“
    „Wer aufgibt, hat schon verloren! Ich habe euch hier hereingeführt und werde euch wieder heil hinausbringen.“
    Er wandte seinen Blick zu Jack und Willy. Beide nickten.
    „Also weiter!“
    Völlig abgekämpft hatten sie den Weg zurück in weniger als der halben Zeit geschafft, die sie zuvor gebraucht hatten. Der Wald wurde lichter und endlich war das Ufer des Flusses zu erkennen. Pablo nahm das Funkgerät zur Hand und forderte Lazaro dazu auf, umgehend die Turbine zu starten.
    Nachdem sie die letzten Bäume hinter sich gelassen hatten, stürzten sie sich ins Wasser und rangen sich hüpfend und mit den Händen paddelnd durch die Fluten. Der Rotor hatte sich bereits in Bewegung gesetzt, als sie total erschöpft die Türen aufrissen und sich mit letzter Kraft in den Helikopter zogen.
    „Haben Sie die Militärmaschinen gesehen?“, fragte Lazaro Pablo, streckte ihm seine Hand entgegen und half ihm beim Einsteigen.
    Völlig außer Atem nickte er ihm zu. „Ich hoffe, dass die Ihren Hubschrauber nicht bemerkt haben“, antwortete er röchelnd.
    Die Turbine wurde lauter und Lazaro erhob seine Stimme.
    „Ich glaube nicht. Die sind in weiter Entfernung knapp über den Baumkronen geflogen. Schlechter Winkel, um mich auszumachen. Ich wusste nicht, was los war. Die hatten exakt die Richtung zum Dorf eingeschlagen. Ich wollte Sie warnen, das hat aber irgendwie nicht geklappt. Keine Verbindung. Wissen Sie, was die vorhaben?“
    Pablo nickte. „Wir haben etwas gefunden, das die gerne haben wollen. Das ist aber eher für die Wissenschaft bestimmt. Machen Sie sich keine Sorgen! Wir sollten uns aber trotzdem nicht erwischen lassen. Jetzt zeigen Sie mal, was Sie drauf haben!“
    Lazaro ließ den Helikopter abheben und steuerte in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Es war inzwischen spät am Nachmittag, die Sonne näherte sich dem Horizont.
    Dem jungen Piloten stand die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Unter voller Konzentration flog er mit hoher Geschwindigkeit nur knapp über der Wasseroberfläche. Er wollte es tunlichst vermeiden, über die Baumkronen zu steigen. Mit mulmigem Gefühl wurden die Passagiere in ihre Sitze gedrückt, wenn Lazaro, dem Flusslauf folgend, einige enge Kurven fliegen musste. Der enorme Luftstrom der Rotoren peitschte dabei immer wieder das Wasser auf. Wolken glitzernder Tropfen überzogen das dicht bewachsene Ufer.

    Nach knapp einer halben Stunde hatten sie den Rio

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